Jaja, ich komme ein bisschen spät mit dem ganzen Sportgedöns, aber besser als gar nicht. Ich bin ein bekennender Sportmuffel, der seit Jahren gerade mal gelegentlich in die Pedalen eines alten Damenrades tritt. Vor kurzem also begannen die olympischen Spiele, die jetzt nun ständig lang und breit in den Meldungen ausgewertet werden. Ein paar Bilder von der Eröffnung in London habe ich mir sogar freiwillig angeguckt. Für einen Sportmuffel ist das schon eine Glanzleistung, nöch? Ich reiße also, wie viele andere auch, nicht für alles und jeden die Ärmchen hoch, sondern fast nur für mich und wegen der Wäscheleine oder bei supi Musikveranstaltungen. Und wenn man sich auf den sozialen Netzwerken und Foren umschaut, sind schon „sportliche“ Nörgeleien zu erblicken (ich bin ja wahnsinnig „überrascht“). Ich lasse das Ganze also schön geschmeidig an mir vorbeigehen und amüsiere mich dann wieder über diverse Feuerwerks-Vorführungen bei irgendwelchen Fanpartys oder was auch immer. Darin sind wir ja spitze. Sollte man vielleicht auch als Disziplin einführen, nicht wahr?
Es gibt alternativ folgende Sportmuffel-Disziplinen wie zum Beispiel der übliche Alltagstrott und das gelegentliche Hindernislaufen über kleine Klamottenhäufchen, die morgens „zufällig“ in der Nähe des Kleiderschrankes entstehen. Hinzu kommen die bekannten Hockstrecksprünge an der Wäscheleine und spät abends das „Extrem-Zappen“ vor dem Fernseher. Außerdem muss ich vorher auf mein Hochbett kommen. Na gut, hier habe ich dick aufgetragen, denn ich nutze ja einen Tritthocker. Aber mühsam ist es doch, da dieser nicht die richtige Höhe hat. Jaja, kurze Beine eben. Die Lieblingsdisziplin der Damen dürfte der Telefonmarathon sein. Ich gebe es zu, dass ich zwar gern telefoniere, aber mit diversen Stellen ist es ein Krampf. Der Adrenalinspiegel und der Blutdruck erhöhen sich beispielsweise sehr, wenn man sein Anliegen umfangreich erklären soll, dann aber auf den nächsten Bearbeiter verwiesen wird, da es dann doch zu hoch, falsch oder unbequem ist. Es hätte also eine vorerst kurze Schilderung gereicht, um dann entsprechend zu reagieren. Aber hey, in jeder Disziplin gibt es K(r)ampf und meine Muskeln wachsen durch das lange Hörerhalten langsam und schonend. Ich könnte sogar auch fast schwören, dass man sich das Kürzen der Fingernägel durch das viele lauernde Trommeln sparen kann. Irgendwie passt dann der im Net gefundene Spruch „Manchmal, wenn mir langweilig ist, flechte ich aus Geduldsfäden eine Warteschleife.“ Leider blieb meine Super-Leistung beim Vieltelefonieren noch unentdeckt (Anbieter ausgenommen). Eine weitere Disziplin dürfte der Shoppingmarathon sein. Von Geschäft zu Geschäft rasen und drinnen natürlich von Kleiderständer zu Kleiderständer oder Regal tingeln stärkt die Glieder, wenn man mit ordentlich viel Beute herauskommt. Wer online kauft, trainiert seinen „Mausfinger“ mächtig 😉
Und was darf nicht fehlen? Richtig, der „Werbeblock“: Ausgerechnet eine Kette, die uns ganz leckere, aber kalorienreiche Happis verkauft, wirbt mit Olympia. Es werden wieder Gläser verteilt, auf denen jetzt teilweise eben auch die Ringe darauf zu sehen sind. Wir trinken also mit dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“ unsere süße Cola aus diesem Glas. Und um dieses Glas zu erhalten, futtern wir vorher ein herrlich reichhaltiges und herzhaftes Burger-Pommes-Menü, oder? Oh, da gehört natürlich ein Getränk dazu, wenn ich mich nicht irre. Ich bin verzückt. Noch mehr Verzückung gibt’s hier: „Das vertikale Stuhlklettern ist keine olympische Disziplin“ teilt uns eine Frauenstimme mit. Na so was? Aber mit einer super-saugfähigen Windel wird klein Jungchen im Spot also wohl zum Champion *yeah*, da diese nämlich bis zu 12 Stunden Trockenheit bieten soll. Haja… . So und nun zu einer Sache, die mal wieder mehr verbreitet ist: Dass irgendwelche „QR-Codes“ nichts Neues sind, dürfte ja so manchem Handy-, iDings-Besitzer klar sein. Mittels „Apps“ (Anwendungen) werden diese irgendwie eigenartig aussehenden Quadrate, die eher nach „Finde von A nach B mit einem Bleistift-Strich-Spiel“ aussehen, förmlich aufgedrängt. Am meisten erblicken wir diese ja auf Werbetafeln und in sozialen Netzwerken sogar als einfach hingeklatschten „Beitrag“. Und nun sind die Dinger besonders vermehrt im Umlauf, da ja wieder sportliches Großtamtam und natürlich eine ganze Menge diesbezüglich zu vermarkten ist. Wer diese Codes nicht „lesen“ (lassen) kann, da nicht alle Handys diverse Anwendungen zulassen, wird sich natürlich „isoliert“ fühlen. Wirklich? Also mein liebevoll genanntes „Schülertelefon“ lässt aufgrund des Betriebssystems auch keine solchen Anwendungen zu und ich fühle mich überhaupt nicht schlecht dabei. Hier ziehe ich mein breitestes Grinsen auf, denn ich brauche diesen Schnickschnack nicht. Ich wette sogar, dass ich mir ohne diese Anwendungen ein paar Kosten und sogar nervige Inhalte erspare. Mit Werbung werden wir doch ohnehin schon überflutet.
In diesem (bedarfssportlichen) Sinne… „Sport frei“
Meine Musikempfehlung hat genau diesen Titel und wurde von meiner Göttin Frau H. Hahnemann gesungen.
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Ein Gedanke zu „Wir üben mal ein bisschen Olympia-Tamtam …“