Archiv des Monats: Februar 2015

Dann müssen wir den Frühling eben rufen… :)

Da sich der Frühling noch nicht so richtig traut, müssen wir ihm halt etwas Mut machen, also muss mehr Buntes an den Körper. Ordentlich grelle Töne wirken in diesem Örtchen zwar eher störend, aber das ist mir schnurz, Frühling und Sommer ist wichtiger. Habe dann mal einen schicken Loop, endlich mal für mich, gestrickt und damit kann ich dann stolz durch die Kante schreiten.

Und weil man ja nun mit Frühjahrs- und Sommermode lockt, wird’s für uns Weibchen ja wieder kritisch. Einerseits kommt mindestens beim Wäscheaufhängen und auch beim Einräumen in den Kleiderschrank die Frage auf, wie Frauen so viel Wäsche „brauchen“ und andererseits auch die Frage: „Wie kriege ich die nächsten tollen Teilchen unter?“ Die oft als goldene Regel geltende Faustformel heißt ja, für jedes Stück rein muss ein Stück raus stellt sich meist als Katzengold dar. Denn jedes Stück ist ein Schätzchen, genauso wie Bücher und Schallplatten. Würde man einen Kleiderschrank nach meinen Bedürfnissen bauen, worin ich auch alle Hauswäsche unterbringe, müsste ich die Wand zwischen Wohn- und Schlafzimmer durchbrechen und dann rechts an der Wand lang aufstellen. Ich muss mal kurz den Werbeblock vorgreifen, weil ich über den Spot so nicken und lachen muss: wir sehen für einen Modeshop also ein Weibchen vor dem Spiegel, es dreht und wendet sich und im Zeitraffer sieht man, wie sie von Outfit zu Outfit wechselt. Wir hören sie säuseln, für welchen Zweck welches Outfit nun das Richtige wäre, vom Rockkonzert bis zur Oper oder so. Das Männe kommt hinzu, bewundert die Frau und fragt, wozu er sie denn jetzt einladen dürfte. Huch, Ziel erreicht. Gut, ich müsste also den nächsten Besuch bedrängen, mich zum Outfit passend auszuführen. Ok, meist wäre es dann Pommes oder Burger, nehme ich auch gern. 😆

Wenn man abends so zu Hause herumhockt und strickt oder was anderes macht, geht ganz schnell *knips* der Fernseher an. Was kriegen wir zu sehen? Zickenkrieg am laufenden Bande. Mal zoffen sich irgendwelche Trinen um einen Schönling, dann darum, wer als Schönste gekürt wird. Also nichts anderes als „Dschungelcamp“, nur eben in Villen. Bin ich froh, dass ich nur halb so zickig bin, wenn ich üble Laune habe. Ansonsten werden dann bei irgendwelchen Magazinen Themen angebracht, die zum Gähnen sind, wie z. B. der Mindestlohn. Man muss doch nun langsam begriffen haben, dass der nach hinten losgegangen ist, wie man ja schon vorher wusste und dafür verlacht wurde. Und wenn man noch die Gewerkschaftsfritzen als Experten hinstellt, wird’s so richtig höhnisch. Nunja, dann lieber seichte Kost. Ich würde dann sogar im Vergleich lieber Serien gucken. Aber da gibt’s auch nur eine, die ich ertragen kann und die kommt donnerstags zur Schlafenszeit. Irgendwie kann man es echt vergessen. Es wird Zeit, dass der Sommer kommt, das Elend live ist dann doch erträglicher.

Und für das neugierige Verbraucherherzchen gibts natürlich den  Werbeblock: „Das machen Männer, um jedes Haar zu erwischen.“ wir sehen Grimassen. „Und das machen wir…“ (oder war  es „tun“?) . Wir sehen dann den schwenkbaren Kopf eines Handrasierers. Aaaaaaaah, fragt mal die Frauen, die machen nicht so eine Wissenschaft draus. Drüber, abduschen, fertsch. Übrigens üben die Scheibenspezies wieder daran, ihren Text nicht so aufzusagen, wird immer besser. Große Aufregung und ganz sicher guten Umsatz brachte die Aktion eines Handarbeitsmagazins. Als Startpreis zu einem Euro gab es in einem großen Pappbogen ein Stricknadelset und zwei Knäule Wolle a 25g. Ganz begeistert schreit man im Spot auf, wie schön und günstig man sich nun die Lieblingsstücke, Wohnaccessoires oder Geschenke stricken könne. Klar, der Startpreis zu einem Euro ist unschlagbar, wenn man die schönen großen Stricknadeln mit Maschenstopppöpseln oben dran und die Wolle mit insgesamt 50g Wolle und das Vorlagenheftchen betrachtet. Allerdings fühlt sich die Wolle wie Paketband an und die Nadeln brauchen noch mal eine Schleif- und Lackkur, dann rutscht die Wolle auch wieder gut über die Nadel. Macht ja nix, das passt fast zum Bastelhobby. Man wirbt natürlich nicht gleich damit, wie teuer die Folgeausgaben sind. Die sieht man dann auf dem Pappverpackungsbogen. Aber ich denke, schon mit der ersten Ausgabe ist schon ohne die Bauernfängerei viel Umsatz gemacht.

In diesem Sinne: Lockt den Frühling, egal wie! 😆 ob mit Farben oder fröhlichen Liedchen auf den Lippen. An die einheimische Bevölkerung dieses Örtchens: nein, keine Arbeiterkampflieder! Prost rot..äh Pfeffi-Honig-Tee

Wollwahn und andere Tücken …

Es wintert „ganz überraschend“ immer noch. Sehr gut für die DB, damit ein „Gund“ für Ausfälle da ist und wenn nicht, zelebriert man halt wieder einen Streik. Trotz ständigen Wetterwechsels, der mich mit etlichen Ibus und Pfeffiöl aufs Laken fesselt, finde ich den Sonnenschein herrlich und einladend, nicht nur zum Müllraustragen 😆

Und lachen muss ich, dass es in so gut wie jeder Woche Wolle in den Discoutern und Supermärkten herumliegt. Wie höre und lese ich doch laufend? „Stricken ist das neue Yoga!“ oder „Ich kaufe mir etwas gegen die Erkältung – Wolle oder so.“ Lidl hat wenigstens etwas heruntergesetzt und dann konnte auch ich auch mal bei „Effektgarn“ zugrabschen. Den immer noch teuren musste ich leider liegen lassen. Rewe war nicht mal halb so flexibel. Die wirklich nette Verkäuferin konnte ja nichts dafür, sie hat ihre Vorgaben und so konnte man mir nicht mal das bisschen Restbestand und nicht mal die von Kunden einfach aufgeteilte Wolle günstiger bekommen. Und die Bemerkung, dass die Strickerei plötzlich auch unter jüngeren Leuten „in“ ist, fand ich ja putzig. Ich hätte ja mal gern lachend nachgefragt, was bei ihr „jünger“ ist :lol:. Nun gut, aber Tedi hatte gut was zum Grabschen, sogar Merino zum Preis von Acryl.Klasse Natürlich wurde gleich mal über die Hälfte für einen Loop verstrickt. Meinen 1. ! Den Zweiten aus „Mützenwolle“ habe ich für meine Schwester genadelt. So kriegt man die Schmerzabende auch herum. Was soll man sonst auch machen, wenn man zu früh herumsitzen muss? Und wenn ich schon so am Auftischen von Sprüchen sind: Not macht ja bekanntlich erfinderisch und da müssen halt Loops und Stulpen in Farben her, wie ich sie so schnell nicht kriegen würde und ja , ich kann dann wieder stolz flöten, dass ich das selbst gestrickt habe, so wie auch die stets bewunderte Schultertasche.

Und wenn man so herumnadelnd vor dem Fernseher sitzt und sich sogar irgendwelche Promimagazine antut, kriegt man sogar zu sehen, wie man jetzt dank eines nun verfilmten Buches die Baumärkte unsicher machen will. Ja, man braucht plötzlich Pfiff im Schlafzimmer mit Klebeband, Kabelbindern und was war es noch? Keine Ahnung. Man brieft die Mitarbeiter von Baumärkten nun sogar, entweder das Buch zu lesen oder den Film zu schauen. Ich glaube hier im Örtchen wird wohl nur der Film bleiben *hust*. Also ich hätte mir das Geld erstatten lassen, wenn ich mir solchen Plunder reintun solle 😆 Ich sehe schon die Betriebsausflüge auf Kosten der Firma, wenn die Verkaufskräfte als Truppe im Kino sitzt oder als Gruppe das Buch liest. Oder abwechselnd liest jeder mal vor, wie auch immer, mein Kopfkino lässt mich feixen. Ich denke noch an die Berufsschule, als wir unbedingt „Titanic“ gucken sollte, um eine Filmrezension zu schreiben. Ich fand den Auftrag der Rezension natürlich klasse, aber hätte mir gern selbst ausgesucht, worüber ich so herumrezensiere und nicht so einen Schmachtstreifen, für den ich auch noch Geld ausgeben sollte, also Kino. Nix da! 😀 habe mich dann auf einen anderen Film konzentriert, den ich kannte und dann war ich damit durch.

Und da wären wir wieder beim Verbraucherherzchen, welches ich natürlich wie gewohnt mit dem Werbeblock beglücke. Nachdem der Herr „Hotelwhistleblower“ ins Mikro röhrt und sich über „Schrumpfpreise“ auslässt, tanzen andere bei einem Vergleichsportal am Gasherd herum. Gesichtsfünfen scheinen derzeit der Werbeclou zu sein. Sehr drollig finde ich allerdings die Werbung für Katzenfutter. „Gehe nicht, schreite…“ und ein “Miaaaaaaaaaau“ vor dem Öffnen der Wohnungstür sieht eher danach aus „Lieber Besuch, du weißt ja, was ich will, hast du es dabei?“.

In diesem Sinne: Was auch immer man sich „gegen die Erkältung“ kauft, als Alibi kann immer das Pfeffiöl mit. Wird bei mir ja fix alle 😆 genießt noch die schönen Wintertage und zeigt den neuen Stückchen, ob gekauft oder gestrickt noch mal die kleine Welt. Ich schäme mich übrigens immer noch nicht, dass ich etwas bunter durch die graue Kante renne. Prost Pfeffitee mit Honig – selbst aufgegossen.

etwas Tiefenentspannung im Februar …

Wenn der Frost schon ordentlich knackt, man lieber in der Bude abk…sitzt. Neee! Abends ganz gemütlich lass ichs mir auch gern im Warmen gefallen und der Matratze mal wieder zeigen, wie lang ich werden kann, aber gerade jetzt heißts, sich einkuscheln und raus.

Wenn man abends schon rumsitzen muss, dann ist wenigstens Produktivität gefragt. Mein erstes „Meisterwerk“ ist ja eine Schultertasche, die ich auch auf der Fanseite des großen Rösters, welcher auch neben den Kapselmaschinen Ökostrom vertickt. Der Fehler der Unerfahrenen ist natürlich der Trageriemen, der sich immer noch sehr dehnt 😆 aber auch da finden sich Mittel und Wege, das zu korrigieren, ich komme allerdings nicht drumrum, den Gurt abzutrennen, Mist! Aber ich wurde vor Stolz schon so etwa 2m groß, als ich an der Kasse für meine Tasche bewundert wurde und schon die nächste Wolle durch den Scanner jagen ließ. „Seeeeeeeeelbstgemaaaaaaaaaacht?! Eeeeeeeeeeeecht?! Klasse, aber die Wolle ist nicht von hier, oder?“ Nein, die gab es ja da nicht im entsprechenden Rösterregal, also brannte sich die Maus durch den Onlineshop. Gezaudert habe ich zum Glück noch bei den Strickringen, auch wenn das Angebot vom Preis her verlockend war. Aber wenn ich zum Glück noch rechtzeitig von anderen Strickerinnen erfahre, dass das Prinzip dasselbe ist wie beim „Stricklieselpüppchen“, dann war es schon ganz gut, die Finger davon zu lassen, denn ich wollte nicht auch noch so schnell die Klappse des SchnellRausHier-Klinikums testen. Und wenn ich schon riesige Tapeten zu Aufbewahrungssystemen klappere (jaja, der muss nur noch verlinkt und aufgeteilt werden), muss ich ja selbst ausprobieren, wie ichs am besten ohne Bohren und Hämmern hinkriegen könnte. Also muss erstmal ein Tütchen für den einigermaßen Überblick direkt vom Hochbett aus herhalten. Gaaaaaanz spontaaaaaaaan braucht man ja die und die Farbe 😳

Was tut sich in Sachen Mode und „Beauty“? Hm, viel Neues gab es nicht aufzuschnappen, dafür aber sehe ich Tücher in Hülle und Fülle sowie auch Ponchos. Alte Trends neu aufgewärmt, also. Macht ja nix. Aber ein paar gute Ideen sind dabei, die ich mir auch selbst zurechtmachen kann.

Und damit das Verbraucherherzchen nicht darben muss, serviere ich natürlich wieder den Werbeblock: Habe ich nicht neulich noch selbstbeantwortend gefragt, was man für den einen oder anderen Spot braucht? Genau Gesichtsvierer- und Fünfer. So auch wieder beim Supermarkt, welcher vorgibt, Lebensmittel zu lieben. Wir sehen also den „Tod“ in der Gemüseabteilung stehen und einen Mitarbeiter fragen, ob es hier auch Tipps zur gesunden Ernährung gibt. Der Mitarbeiter voll im Element hält einen kleinen Vortrag und der „Tod“ fragt ihn, was er denn noch machen soll. „Umschulen?“ Kurz darauf sieht man den „Tod“ an der Kasse bei der neuen Tätigkeit. Noch eine Gesichtsfünf sieht man im neuen Spot für ein Reiseportal. Er wäre jetzt der neue „Whistleblower“ und zetert über „Datenkrake“ und immer günstiger werdenden Zimmerpreise. Und wenn die dann noch günstiger würden, dann wäre es den Gästen zu groß. Nujo. Kann man mal bitte die, wenn auch inzwischen langweilige, Werbung nehmen, in der ein Kerl seine Ische durch den Hotelflur trägt? Die war doch ein ganzes Stücke angenehmer. Danke sehr im Voraus.

In diesem Sinne: es lohnt sich immer mehr, während der immer öfter erscheinenden Werbeblöcke aufs Klo oder in die Küche zu verschwinden 😆 . Wer schlechte Spots gewöhnt ist, bleibt halt sitzen und spielt entweder bei der Werbung-Raten-App mit oder widmet sich weiter intensiv dem Hobby. Außerdem versorge ich meine Leser doch zu gern mit neuen Spots, ganz gleich, wie gut oder schlecht ich sie finde. Alles ist Geschmackssache. So, ich gehe dann mal versuchen, einen Loop zu stricken. Komischerweise entsteht ja immer etwas anderes. Zu sehen ist alles Stück für Stück auf meiner Pinterest-Pinnwand mit den eigenen Fotos und in Strickgruppen. Tschakka und so 😀 achja und Prost Entspannungstee.