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Wir üben erste Spätsommerzuckungen …

Ist echt schon „Spätsommer“? Irgendwann kommt doch noch irgendwas mit „Altweibersommer“, oder? Achja, Anfang September. Mir altem Weib ist jedenfalls immer nach Sommer. Vorgestern saß ich wieder mit ein paar Nachbarinnen nebst Anhang, der jeweils beispielsweise Lebensabschnittsgefährte, Söhnchen und Kater ist, draußen. Wir hatten also mal wieder mächtig Spaß und müssen den Restsommer noch für weitere solcher Treffen dringend schamlos ausnutzen. Die Nachttemperaturen drängen allerdings schon dazu, sich dickere Jacken anzuziehen. Was macht natürlich das Frostbeulchen? Es kramt schon eine dicke Fleecejacke mit Futter aus der Tornadoecke (man erinnere sich an meinen 2. bekriechbaren Kleiderschrank). Für die Füße, die gestern sogar froren, muss ich mir nun wohl auch etwas einfallen lassen. Aber erst einmal genießen wir noch immer die Sonne am Tage und ein bisschen Sternenfunkeln oder auch gar Sternschnuppenregen in der Nacht. Gestern war es beispielsweise wieder so weit. Die Medien hatten es nun verbreitet und man stelle sich das Bild vor, wie wohl halb (oder mehr?) Deutschland die Nasen in Richtung Himmel halten. Mit dem Aberglauben und irgendwelchem Hokuspokus habe ich es zwar nicht so, aber schön ist es anzugucken, sei es eben auch nur eine schöne Sekunde. Zwei Sternschnuppen bekam ich zu sehen und die Wünscherei verkniff ich mir aus bereits genanntem Grunde. Kichern mussten wir allerdings schon, wenn wir einem fragenden Heranwachsenden (eigentlich reicht die Größe schon *gg*) Sternschnuppen zu erklären versuchten. Irgendwie musste ich über den spontanen Gedanken „Fallobst“ schon lachen und musste dann auf Anfrage natürlich artig antworten. Aus mir wird noch eines Tages der neue „Erklärbär“. Apropos: Hat eigentlich schon wer gewusst, dass Stadtmenschen lt. einer amüsanten Webseite längere und dickere Nasenhaare haben als Dorfbewohner? Ich bis heute auch nicht. Also, wer sich darüber mal Gedanken machte und sich dann dem Vergleich stellte…, muss sich arg gelangweilt haben. Die nachvollziehbare Erklärung reiche ich mal sinngemäß ein: Mehr Schmutzpartikel erfordern mehr „Leistung“ durch den „Luftfilter“, sprich Nasenhaare. Diese Meldung ist ja äußerst spannend, richtig? Außerdem hilft uns das unangenehme Kopfkino bei Diäten, falls wer gerade dabei ist. Falls eine Kosmetik-Herstellerfirma nun auch noch die „Marktlücke“ entdeckt, es müsste ja noch ein Volumen-Mittelchen für Dorfbewohner-Nasenhaare her, erinnert Euch bitte an meine Worte an dieser Stelle. Ich könnte fast Wetten eingehen, dass es noch so weit kommen wird. Sicherlich wird dem Volumen-Mittelchen auch eine Anti-Spliss und sonstige Wundermittel folgen. Schallend lachen muss ich bei der Vorstellung, es bräuchte selbst hier ein „Anti-Frizz“-Zeugs (irgendetwas mit „Frizz-Control“). Einigen wird sich dann die Frage stellen, wie da das Regenwasser hingelangen könnte. Wie wohl? Wir kennen doch genügend männliche und weibliche Exemplare, wo diese „Gefahr“ bestünde, richtig? Eine Jubelmeldung (jedenfalls für mich) hätte ich noch: Das Olympia-Trara ist endlich herum. Es wurde ständig hüben mokiert, drüben gejubelt und nun ist bis zum nächsten Wettkampf-Tamtam, welcher Art auch immer, wieder etwas Ruhe. Eine weitere mir gefällige Meldung ist, dass es diese Woche doch noch mal richtig schön warm oder sogar heiß wird, also jedenfalls mindestens wettermäßig 😉

Für die Frische, ob nun im frühen oder späten Sommer oder wann auch immer, gibt es mal wieder die Brüller im Werbeblock. Und im wahrsten Sinne des Wortes präsentiert sich passend ein Autoglas-Spezialist (oder wie auch immer man es nennen mag) mit einem Spot, der anscheinend eher für die Gehör-Geschädigten gemacht wurde. Herrschaften, welche die Service-Leute darstellen, brüllen uns aus den Fernseher-Boxen, wie flexibel sie wären und man meint, sie lesen ihren Text nur ab oder haben sie nur stramm auswendig gelernt. Liebe „Autoglas-Spezis“, ein Großteil Eurer Zielgruppe ist noch gut bei Gehör bzw. sollte es eigentlich sein, da es um das Auto fahren geht und ergänzend reicht ein Untertitel. Weiter zu den Brüllern. Zuerst kreischte uns ein blaues Schweinchen eines Telekommunikations-Anbieters entgegen, wie günstig die Tarife und Geräte dazu wären. Später kam das Schweinchen vom Brüll-Trip herunter und es war angenehmer. Inzwischen hat man den ersten Spot wieder hervorgekramt und man kreischt uns wieder gewisse „Vorteile“ entgegen. Nun kommen wir zu Frische-Brüllern: Ha, bereits zweimal sprach ich ja schon das „96-Std. Deo“ an. Dieses wird mit einem „720-Std.-Deo“ übertroffen, allerdings durch eine gezwinkerte „Meldung“ eines Satire-Magazins. Als Kombi mit einem Ewig-Frisch-Wunderweichspüler wäre das ja der Ewig-Frisch-Kracher schlechthin. „Schatzi“ bräuchte seine Wäsche ein paar Tage nur noch wenden. Das spart natürlich viel kostbare Zeit, wie wir ja ständig von „Schatzi“, „Bärchen“ (oder sonstwie genannt) mitgeteilt bekommen. Bleiben wir mal bei den Herrschaften. Ein TV-Spot eines Baumarktes ist mal wieder herrlich amüsant gemacht worden. Es bieten sich folgende Szenen: Man sieht also einen Mann, der mit einem Hammer an seinem Werkstück sitzt und es wird in Zeitlupe eingeblendet, wie der Hammer dem Nagel immer näher kommt. Daraufhin sieht man kurz eine staunende und gespannte Menschenmasse. Es sind Hubschraubergeräusche zu hören und die gehören den Schutzengeln, die nervös angeflogen kommen. Die Spannung steigt und man fürchtet ein lautes „Aua“. Nein, ich wirke in dem Spot ja nicht mit. Und nach den spannenden Sekunden wird dann endlich der Nagel getroffen. Es folgt großes Jubeln aus der schon einmal kurz eingeblendeten Menschenmenge. Die Werbebotschaft besagt sinngemäß, dass sonst niemand als wir dieses „Projekt“ spüren würde. Es folgt natürlich das motivierende „Abajajajippijippijey!“ (oder so ähnlich). Hm… schmunzeln muss ich über den Spot ohnehin schon. Der Spot ist wirklich gut gemacht, wie ich finde. Allerdings muss ich dann an meinen Daumen denken, wenn es heißt „Keiner spürt es so wie Du“. Und das Jodeln klingt dann sicher … sagen wir … überzeugender.

Sehen wir also vielen weiteren „Projekten“ entgegen, ob nun mit Klappstühlen draußen oder mit Hammer und Nagel. Für mich rümpelfreudiges Weibchen steht demnächst natürlich der „Herbstputz“ an, wenn das Wetter mal wieder ungemütlich wird.

In diesem Sinne: Nutzt den Restsommer noch, führt die farbenfrohen und kurzen Klamotten noch schön oft aus und speichert Euch die Sonne, am besten im Herzchen.

Wir üben Wissenschaft: Das Wahlkampftierchen

Allgemein:
Entdeckt wurden Wahlkampftierchen schon lange. Sie sind, wie andere Tierchen des Einen Freud´, des anderen Leid. Die Wissenschaft hat zwar in den Medien mehrfach darüber berichtet, jedoch scheint noch Unsicherheit bezüglich der meist possierlich anzusehenden Tierchen nicht nachgelassen zu haben.

Erkennung:
Wahlkampftierchen sind meist unifarben. Wir sind es zwar von den meisten Tierchen gewohnt, dass die Männchen bunt und Weibchen nur eine Farbe zeigen, hier lassen sich die Geschlechter jedoch nur schwer unterscheiden. Auch die Optik ist recht abwechslungsreich. Beide Geschlechter schmücken sich sehr gern und geben meist säuselnde Laute von sich. Das Säuseln ist oftmals in Verbindung mit ihrer wechselbaren Körperbedeckung z. B. erkennbar mit Schlips und Kragen oder anderem „Schmuck“ zu beobachten.

Vorkommen:
Wahlkampftierchen sind meist im Rudel vorzufinden, gelegentlich auch einzeln. Jedoch haben sie ähnlich wie Bienen eine Königin, aber mit kleinem Unterschied auch einen König. Aktiv sind sie meist am Tage. Sie lieben den Aufenthalt im Freien wie auch in Räumen. Bevorzugt sind Räume mit besonderer Luft, zum Beispiel die eines Rathauses oder anderen Regierungsgebäuden. Anders als bei Bienen ist auch, dass führende Exemplare nicht unbedingt aus dem jeweiligen Völkchen stammen müssen.

Verhalten und Umgang mit Wahlkampftierchen
Die Wissenschaft schweigt sich noch immer darüber aus, wie man sie im Falle der Haustierhaltung handhaben könnte. Wahlkampftierchen sind allerdings nur bedingt als Haustiere geeignet, da sie entweder eigensinnig wie Katzen, oftmals aufdringlich wie Fliegen und auch treue Freunde wie Hunde sein können. Einige Exemplare zeigen also deutlich wie Hunde, wie sie zu ihren Wirten stehen, allerdings ist der Wirt bei keinem der Wahlkampftierchen der Einzige. Andere schleichen wie Katzen um die Beine ihrer auserwählten Wirte und fahren auch unberechenbar gelegentlich ihre Waffen aus. Bei einem besonders gut erkennbaren Völkchen ist meist sogar fliegenähnliches Verhalten zu erkennen.

Die Ernährung der Wahlkampftierchen ist recht abwechslungsreich. Vom Papier bis zum Kupfer ist die Palette recht umfangreich. Das Lebenselexier eines Völkchens und besonders deren Oberen ist jedoch die Stimme des Wirtes. Der Instinkt eines Wahlkampftierchens verlangt auch je nach Völkchen verschiedenen Farbschlages die Auswahl ihrer Wirte. Haben sie sich für ihre Wirte entschieden, bleiben sie der Gruppe auch meistens treu, da Wirte ja zur jeweils richtigen Ernährung der Wahlkampftierchen beitragen. Vorsicht ist geboten, wenn manche Exemplare besonders zugänglich wirken, wie beispielsweise bei in mehrerer Hinsicht sehr Auffälligen. Haben Wahlkampftierchen ihr Hauptziel erreicht und sind mit dem wichtigsten Lebenselexier, der Stimme des Wirtes ausreichend versorgt, kann es vorkommen, dass das Wahlkampftierchen schnell das Interesse an den Wirten verliert. Denn die Ernährung der Wahlkampftierchen ist auch mit vielen anderen Wirten gesichert.

In der Regel suchen Wahlkampftierchen in aller Regelmäßigkeit den Kontakt zu ihren Wirten auf. Einige Exemplare kehren oft zur gelegentlichen Kontaktaufnahme zu ihren Wirten zurück, auch außerhalb der Nahrungssuche-Zeit. Diese Treue trägt oft zur Freude des Wirtes bei und lässt die Bereitschaft bestehen, das Wahlkampftierchen mit Leckerbissen zu belohnen.
Findet sich ein Wahlkampftierchen jedoch mit dem erkennbar bettelnden Blick beim vernachlässigten Wirt ein, ist es die Entscheidung des Wirtes, wie er reagiert. Er ist entweder konsequent und verjagt das Wahlkampftierchen oder lässt sich weiterhin zu besonderen Fütterungszeiten mit der honigähnlichen Substanz zur Futterversorgung benutzen.

Käfig-, Aquarien- und Terrarienhaltung führt zu aggressivem Verhalten von Wahlkampftierchen. Aufmerksamkeit brauchen sie allerdings recht regelmäßig und können bei ungedecktem Bedarf schon gereizt reagieren. Hat sich ein Wahlkampftierchen sogar noch fester an einen Wirt gebunden und gründet ein Mini-Völkchen, ist das Weibchen zwar mit dem Nestbau und der Aufzucht der Wahlkampftierchen-Jungen oft allein. Das betroffene Wahlkampftierweibchen hat aber als Gattin vielleicht einen größeren Anreiz, sich ebenfalls als Wahlkampftierchen-Königin zu betätigen.

Sind Wahlkampftierchen gefährlich oder harmlos?
Besonders ist hervorzuheben, dass die Hinterlassenschaft wie Honig wirkt, welche sie gern an der Mundregion ihrer Wirte haften lassen. Das Hinterlassen von honigähnlichen Substanzen sollte vom Wirt als Kompliment aufgefasst werden. Allergisch reagierenden Wirten kann geholfen werden. Inzwischen sind zur Vorbeugung oder zur Heilung Mittel entwickelt worden, die die Hinterlassenschaft einfach herabrutschen lassen. Nano-Partikel sind hier zum Bsp. der Hauptbestandteil. Gefährlich sind die Hinterlassenschaften jedenfalls nicht, sind aber zum Beispiel an verdrehten Augen und leicht psychischer Reizbarkeit gut erkennbar. Resistente Wirte haben es hier gut, bei ihnen bewirken Wahlkampftierchen sogar so possierlich, dass sie sie gern beobachten und mit Humor reagieren. Im Extremfalle kann es gelegentlich auch zu Lachkrämpfen kommen.

Die Wissenschaft erforscht weiterhin das Verhalten und den Umgang mit Wahlkampftierchen. Wir dürfen also immer gespannt bleiben.