Wir üben den ersten heimischen Wintersport

Mädels, die Temperaturen werden knackig und ich frage mich, was es erst im Winter werden soll. So manche Vertreterin unseres Geschlechts wird schon trotz des mega-kuschelig warmen Hausanzuges und warmer Plüschtreter zeitweilig schon die Heizung angestellt haben. Allerdings schwitzen wir schon bei dem Gedanken an die nächste Abrechnung.

Wer sich gerade nur auf notwendige Wege wie zur Arbeit etc. nach draußen bewegen möchte, hat ja noch die Option auf den heimischen Wintersport. Dieser ähnelt stark den  sommerlichen „Disziplinen“ wie Hockstrecksprüngen an der Wäscheleine, Hindernislauf über Wäscheberge oder das vorerst „zentrierte“ Chaos, um in Ruhe Krimskrams auszusortieren. Jetzt bricht also wieder die Zeit an, in der wir ganze Schränke und Böden umkrempeln.

Für die geistige und zugleich körperliche Fitness bietet sich hier das Kleiderschranktetris an. Wir Mädels hätten ja gern eine ganze Menge Schrank, haben aber kaum Platz und noch seltener die Bereitschaft, längst nicht mehr passende oder überhaupt lange nicht mehr getragene Klamotten auszurümpeln. Der eine oder andere Blick in Auktionsplattformen lässt mein Weiberherzchen schmilzen, im nächsten Moment aber auch Tränen der tiefen Trauer um mangelnden Platz und finanziellen Spielraumes wie Bäche herabrinnen. Es finden sich nämlich begehbare Kleiderschränke, die mitten im Raum aufgestellt werden, von allen Seiten den Blick ins Innere bieten und „mal eben“ ab 3000 € erhältlich sind. Ich wische meine Tränchen dennoch tapfer weg, schaue mich nach Ordnungssystemen um, teile meine Schnarcheria etwas ab und schiebe optisch unliebsame aber praktische Möbel an die Wand und verdecke sie mit einer Gardinenreihe als Raumteiler.

Ich habe also *klingelingeling“ 1 Punkt!

Die kleinen Ordnungshelfer, die uns so manches Versandhaus oder Geschäft verkauft, sind angeschafft und es kann losgehen. Es sind beispielsweise Schrankkörbe, Schubladen- und Hängeorganizer in großer Auswahl, Vakuumhüllen in etlichen Größen und Ausführungen, kleine Textil- und Schuhboxen, die ich auf meinen Bedarf abgestimmt zu haben glaubte und fast selbst Handel hiermit betreiben könnte, und vieles mehr.

Die Praxis, liebe Damen, sieht so aus: Die Schrankkörbe, inzwischen in insgesamt großer Anzahl, aber x verschiedenen Größen erweisen sich als wahre Hilfe. Die kleinen Schrankkörbe für die in der Breite begrenzten Regalteile des Kleiderschrankes sind nach langer Suche auch gefunden, in Massen beschafft und erfüllen ihren Zweck. Jeder Millimeter der 2 Regalteile ist genutzt. Kleine Teile wie Tops für den Sommer, Basics für den Winter und vieles mehr wurden hier fast in Maßarbeit untergebracht.

Es klingelt für den 2. Punkt, Mädels …, denn Sommer- und Wintersachen sind gut und verdammt übersichtlich verstaut.

Kommen wir zu den weiteren kleinen Teilchen, die wir drunter und unten tragen: Die Auswahl an Socken und anderen netten „Teilchen“ ist (bei mir jedenfalls) erschreckend groß und muss in einer Kommode untergebracht werden. Socken-Knäule schließe ich aus, da die Bündchen hierdurch mächtig leiden, also muss der „Schubi-Teiler“ her. Wir kennen das Bild der Bienenwaben und so gestaltet sich per „Klick“ auch das Zusammensetzen der gelieferten „Streifen“, die aber auch in der Länge und Breite der Schubladen abgestimmt sein müssen. Es fällt A viel Verschnitt an und B muss man sich ein für alle Mal in der Länge festlegen, in der Tiefe ist die Methode flexibel. Ich fluche laut, denn bekomme nur die Hälfte meiner eingerollten Strümpfe unter. Außerdem habe ich wunde Finger vom mühsamen Schneiden und Zusammensetzen.

Keinen Punkt, schade!

Inzwischen sind andere in der Länge einstellbare „Schubi-Organizer“ gefunden und der Punkt ist wieder da *puh*! Wir wären also bei bislang 3 Punkten.

Die Vakuum-Hüllen mit einem  Bügel überfordern meinen  Schrank in der Breite und finden nun auf dem Hängeboden Platz. 4. Punkt gerettet!

Kleine Kisten für Schuhe erfüllen supi ihren Zweck und passen noch gerade so in die Lücke unter die Bügelkleidung. 5. „Punkte-Pling* aber knapp!

Die Hänge-Organizer für Kleiderständer oder auch Schränke sind …[oops…!] überflüssig geworden und das bei sogar zwei weiteren Kleiderständern in meiner „Tornado-Ecke“ unterm Hochbett. Es braucht wohl ein dekoratives „Ordnungskistchen“ wo übrig gebliebene oder ungenutzte Ordnungssysteme untergebracht werden. Aha, das Ordnungssystem im Ordnungssystem (wie „hilfreich“!). Kein Punkt!

Ich schwitze bereits und das aus 2 Gründen. Mir ist warm und dazu passend siedendheiß fällt mir die Frage ein: Wohin eigentlich mit der so genannten Hauswäsche wie Bettzeug etc., die ich nun doch aus dem Schrank nahm? Offen horten und Staub darauf fallen lassen? Keineswegs! Hey, wir haben noch eine Kissenhülle gefunden und es passt leider nur die Hälfte hinein. Noch mehr Ordnungskisten und mit noch größeren Maßen? Will ich noch eine weitere Disziplin wie Leitertritt üben, um an die Bettwäsche zu kommen? Für Gäste wäre es nicht zu häufig. Ich finde noch eine letzte Vakuumhülle und male mir aus, bei Übernachtungsbesuch von Freundinnen oder Familie jedes Mal den bekannten Aufwand zu haben.

Aber für den 6. Punkt … sei´s drum!

Die weiteren „Level“ für Bad und Küche sind Dank Zweckentfremdung von Ordnungshelferlein auch geschafft [yeah!] und ich fühle mich langsam wie eine Expertin. Bilder sind gegen meinen Lieblingskuchen (ich verrate aber nix, das lässt sich recherchieren) und einem großen Preis (von diversen Sendungen *gg*) möglich.

Inzwischen ist alles für den Winter umgeordnet, alles hat seinen Platz und meine Auswahl an Kisten in etlichen Größen, Formaten, Farben und Materialien wird immer größer. Punkt? Highscore geknackt? Und gegen wen eigentlich? Hier steht ja Highscore gegen Umsatz. Wer hat gewonnen? Ich quetsche noch ein Argument heraus: ich habe hierdurch wenigstens festgestellt, dass ich bis auf ein paar Winterstiefel nichts weiter an Klamotten brauche. Ich glaube, der Punkt geht aber eher unter.

Ich fühle mich gerade irgendwie wie eine Politikerin hinter einem Rednerpult: „Das sind wahre Probleme, meine Damen und Herren…! „ und muss über die bildliche Vorstellung und den „Sinn“ mächtig japsen.

Das Wort „Wirtschaft“ hat ja vielerlei  Bedeutung wie z. B. „Weiberwirtschaft“, wir sind schließlich die Zielgruppe, ohne die so manche Modekette, Deko- und Haushaltswarengeschäft kaum  überleben würde, oder? Lasst uns nach Herzenslust Kisten stapeln, das Klingeln der Punkte in den Ohren haben, herzhaft oder Herz zerreißend