Und hui, der nächste Advent ist da, na so was. Kalt und ungemütlich ist es auch. Ich bin eher der Typ für so 20°C. Na gut, dann muss die Heizung an, drinnen. Aber man kann nun mal auch nicht den ganzen Tag drinnen hocken, also beglückt man ja sein Umfeld mit z.B. dem neuen Haarduft (ich muss damit mal ganz dringend „angeben“!).
Auf dem Weihnachtsmarkt trifft man ja noch mehr Leute, aber ich bin nur schnell mal da vorbei. Ich brauche das überteuerte Zeug nicht, denn es wird immer schlimmer. Vorsicht ist vor Dieben geboten, die haben ja mal wieder Hochsaison. Ich werde ja immer so schön für mein Brusttäschlein belächelt. Ich muss sagen, ich hatte im letzten Wohnort auch eine, die ich irgendwann doch verschenkte. Und nun kaufte ich mir vor gut 2 Jahren doch wieder eine. Verstehe mal einer solch Weibchen wie mich. Aber das Verschenken der letzten Brusttasche hatte ja etwas Gutes. Meine damalige gute Kollegin lachte immer „du und deine DDR-Tasche!“ (sah so aus, ,war aber keine). Jo, habe mein Kleingeld und Ausweis drin und Karten ließ ich ohnehin zu Hause. Aber als sie bestohlen wurde, war uns beiden nicht nach Lachen, obwohl ich damit dran gewesen wäre. Aber der Schaden, der dabei entsteht, ist halt nicht wirklich lustig. Also habe ich ihr feierlich mein „albernes“ Teil vermacht, schön verpackt und mit einem Grinsen, welches eine Runde um den Kopf gehen hätte können. Sie wird sie sicher nicht nutzen, aber sicher dann doch lachen.
Der Weihnachtswahnsinn reißt nicht ab, überall virtuelle Weihnachtskalender mit den dollsten Gewinnkrachern. Aber Vorsicht: bei etlichen Gewinnspielen muss man nicht nur die Teilnahmebedingungen akzeptieren, sondern auch Anrufe und Mails und ohne die Bekanntgabe einer Telefonnummer kommt man nicht weiter. Naja wozu gibt’s denn auch „Frank geht ran“, nicht wahr? Diese Nummer ist auf dem Link zu sehen. Wer seine Teilnehmer foppen und sie am Telefon für irgendwelche Käufe oder Verträge nerven will, muss eben auch damit rechnen.
Und der Wettkampf ums größte und teuerste Geschenk oder die „ärmste“ Familie (in Deutschland, wohlgemerkt!) reißt ebenso wenig ab wie ständige Statistiken um unsere neuen „Facharbeiter“ (für diskrete Eigentumsübertragung?) und wie viel der Deutsche im Schnitt so für Geschenke ausgibt. Ich brachte das ja schon an. Überlegt mal: 400-500 Euro! Für das Geld richte ich locker eine schicke Wohnung ein, von mir aus auch mit Flimmer, wenn es irgendwer mag. Amüsant fand ich auch die Frage eines Magazins, wer meist die Geschenke verpackt. Klar, die Frauen im Haushalt. Man zeigte auch ein teures Geschäft, in dem auch ein Mann verpackte und das mit einer Genauigkeit, wow! Und was kostet allein die Einpackerei? Laut Aussage 20 Euro, alter Vadder, da kriegt man dafür schon das nächste Geschenk, locker. Also lieber selbst, das hat auch was Persönliches, vom Geld abgesehen.
Dann lesen wir über Streiks bei Post und Amazon, weil mal wieder Unzufriedenheit herrscht und die Gewerkschaften das tut, was sie als einziges kann: aufhetzen. Selten ist ein Job Zuckerschlecken und auch noch unbefristet, da muss man sich schon auf Sphären befinden, in denen es weit an der Realität vorbeigeht. Bangen muss ich jedenfalls nicht. Man muss eben schon ahnen, was zur Weihnachtszeit so angezettelt wird. Alles erledigt und verschickt. Und Amazon? Nunja, ich bin inzwischen so abgebrüht, dass ich mich auch nicht mehr drum kümmere, ob ein Job gut bezahlt wird oder nicht. Jeder denkt halt an sein eigenes Portjuchheißa und es wird zwar darüber genörgelt und wehmütig in die Zonenzeit geguckt, wo der Zusammenhalt ja so groß gewesen sein soll. Aber mal Hand aufs Herz und mitgelogen: der Zusammenhalt war nie uneigennützig und wer es noch heute so will, kann es doch auch so weitermachen, wo ist das Problem?
Und damit das Verbraucherherzchen nichts verpasst, gibt’s natürlich wieder den Werbeblock: Wir sehen, wie sich Christina Aguilera wieder räkelt und sich einsprüht. Später sehen wir, wie sich ein paar Weibchen lachend kleine Päckchen überreichen. Auch darin soll möglichst Parfüm sein. Wir wissen, wie teuer Parfüm im Schnitt ist und nennen es „Kleinigkeit“ nujo 😆 Weiter geht’s mit lachenden Weibchen an einer Wohnungstür, welche die Mode einer Billigkette präsentieren. Mir fällt da so der Spruch aus dem Net ein, man könne ja „Shoppinqueen“ dort drehen mit 500 Mark, die sie da wohl kriegen. Habe es ja noch nie geguckt, weil ich da kaum Sinn sehe. Und das Motto „Jogging mit Polyesteranzügen“ Hm, naja, mit 500 Euro könnte man fast den Laden leerkaufen, am besten die ganze Lieferkette und das aus menschenwürdigen Arbeitsbedingungen. Kümmert die Kundschaft dort ja auch nicht. Weiter mit Werbung: Mit einem Chor bewirbt man Schokolade und mit einer geübten Rede vorm Spiegel auch. Aber die Spots sind schon alt. Aus „Winterhaut“ (hä?) kann man auch „Kuschelhaut“ (hö?) machen, mit einer Bodylotion. Na gut, dann man rauf mit dem Zeug.
In diesem Sinne: regt Euch besser nicht auf, entspannt durch die Weihnachtszeit ist angenehmer. Es ist egal, wie viel man für Geschenke ausgibt, wenn überhaupt. Und das Verpacken mit einem Schmunzeln ist doch erst der krönende Abschluss vorm Überreichen oder Versand. Ich betrinke mich jetzt mit heißer Schoki *Prost*.