Wir üben virtuelle Massenplauderei …

Kennt jemand das amüsante Foto, welches oft im Net so herumkursiert? Zu sehen ist ein Fernseher, vor dem ein ängstlich wirkender Junge sitzt. Aus dem Bildschirm erscheint eine Sprechblase mit folgendem Inhalt: „…und nun das Wetter: Diese Sendung ist für Zuschauer unter 16 Jahren nicht geeignet.“. Und genau, wenn es abends regnet oder gar gewittert, zieht es wohl keinen an den Plaudertaschentreff am Haus.

Was macht man dann eigentlich so? Lesen mag ich erst vor dem Einschlafen oder wenn ich unterwegs bin. Für Spielereien am PC reißt es mich auch nur sehr selten. Aber eines lebt wieder auf: Jawoll, „chatten“! Ach, was waren das schon damals für Zeiten, als man sich dann schon suchtartig täglich fast um die selbe Zeit vor die Kiste setzte um sich virtuell mit zig anderen Leuten zu unterhalten. Es wurde online „geheiratet“ und das ganze sogar mit Zeremonie und Musik. Außerdem gab es ja auch die Sprachfunktion. Sogar gelegentliche große und kleine Treffen gab es mit vielen Stammleuten. Nun, den Chat gibt es immer noch, aber hatte irgendwie irgendwann an Reiz verloren und es gibt auch Umstände, die den virtuellen Plausch ganz nach hinten rücken lassen. Den realen Plausch habe ich zwar auch schon immer favorisiert, aber wenn man so durch die Gegend zieht und besonders in der ersten Zeit sehr viel allein ist, ist die Verlockung groß. Nun habe ich mich wieder locken lassen und bin also gelegentlich wieder am Plaudern, wenn es draußen dunkel ist. Wer sich mindestens einmal in einem Chat aufgehalten hat, weiß, dass man es ja nach Größe des Portals mit sehr unterschiedlichen Schichten, Bildungsstand, Toleranz und anderem zu tun hat. Es kann also mitunter auch recht Nerv fressend sein, ständig Fragen zu bekommen, die man entweder nicht beantworten kann oder möchte. Um ein einigermaßen Niveau vorzufinden, ist der moderierte Chat z. B. nicht zu verachten. Trotzdem umgibt man sich oft auch mit Kalibern, die zwar „lieb und nett“ wirken, aber trotzdem ständig die flache Hand blitzschnell und gut hörbar an die Stirn führen.

Es ging vorerst um eine Erklärung, wie man „votet“. Daraufhin hieß es doch, man wäre ja nicht blond, obwohl die Frage ja im Raum stand. Die Haarfarbe Blond wird ja oftmals mit Dummheit in Verbindung gebracht (die Hintergrundgeschichte dürfte ja bekannt sein, oder? Ich musste jedenfalls darüber lachen, wie sehr man so einiges im wahrsten Sinne des Wortes an den Haaren herbeiziehen kann). Man kam nun von blond und blöd auf Haartönungen oder Färbungen. Ich lehnte mich nach meiner Erklärung etwas zurück, nahm mein Schälchen Chips und beobachtete vorerst nur. Zwischendurch unterhielt ich mich mit dem Moderatoren über gute alte Rockmusik. Die Damen, etwa in meinem Alter (so kam es im Chat durch), mussten sich dann nämlich darüber austauschen, dass man etwas aus sich machen müsse. So weit so gut und klingt für mich nachvollziehbar. Und wenn es ordentlich gemacht wurde, hat eine andere Haarfarbe ja auch ihren optisch angenehmen Reiz. Was bei der Unterhaltung zwischen den Beiden dann aber folgte war folgende Begründung: Man könne dem Kind nicht antun, so alt auszusehen, wie man ist. In Gedanken hatte ich mich allerdings gefragt, ob ich wohl falsch liege, dass es mir sch…nurzpiepegal ist, dass man mein Alter erkennen könnte und dass es trotzdem gepflegt aussehen kann, auch wenn man nicht mit gefärbten Haaren umher läuft. Wenn ich mir so manche Blondierte mit einem fettigen, übermäßig langen dunklen Haaransatz angucke, ist es schon der Augenknaller Nr. 1. Dazu kommen oftmals auch ungepflegte und vor allem unvorteilhaft (zu groß oder zu knapp) gewählte Konfektionsgrößen zutage. Ich stelle mir dann lachend vor, wie deren Kinder dann irgendwann mal total entspannt mit der Geisterbahn fahrend ihre Mama wieder zuerkennen glauben und dann freudig den Figuren zuwinken. Weiter zum Chat: Als sich der Moderator auch noch lachend mit dem Wort „friedhofsblond“ kurz in die Unterhaltung der zwei Damen mischte, prustete ich los. Ich kannte bislang nur „straßenköterblond“ (aschblond) und „friedhofsblond“ ist ja mit großer Sicherheit grau. Und grau sind nachts ja sprichwörtlich alle Katzen und *yessaaaaaa*, ich habe sogar auch schon Falten! Na und? Die zeigen, dass ich wirklich lebe, ob mit oder ohne Kinder – ätsch. Jedenfalls ist es schon wieder putzig, was man hier und da so zu lesen bekommt und hey, wie sagt man immer so schön? „Immer schön tolerant bleiben“ 😉

Mir fällt auch bezüglich des Themas Chat eine „Bilder- und Sprücheserie“ ein. Und ja, irgendwie hat es was für den täglichen Lacher und/ oder Stirnchenklatscher. Die Sprüche in den Bildern beginnen immer mit den Worten: „Dieser Moment…“ Ein Beispiel, worüber ich wirklich nicken muss ist beispielsweise: „Dieser Moment, wenn man in einem Chat das Gefühl hat, dass der Chatpartner lt. dem dort eingeblendeten Schreibsymbol ganze Romane verfassen würde, aber am Ende doch nur ein „ja“ oder „ok“ erscheint.“.

Ob wir solche Dialoge nun real oder virtuell führen oder nur verfolgen, macht beim Spaßfaktor nur einen kleinen Unterschied: Bei frischer Luft und angenehmer Sonne ist Plauscherei schon eine angenehmere Sache. Allerdings muss man sehr auf seine eigene Reaktion achten, da sie dann zu sehen ist 😉

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