August – Wir üben Sommerüberraschungen …

Also, es gehen ja schon passende Sprüche herum wie „Dieser Sommer ist der beste April“ oder so ähnlich. Es werden bei einigen kursierenden Bildchen im Net auch die Monatsnamen von Mai bis September durch „April“ ersetzt. Schon irre dieser Sommer, oder?

Es ist zum Beispiel schöner Morgen, man sucht sich ein schniekes Shirt und Sommerhose aus dem Schrank, huscht ins Bad, freut sich über die Sonnenstrahlen, kommt fertig aus dem Bad und… hätte glatt draußen duschen können. Also: Sommerhose gegen Jeans eintauschen, da auch Sandalen nicht mehr so zum Wetter passen, sondern eher Turnschuhe. Nach dem Frühstück möchte man dann los und stellt fest, dass die Wolken weg sind, als wäre nichts Graues gewesen und die Sonne scheint wieder traumhaft. Klasse, aber jetzt doch wieder andere Klamotten? Nee, keine Lust, also, aufi und Schirm nicht vergessen!. Wir stehen dann an der Haltestelle oder sind anderweitig unterwegs und *zack* zieht es wieder grau auf. Vor wenigen Sekunden hieß es noch „Schirm nicht vergessen!“ An diesen dachte man auch artig, aber er steckt in einer anderen Tasche, für die man sich zuerst entschieden hatte. Noch mal „klasse“, wir rollen kurz die Augen wie ein Kater die Kl…äh… genau das und haben natürlich keine Kapuze an der über die Tasche gehängte Sommerjacke. „Gut“, denkt man sich „ich bin eh nachher fast nur in Gebäuden und man kann sich fix wo unterstellen, da macht das bisschen Nass auf den Flusen auch nix und aus Zucker? Ich? Nee…!“ Während der Fahrt ist es herrlich, bis auf die übliche Mimik der Fahrgäste. Wir steigen aus und es prasselt der Regen. In diesem Moment passt sich die eigene Mimik kurz der Umgebung an. Wieder mal stöhnt man „klasse!“ in sich hinein und muss doch ein bisschen schmunzeln, dass der gute Herr P. da oben anscheinend einen Kieker hat, warum auch immer. Aber die Regenluft ist angenehm, stimmt schon. Schnell zur nächsten Haltestelle und unter die Überdachung stellen. Die Bahn kommt, wir steigen ein und es ist schönster Sonnenschein. In der Bahn begegnen uns wieder viele Griesgramgesichter und es scheint diesbezüglich ein ständiger heimlicher Wettkampf zwischen den Fahrgästen zu sein. Es schießt schon der heimliche garstige Gedanke in den Kopf, ob der Wettkampf der Griesgramgesichter sogar zwischen Einheimischen und Zuzüglern besteht. In diesem Moment passiert es: man prustet los. Für die Mitfahrenden scheint es natürlich grundlos und man erklärt noch vor Lachen fiepsend, dass gerade ein alter Witz durch den Kopf geschossen wäre und man halt mal lachen muss. Einige lächeln „verständnisvoll“, anderen standen Frage- und Ausrufezeichen über den Köpfen. „Macht nichts!“ denkt man sich noch mit heißem Gesicht und grinst dennoch tapfer weiter. Natürlich versucht man den Gedanken wegzuwischen und muss immer wieder dennoch feixen, denn der nächste und passende Gedanke schiebt sich in die ständig anscheinend funkende Masse unter der Frisur. „Sie können nichts dafür, sieh es ihnen endlich nach!“ Wir steigen aus, es bietet sich ein ähnliches Bild beim Gang durch die Stadt und hey… immerhin scheint Herr P. noch nicht nachgekommen zu sein, denn die Sonne scheint immer noch und sogar noch länger. Das zu Erledigende geht sogar einigermaßen entspannt vonstatten, denn Sonnenstrahlen haben so ihre angenehme Wirkung, sogar nachhaltig, wenn man in so dunklen Fluren herumläuft. Selbst beim späteren Eisessen auf einer Terrasse eines Cafés ist herrliches Wetter. Wir schauen unsicher nach oben, ob da nicht doch ein graues Wölkchen am Himmel ist. Nichts! In Gedanken versunken kommt ein zufriedenes „bestens!“. Der Kellner, der vorerst unbemerkt neben uns steht, bedankt sich bis zu den Ohren grinsend für das Kompliment und den kleinen sichtbaren Schreck. Na also, zwei Fliegen mit einer Klappe durch ein kleines Missverständnis geschlagen. Aus zweierlei Gründen lächelnd verlässt man das Café und … es tröpfelt. Hachja… Herr P. hat also wieder den Hebel umgelegt, sei es drum: Das Grienen bleibt und steckt sogar einige entgegen kommende Passanten an. Der neue „Wettkampf“ ist viel angenehmer, stimmt´s?

Auch wenn der Sommer wie April wirkt und man ständig überrascht wird, weil auch der Wetterbericht nicht ganz nachkommt, hat das Ganze schon etwas. Welches Lied wäre denn da passend? Vor allem steht die Frage ständig offen, wie man bei so häufig und schnell wechselndem Wetter am besten aus dem Haus geht. Im Täschlein sind wohl eher Sonnenbrille, Regencape oder Schirm (schön dran denken und am besten nicht hektisch umpacken) und das Übliche, was Weiblein so brauchen (dezentes Hüsteln).

Ab heute soll es übrigens wieder für ein paar Tage schön werden. Klasse! 😀

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Ein Gedanke zu „August – Wir üben Sommerüberraschungen …

  1. Momentan empfinde ich die Sommernächte weitaus angenehmer als die hier so frisch/frech beschriebenen Tage. Außer die letzte Nacht, da war Vollmond… 😉

    lG vom wieder erholten Rudi

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