Wir üben „Technik“

Frauen und Technik…sind ja eigentlich in Verbindung kaum vorstellbar. Denkste! Ich befasse mich ganz gern mit der einen oder anderen Herausforderung. In diesem Falle ist es (mal wieder) ein Handy. Ich brauche den Wechsel nicht in den kürzesten Abständen und auch nicht die brüllend neuesten Modelle, die evtl. schon Rasierer oder sonst was für Funktionen haben, aber schon etwas mehr bieten als Telefonie. Als orientierungsloses Weibchen freue ich mich beispielsweise über Navis. Wer mich kennt, weiß, dass ich zwar nicht motorisiert bin, aber dennoch das „Vögelchen“ benötigt, welches mir ein „Da musste lang“ oder „Ja, wo laufen Sie denn?“ aus dem Lautsprecher „zwitschert“. Klar, so langsam kenne ich die Gegend hier streckenweise und ich mache mich immer seltener zum Apfel, wenn ich ratlosen Blickes auf die Anzeige starre, welche dunkle Gasse nun von mir betreten werden muss, um fix an mein Ziel zu kommen. Mein (von jemand aus dem soz. Netzwerk) abgegucktes Gebet „Liebes Universum, bitte in Weiß“ wurde erhört, auch wenn es sich nicht um ein „iDings“ handelt. Da wir wissen, dass diverse „Gebete“ nichts bringen und schon entweder eine Vertragsverlängerung voranging oder der bloße Kauf eines solchen Handtaschenfüllers, sind wir faktisch die Beschaffer, die ihr geliebtes Geld dafür hingeben.

Das Päckchen kam also und nach dem Öffnen der Umverpackung fiel mir ein kleines buntes Würfelchen in die Hand, wo ich kaum glauben wollte, dass darin nun das Handy in seinen Bauteilen stecken soll. Und tatsächlich steckten alle Teilchen in dieser kleinen schnuffigen Verpackung. Ich war größere Umverpackungen gewohnt, da ja sonst auch Software-CD und einige Zusatzteilchen dazugehörten.

Nun lag es vor mir, das „Tatsch- und Tipperhandy“ (Touchscreen und Tastatur). Ich erinnere mich noch an das vor Jahren probierte Handy, wo das Menü nur noch so sprang und ich es vorerst erschrocken beiseite legte und dann entnervt wieder zurücksendete. Nun sitze ich wieder vor einem solchen Teilchen, wo aber eben noch eine Tastatur dabei ist.

Würde man für Frauen wie mich Bedienungsanleitungen schreiben, könnte diese so klingen:

„Versuchen Sie vorsichtig den Akkudeckel zu öffnen und lassen sie das Gerät dank Ihrer vor Aufregung zittrigen Hände nicht fallen. Ist es Ihnen gelungen, dann herzlichen Glückwunsch! Gelang es nicht, wenden Sie sich ggf. vorerst an Ihren Therapeuten und leiten Sie dann weitere Schritte mit dem Paket ein, indem Sie tapfer mit dem Kundendienst telefonieren. Bei vorhergehendem großen Tränenfluss, nutzen Sie besser ein Headset, um sich mit den freien Händen die Tränchen zu trocken und die Fingernägel zu feilen“

(Ich nehme stolz die mir selbst vergebene Beglückwünschung an und bin über mich selbst verblüfft, dass ich ruhig blieb.)

Weiter:
„Schieben Sie, wie im Bild beschrieben, SIM-Karte und Akku in die Vorrichtungen, schließen Sie vorsichtig den Deckel und „stöpseln“ sie das Ladekabel an die jeweils prima gekennzeichneten Buchsen an. Während das Akku nun lädt, können Sie vorerst herzzerreißend ihren Daumennagel beweinen und wieder eben zurechtfeilen.“

(Ist erledigt, Daumennagel sieht wieder ansehnlich aus und ich habe tapfer, wie ich bin, nicht geweint. Ich hätte dafür gern die Belohnungsschokolade)

„Während der Aufladezeit des Akkus, die wegen immenser Vorfreude auf die Benutzung zeitlich sehr lange vorkommt, erledigen Sie ihre Pflichten oder versuchen sich im Füße-Hochhalten.“

(Letzteres gelang mir nicht, aber das Übliche für den Tag konnte ich, wenn auch mit „Muhaaha…“ erledigen).

Zielgruppengerecht ist doch derzeit der Clou, oder?

Fortsetzung folgt…

5 Gedanken zu „Wir üben „Technik“

  1. Wie versprochen melde ich mich mit Neuigkeiten zurück.

    Nachdem ich mich nun durch das Menü „gespielt“ hatte, etliche Fehleinstellungen hatte, da ich irgendwie doch „Wurschtpfoten“ zu haben scheine, war ich kurz vor dem Toben. Einen Therapeuten hatte ich bislang weder gesucht und somit bislang nicht gefunden. Tapfer grabbele ich mich weiter durch das Menü und habe die Grundeinstellungen fertig. Meine Oberfläche ist auf mein Bedürfnis eingerichtet und gespannt übe ich weiter. Das Highlight sind ja die Interneteinstellungen und am wichtigsten war mir ja der kostenlose Zugang zum sozialen Netzwerk mit dem berühmten blauen „f“. Schließlich sitze ich auch hin und wieder gelangweilt in Warteräumen und da denke ich so oft bei mir „entertain me!“ Dieses wird leider meistens falsch erhört und ich vernehme beispielsweise jegliche Leiden und Geschichten über den groß herausgekommenen Sohn.

    Weiter zum Grabbeldisplay: Ich musste mich also durchkämpfen, um die richtigen Einstellungen vorzunehmen, ohne durch falsche Berührung wieder alles zu vernuddeln. Eigentlich heißt es, Frauen hätten ja mit ihren so wahnsinnig zarten Fingerchen weniger Problemchen…ha… ich wurde verblüfft. Ja, ich bekam Besuch, drückte Diesem das Handy in die Hand und ließ mal herumprobieren. Als hätte der nix anderes gemacht, ging der durch das Menü und ich bin mal wieder glücklich, dass meine Augäpfel angewachsen sind. Wie lernte ich mal irgendwo? Vorbereiten+Erklären, Vorführen, nachmachen lassen, überprüfen +, Feedback. Wem dieses bekannt vorkommt, wird jetzt umso mehr grinsen. Natürlich wurde einiges übersprungen, ich probierte wieder und tadaaaaaaaa…. ha! Mein „Akkudeckeldaumen“ kriegte also „Gefühl“ dafür.

    Was müsste also auf einer für mich geschriebenen Bedienungsanleitung stehen?

    „Wenn wir schon auf Bildern zeigen, dass es sich als günstig(er) erweist, mit dem Daumen über das Display zu streichen, haben wir uns schon etwas dabei gedacht. Tippen Sie nicht nervös auf dem Display herum, fahren Sie besser langsam und staunen Sie Bauklötze, dass auch Sie es schaffen, mit dem Menü und der Grabbelfläche umzugehen.“

    Nun ging es ja noch um die weiterhin favorisierte Funktion. Wir erinnern uns? Ich wollte Navigation und suchte (jetzt sogar gekonnt) im Menü umher, wo nun der interne GPS-Empfänger wäre und was der noch so bietet. Meine Suche im Net nach weiteren Informationen von Nutzern selben Handymodells ergab nur Kaufangebote und weitere Datenblätter. Mein Blick auf dieses Datenblatt und auf eines der Herstellerseite ergab, dass es im Handy überhaupt keinen internen GPS-Empfänger gibt. Ich gehe noch einmal auf die Webseite des Mobilfunkanbieters und vergleiche. Hier ergab sich mein erstes Telefonat mit diesem Wunterteilchen. Ich hatte also einen Fehler aufgedeckt und man konnte sich einigen.

    Jetzt heißt es demnächst doch mit triefendem Blick zum Shop zu marschieren, um den von mir so vermissten Zugang einrichten zu lassen bzw. mir helfen zu lassen. Mit Interneteinstellungen wäre eben ein Therapeut nötig, wenn mir nach Toben ist.

    Heutiges Fazit: Ich bin und bleibe ein Weibchen und kann das Ego eines Shop-Betreibers pushen, indem ich ratlos am Tisch stehe und mir der Gute das Net und den Zugang zum blauen „f“ einstellen darf.

    Bevor ich es vergesse: Auf einem Stammtisch ist mir der Daumennagel spaßenshalber noch mit der Unterseite eines Bierdeckels nachgefeilt worden. Liebe Mädels: Es funktioniert!

    So, schauen wir demnächst mal weiter und vielleicht lässt sich ja von so manchen Experten ja sogar das Handymodell erraten 🙂

  2. Lustig, jo. Aber zum Händie-Experten reicht es bei mir nun doch nicht. Ich habe schon fast 10 Jahre das selbe, von meiner Tochter geschenkte Handy und mag auch garnicht auf den Zug der „Moderne“ aufspringen. Also bleibe ich unwissend welches Handy die Blog-Betreiberin nun hat.

    Aber eines weiß ich genau: Hightech endet anders als in der Überschrift mit „h“… wie Händie womit wir den Kreis (gekonnt?) geschlossen hätten.

    Viel Freude mit der Erwerbung wünscht der Rudi

  3. Mein „altes“ Handy besitze ich auch schon mehrere Jahre, es funzt auch noch, aber mal war mir doch mal wieder nach etwas anderem und ich schmeiße das andere ja nicht weg.

    Aber was sich mir beim neuen Teilchen bietet…olala. Herumspielen, Akku laden, weiter spielen, Akku wieder runter. Und die Akkuleistung ist ja (noch) in Ordnung, aber die Spielerei nimmt nunmal einiges in Anspruch 😀

    Und dass ich jemals noch mal so ein Grabbelhandy nahm, war ja auch für mich erstaunlich… aber auch da wird sich tapfer durchgekämpft und zur Not beim Shopbetreiber was vorgeweint, dass er mir das andere Zeugs einstellt. Sonst habe ich irgendwann mal noch Verbindung mit Aliens 😉 und den Tarif habe ich noch nirgends sehen können.

  4. Aliens? Fürs Erste würde ein „Draht zu Gott“ schon reichen… 😀
    Aber ich will und kann nicht missionieren, und hier gleich garnicht. 😉

    Manche Tarife und Bedingungen hingegen sind wahrlich „außerirdisch“ .

  5. Noch im letzten Kommentar schrieb ich von „Experten“. Ich muss über folgende Geschichte, wenn auch erst im Nachhinein, lachen.

    Natürlich möchte die stolze Handy-Besitzerin auch so viele Funktionen nutzen, wie nur geht. Dazu gehört auch der „kostenlose Zugang“ zur „textbasierten Darstellung“ des beliebten sozialen Netzwerkes mit dem sportlich blauen „f“. Also waren etliche Einstellungen zu tätigen und meine Versuche bestanden natürlich darin, die Anwendung mit dem entsprechenden Symbol so einzurichten, dass mich der „Fingertipp“ ins Reich meiner überwiegend virtuellen Kontakte bringt und zwar eben mit den bevorzugten Zugangseinstellungen. Etliche Zugangsprofile standen mir schon allein bei meinem Anbieter zur Verfügung und ich bekam ständig die Meldung, ich hätte alles ausgelastet und müsste ein weiteres einrichten – uff!

    Als es mir reichte, bin ich mit Begleitung zum mir einzig bekannten Mobilfunk-Shop dieses Anbieters marschiert und erläuterte mein Problem. Mit Experten hatte ich es jedenfalls nicht zu tun. Mich trafen ratlose Blicke zweier Augenpaare, einige Erklärungen und etwas Spielerei. Unzufrieden verlasse ich nach etwa einer Viertelstunde das Geschäft. Es gäbe nur einen Zugang und der wäre in dem und dem Portal und ich müsse mir keine Sorgen machen.
    Liebe Mobilfunk-Shop-Betreiber: es ist ja sehr süß, dass im Sinne des Unternehmens mit dem grünen Logo beraten wird und anscheinend wird befürchtet, dass bei diesen „kostenlosen“ Zugängen wohl Umsätze verloren gingen.
    Nö, wenn wir kommunikationsfreudigen Weiblein zwar den „Zauberzugang“ nutzen, aber uns durch weitere Anwendungen spielen, kommt ohnehin der Anreiz auf, auch auf kostenpflichtige Angebote zurückzugreifen, natürlich im Rahmen des Datentarifes.

    Das Weibchen hinter der Tastatur hat mit vielem Herumgucken im Netz ihre gesuchten Infos gefunden und inzwischen schon gejubelt, herumgespielt und das Akku wieder neu laden müssen 🙂 Und dessen nicht genug: Es fand noch mehr Infos, zum Beispiel sehr viele Nörgeleien bezüglich des Handymodells, welches sogar auch als „Schnuffiger Schreibknecht“ benannt wird (spätestens jetzt beim googlen nach dieser Wortphrase braucht es wohl keine Experten mehr, um herauszufinden, um welches Spielzeug es sich handelt *g*). Selbes Weibchen hat sich sogar erfolgreich mit dem Multimessenger befasst und könnte nach einigen weiteren Spielchen vielleicht die eine oder andere Mobilfunk-Shop-Stelle ersetzen ;-).

    Es warten noch weitere Herausforderungen, die noch so manches Härchen ergrauen lassen könnte, aber das Weibchen schlägt sich tapfer und hat sogar den….aufpassen….“Touch“ raus 😉

    Fortsetzung folgt natürlich wieder ….

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