Von den dollsten Medizinern und Katzenbergers Erleuchtung

Hach, in der letzten Zeit gab es ja einen Knaller nach dem anderen. Es geht trotz kühlen Temperaturen heiß her, warum nun in der Stadt gespart werden muss und wer nun für die ganze Misere verantwortlich ist. Die meisten aus dem Trüppchen wollen es natürlich nicht wahrhaben und sind, was Anfeindungen betrifft, mal nicht geizig. Schön hier im Örtchen und wenn man bockt, dann schließt man halt mal ein paar öffentliche Einrichtungen und bittet dafür immerhin um Entschuldigung. Wahnsinn, das kriegte der Vorgänger gerade mal in seinem lustigen Wahlkampfbriefchen hin.

Und wenn ihr im Örtchen zum Onkel Dr. müsst, nehmt lieber gleich den größeren Weg in Kauf, es sei denn, Ihr wollt ausschließlich einen Krankenschein fürs Hüsterchen. Immer mehr erhärtet sich bei mir der Verdacht, dass die hier gebliebenen oder gelandeten Ärzte es wohl nicht freiwillig sind. Wenn man etwas im Blut feststellt und nichts drauf gibt, ist es Eines. Stellt ein Arzt aus einer anderen Stadt das Gleiche nach wiederholten Laboruntersuchungen fest und sendet mir gleich ein Rezept für Antibiotika im Arztbriefchen mit, wird man stutzig und googelt danach. Den Schreck der dann tief sitzt, kann man kaum beschreiben. Vor allem, wie man auch sonst zu verfahren hätte und was das Ganze bedeutet. Wow! Wie unverantwortlich so mancher Arzt wohl aus purem Geiz handelt, wenn er keine Lust hat, Rezepte auszustellen. Muss er doch nicht aus eigener Tasche tragen, oder?! Auch verschrieb mir der Arzt aus der anderen Stadt endlich Stützen. Allerdings war die Frage auch niedlich, wofür ich sie bräuchte. „Wozu brauchen Sie Stützen?“ Ich: „Zum Stützen.“ Zu einfach, oder? Aber immerhin kam ich stolz wie Bolle mit meinem rosa Zettelchen aus der Praxis. Wer also ein Blondchen mit zwei dunkelvioletten Stützen umherstelzen sieht, könnte mich erkannt haben und ja, ich stehe unter verordnetem „Stoff“. Dieser ist mir für meine zumindest schmerzarme Gehfähigkeit verschrieben worden. Die Jubelpille nehme ich sogar erst abends. Man hat auch gut nach einem halben Jahr zumindest eine Diagnose stellen können. Eine fehlt noch. Und wenn der Patient auch noch herumgoogelt, findet er eine logische Erklärung, die mit den Symptomen zusammenpasst. Schief gewachsene Nägel (bei mir nur einer) müssen nicht immer mit Nagelpilz zu begründen ist, sondern auch mit einem Ganglion. Dieser wurde sogar von einer befreundeten Krankenschwester vermutet, mit einmal ansehen und Beschreibung der Schmerzen. Auch eine recht junge Podologin konnte schneller als eine Hautärztin im Klinikum und einem Orthopäden einen Nagelpilz ausschließen, was mir ihre Chefin auch nach einem Test schriftlich bestätigte. Peinlich oder, liebe „gestandene“ Ärzte? Liebe Mediziner, hättet ihr mal noch mal in Euer Lehrbuch (oder ist es ein Leerbuch?) geguckt, wäret Ihr sicher eher drauf gekommen und das MRT hätte nur die Bestätigung gebracht. Dafür liegt man aber nicht nur 4 Wochen für fast nichts im KH, lässt sich jeden Morgen mit mieser Laune durch den Assistenzarzt für die eigene Unfähigkeit beschuldigen und man dachte sogar, mit einer OP ein bisschen mehr Geld in die Klinik zu spülen. Gut, dass 3 Ärzte unanhängig voneinander davon abrieten und nun auf den Trichter mit Einlagen zu kommen, was schon einmal durch einen Orthopäden zur Sprache kam. Gera, Deine Ärzte, jedenfalls ein großer Teil!

Und damit das Verbraucherz wieder schmilzt, serviere ich wieder den Werbeblock: Hier hat sich wieder einiges angesammelt. Die aufgesetzte Begeisterung für einen E-Book-Reader ist auch drollig. Und hey, es würde sich sogar wie Papier anfühlen, daher auch die Namensgebung. Ich warte weiter, bis es ein Gerät nach meinen Bedürfnissen vor mein Näschen kommt. Für die Handtasche ist so ein Ding tatsächlich praktischer als ein dicker Wälzer. Der rosa Telefonanbieter darf ja laut einem Urteil nicht drosseln, wie es bereits harsch kritisiert wurde. Nun wirbt man weiter wie selbstverständlich und als ob nichts gewesen wäre, mit superschnellem Netz auch per LTE. Herrlich. Und wenn Familie XY ein Gerätchen kauft, trumpft ein Elektronikmarktmitarbeiter damit auf, dass er alle Geräte zu Hause miteinander verbinden könnte. Ach, er bringt laut seinen Worten auch den Geräten zu Hause einiges bei. Also bevor ich mir irgendwelche neue Technik kaufe, darf der vorher beweisen, was er auf dem Kasten hat. Bei einer Supermarktkette überlegt ein Trinchen ständig, was sie denn heute so isst oder trinkt. Und das Zwillingspaar in einer Arzneimittelfirmenwerbung bewirbt mal wieder den Wirkstoff Diclofenac. Ich muss immer noch so lachen. Wer wirklich eine Entzündung hat, wird darüber ebenfalls abwinken. Und die gute Frau Katzenberger erklärt in einer Zeitungswerbung, dass auch sie das mit der Entsorgung von Glühlampen verstanden hätte. Bei den meisten Bürgerlein dieses Örtchens habe ich so meine Zweifel. Macht ja nix, dafür können sie wenigstens artikulieren, was ihnen alles zustünde.

Also Mädels und Jungens, falls nur kleine Erkältungen Euren Alltag erschweren, ist der Arztbesuch hier im Örtchen noch vertretbar, kommt aber ja nicht mit Verletzungen oder anderen Leiden, ich habe eine 9-seitige Begründung. Und jetzt kann die Herbstmode auch zeigen, was sie taugt. Es wird frisch und wir wollen doch nicht krank werden, oder? Prost Roibusch-Tee, der klägliche Rest.

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