„Der Sommer kommt…zumindest kurz….“ So klangen die Worte beim Wetterbericht eines Fernsehsenders vor ca. einer Woche. Und was lese ich derzeit für ein Wort? „Blitzsommer“? Also, bislang war mir bezüglich des Wetters nur das Wort „Blitzeis“ bekannt. Ich erinnere mich dann an die Meldung, als auch noch Abreisetag war und man auf allen Vieren samt Reisegepäck über spiegelglatte Flächen krauchte und statt gewohnter ca. 20 Minuten fast 3 Stunden zum Bahnhof brauchte. Da klingt „Blitzeis“ angenehmer, wenn man blitzschnell ein leckeres Eis in der Hand hat. Gut, also ist jetzt der „Blitzsommer“ ausgerufen worden. Soll wohl heißen, es gibt etwa eine Woche lang fette Temperaturen um die 30°C-Marke. Rechnen wir mal auf, Mädels unter den Lesern: das macht bei 5 Tagen etwa 11 schnieke Shirts (zwischendurch frischi machen und Klamottenwechsel, gelle?) und dazu halt endlich Röcke, Kleider oder Shorts, die wir dann präsentieren dürfen. Das Umsortieren im Kleiderschrank war also doch nicht ganz umsonst. Hier käme doch wieder Freude auf: Etwa 5 Tage sehen wir ein paar Tennis-Socken durch die Jesuslatschen bzw. Sandalen.
Zu verdanken hätten wir das Ganze lt. Wetterberichten dem Hoch namens „Xerxes“. Amüsant ist, dass das viele Genörgel um lange dauernde Regenwetter nun dann der kommenden Wärme „gewidmet“ wird. Liebe Sonne: Du wirst es niemandem recht machen, also mach einfach, wie Du denkst. Und selbst bei anderem Wetter lassen wir uns die Sommer- und Urlaubslaunen ja nicht vermiesen, richtig? Wir haben also wieder die kleinen Sommerfreuden und die kleinen „Sommerleiden“. Das letzte Wort wird noch mit einem kleinen Zwinker „behandelt“. Mir fallen von Mike Krüger zwei amüsante Titel ein: “Stau“ und „Guten Morgen, hier spricht Ihr Kapitän“
Kommen wir natürlich zuerst zu den Sommerfreuden, die ich mit einem Pluszeichen kennzeichne.
+ Ausschlafen wird uns ja zuerst einfallen. Die ersten Tage dürften mit einem Schreck auf die Uhr beginnen, da der Wecker ja ausgestellt ist (oder?)
+ Wie gut passen dann hier auch Partys, die man auch in der Woche besuchen oder selbst organisieren könnte. Es müssen auch keine „Kracherpartys“ sein.
+ Mehr Zeit miteinander beziehungsweise füreinander, ob nun zu Hause oder auf Reisen. Ein bisschen Romantik hier, Kultur dort und Erholung. Der erste Gedanke vieler Leser dürfte zuerst zum Strand führen, richtig? Oder ist es ein Wellness-Programm mit beispielsweise Öl-Knetung auf der Massage-Liege oder im Whirlpool? Ganz egal, wie wir uns erholen. Ein schöner Spaziergang am Abend ist nicht nur etwas für die Bedarfsromantiker, sondern eine Wohltat für alle. Und man darf mir glauben, dass Kinder danach meist sehr entspannt und ausgelastet sind. Natürlich kann man auch ein kleines Abenteuer zurechtzaubern, ganz wie man möchte. Ich gehe davon aus, dass meine Leser kreative Köpfe sind.
+ Kinderferienlager sind zwar nicht mehr so, wie unsere Generation sie kennen mag, aber immerhin eine Alternative, um die Kurzen mal für viel Spaß, Abenteuer und auch Entspannung in die Betreuung zu geben. Es ist eine Zeit, wo jeder auf seine Kosten kommt und es mit Sicherheit sehr viel zu erzählen gibt, wenn die Familie wieder beisammen ist. Ich erinnere mich jedenfalls sehr gern an Ferienlagerzeiten in Strietfeld (Mecklenburg-Vorpommern). Beim ersten Mal zwickte mich natürlich spätestens am dritten Tag das Heimweh. Das ist normal und ich war außerdem gerade mal 8 Jahre alt und es schadete mir nicht.
+ Liegengebliebenes bzw. vor sich her geschobene Erledigungen lassen sich ohne jeglichen Zeitdruck nach Lust und Laune nachholen. Selbst wenn wir ausschlafen, ist immer noch genügend Zeit, die „runden Ecken“ „nachzubehandeln“ (*hust*). Kleine Schlumpereien beim fixen Aufräumen haben sicher einige Schätzchen „verschwinden“ lassen, die wir plötzlich wieder finden oder womöglich durch einen Nachkauf doppelt oder gar dreifach haben. Erwischt? Nicht schlimm, die Trine an der Tastatur gesellt sich grienend dazu.
+ Viele Weibchen legen auch zu Hause ihre längst als fällig empfundenen „Beauty-Wochen“ ein. Der Mix aus dem deutschen und englischen Wort ist nicht mein Werk, wie man an den Gänsefüßchen erkennt, aber ich finde es amüsant. Nicht, dass die Wochenenden reichen würden, um sich die geschundenen Füßchen mit allem Drum und Dran vorzunehmen. Das (wirklich!) volle Programm kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen: In die Kopfflusen kommen wieder diverse Wundermittelchen für die „gestressten Haare“ und mit einigen Mitteln wird sogar eine „Glanzexplosion“ versprochen. Es gibt ja ganze Pflegesysteme für Haut und Haar. Neulich erst erfuhr ich etwas von „Hitzeschutz-Spray“. Ich habe so eine Probe zu Hause stehen und bislang noch nicht getestet. Ich muss also warten, bis es brütend heiß draußen wird (zur Not vielleicht ein WE-Tripp in irgendeine Wüste?) oder ich sollte mir einen Acker suchen, wo ich dann noch diversen Hofbetreibern einen Gefallen tun würde. Das hieße wohl Restfrüchte pflücken, bezahlen und mit vollen Körben, etwas Farbe auf der Haut und wohl sonnengebleichte Haare bewundern. Allerdings ist hier ein Sonnendeckelchen meine dringendste Empfehlung, da ein Sonnenstich nicht nur unangenehm ist, wie ich die Erfahrung auch mal machen musste. Wofür also Hitzeschutz als Spray? Für den Fön, auf den man normalerweise auch verzichten kann oder ihn wenigstens nicht zu heiß in der Nähe der Kopfhaut dröhnen lässt?
Und nicht vergessen: Wer verreist, wird sicherlich Karten schreiben und/ oder „Mitbringsel“ nach Hause tragen. Es muss nichts Teures sein. Hübsche Kleinigkeiten vom Strand sind schöner als auf die Schnelle Notgekauftes. Ich habe beispielsweise immer noch etliche Muscheln und Steinchen von Schülern, die ich mal betreut hatte. Man kann sich sicher gut vorstellen, wie da das Herzchen hüpfte. Kommen wir von den „Mitbringseln“, wie man ja umgangssprachlich sagt, zu den…(Achtung!) „Mitnimmseln“. Ob es dieses Wort schon gibt oder gab, habe ich in meiner grenzenlosen Faulheit nicht in Suchmaschinen eingegeben, aber fiel mir gerade spontan ein, um mal zu den kleinen Zwickern des Urlaubs zu kommen. Es gibt sie?
Irgendwo schwirrte mir mal der Satz „Wenn Frauen verreisen, bleibt nur der Kühlschrank zu Hause.“ herum. Ein Köfferchen hierfür, eines dafür und im übernächsten muss noch das Allerwichtigste hinein. Und nein, wir wollen nicht auf eine Insel ziehen, nur für eine Woche ganz einfach ausspannen… ! Aber es gibt Rettung, jawoll. Es gibt Ratgeberportale und Sendungen, die uns zeigen, wie man die berühmten „Siebensachen“ bequem, schnell und vor allem knitterarm bis knitterfrei in den Koffer bekommt und wie die Pflanzen diese Zeit gut überstehen. Die anderen kleinen Dramen, die sich so abspielen können, sind überhaupt nicht schlimm. Das Merk-Spielchen für alle Altersklassen namens „Ich packe meinen Koffer…“ kann also beim realen Täschlein-Packen entspannt ablaufen. Die Reiseplanung oder anderes kann zwar anstrengend und sicherlich auch mal mit einer Panne verbunden sein. Es gibt sogar Vergleichsportale, wo es doch werbereißerisch heißt „Meine Jungs landen nur Volltreffer“. Mensch, da kann doch so gut wie nichts mehr schief gehen, hm? Aber jetzt genießen wir den Urlaub, ob mit oder ohne Reise. Eines noch: neulich sah ich spätabends einen Spot über irgendein Flirtportal. Aus der Werbebotschaft ziehen wir, dass auch Mädels anscheinend ein Namensproblem haben können, wenn es um diverse … sagen wir Flirts oder Abenteuer geht. Mädels, lernen wir doch vom anderen Geschlecht dazu: nehmt einfach irgendein „Kosewort“, passt immer 😉
Am Schluss dieser Tapete darf ich meine Leserschaft mit Haustieren doch verantwortungsbewusste Menschen nennen, die ihre Tiere nicht aussetzen, sondern für diese Zeit eine liebevolle Betreuung suchen und hoffentlich finden.
Ich wünsche mit diesen sommerwarmen Worten einen schönen Urlaub und Erholung, die dann wieder neue Kraft schöpfen lässt.
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Ein „Mitnehmsel“ ist im Gegensatz zu einem Mitbringsel eine Kleinigkeit, die man beim Gastgeber entwendet. Hier gefunden: http://www.sprachnudel.de/woerterbuch/mitnehmsel
Auch gleich die sprachliche Korrektur dazu geliefert… 😀
Klugsch… Rudi grüßt 😉
cool 😀 danke
„Mitnehmsel“ klingt eigenartig und wenn es auch noch Diebio bedeutet, dann lieber doch die erste Version 😀
Mag sein Mieze, ich halte dennoch „-nimmsel“ lediglich für eine Verniedlichung, zumindest solange bis ich eine annehmbare Erklärung dazu bekomme/finde.
Für mich klingt es wie der Ladendiebspruch: „Ich habs nicht geklaut, nur (weg-)gefunden.“ ….
Sry der Widerworte wegen weil ich weiß dass du es nicht als Diebio meintest.