Wir üben noch ein bisschen EM-Fieber…

Jaja, die EM läuft ja nun schon ein Weilchen und geht mir eigentlich am recht rundlichen Sitzkörperteilchen vorbei. So ganz verschont bleibt man vom Fußballrummel allerdings nicht. Fast jeder TV-Spot zeigt uns, was man noch so dringend bräuchte, um sein EM-Fieber zu zeigen. Echt? Erkennt man die „Fiebrigen“ nicht schon an jeglichen Fähnchen, Bemalungen, am Tröten (auch nachts!), am Grölen und oftmals auch an Zerstörungswut? Gibt’s für Letztere nicht auch etwas von Ihrwisstschon? Auf dem recht großen sozialen Netzwerk und in Foren gehen sogar Bildchen herum, woran man Leute mit großem *Piep* erkennen würde, nämlich lt. Aussage der Bildchen an der Flatterfahne am Auto. Ich finde sie unsinnig und verbreitet werden diese Bilder meistens gern von Leuten, die einen gewissen Stolz, den übrigens auch andere Länder für sich beanspruchen, in eine extreme Ecke rücken möchten. Komisch, ein Großteil dieser Leute hat ganz sicher mal zu etlichen Anlässen auch große Fahnen mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz überall herausgehängt, wo es nur ging. Wie ist oder war dieser Stolz zu erklären? Andersherum frage ich mich aber auch, wo der Stolz abgeblieben ist, wenn man außerhalb irgendwelcher großen Meisterschaften ständig das (teilweise aber auch zu recht) klagende „armes Deutschland“ liest. Reduziert sich der Stolz etwa auf den Fußball? Müssen sich Fans außerdem nun in eine gewisse Ecke drücken lassen, wenn sie bei Toren aus der landeseigenen Mannschaft jubeln, Fähnchen heraushängen, sich Schwarz-Rot-Gold bemalen oder anders „schmücken“? Wohl nicht!
Ein Großteil distanziert sich nämlich von zweifelhaftem Gedankengut und hat bei der Anbringung der Fähnchen nur den Sport und den damit verbundenen Stolz auf die deutsche Mannschaft im Sinn. Wer diesen Stolz wie bereits gewohnt falsch verstehen will, wird es weiterhin vehement tun und hat mein tiefes Mitleid aufgrund des starrköpfigen Schubladendenkens. Bei den männlichen Fähnchen-Nörglern, die oben beschriebene Bildchen frustrierten Gemüts verbreiten, könnte man glatt Neidhammelei auf den *Piep* vermuten. Und Rettungsschirme hin oder her: Man kann im gewissen Rahmen mit Bildern scherzen oder darüber schmunzeln, solange sie nicht menschenverachtend sind. Im Vordergrund sollte für die Fußballfans doch aber einfach das gemeinsame Feiern stehen. Und dazu können auch Fähnchen, jegliche lustige Verkleidungen oder Bemalungen zählen.
Die Gewalt, unabhängig, gegen wen oder was sie gerichtet ist, ist wie auch zweifelhaftes Gedankengut zu verachten.

Ich gönne mir allerdings den Spaß, hier und da immer „Tooor!“ zu jubeln und als Lockerungsübung die Ärmchen hoch zu reißen, egal, wo der Punkt hingeht, sogar ohne mir das Fußballspiel anzugucken. Man kriegt ja auf die eine oder andere Art eh „Bescheid“ 😉

Mich wundert es allerdings auch, wie sich sonst etliche Leute von z.B. Disco-Lärm oder grölenden Jugendlichen gestört fühlen, dementsprechend auch gern (mehr oder weniger erfolgreich) vorgehen, plötzlich zu den größten Partylöwen gehören können. Wenn sie z. B. auf Fanmeilen oder irgendwelchen Volksmusik-Partys mitfeiern und plötzlich jeglicher Lärm, auch nachts, egal ist, wird da anscheinend mit zweierlei Maß gemessen.
In diesem Sinne: Sport und Dauerfeuerwerk frei! Darin hat die Stadt ja anscheinend einen neuen wichtigen Spitzenplatz errungen. 😉

😀 Ein virtuelles Feuerwerk gönne ich mir heute übrigens auch, da es der 70. Artikel in diesem Blog ist. Jegliche Huldigung, Popcorn, Sekt und Konfetti (bitte mit Hingabe selbst geschnibbelt oder gelocht *gg*) und extremes Gemecker von (vorzugsweise virtuell) fliegenden Eiern gefolgt, ist weiterhin und besonders heute herzlich willkommen.

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Ein Gedanke zu „Wir üben noch ein bisschen EM-Fieber…

  1. Fertig geübt und auch fertig geballert. Zumindest die National-Elf. Hier wird gegrölt und geknallt als hätten die das Finale gewonnen. Vor diesem vor Spielbeginn noch möglichen Sieg mit anschließendem Finale hätte ich mich sonst auch nicht zum Thema gemeldet.

    Mein erster Gedanke nach dem Ausscheiden heute Abend war: Befehl von „Oben“. Die Kanzlerin und Bundesmutti wollte nicht nach Kiew. 😀

    lG vom Rudi und von Fussball im Allgemeinen wenig angetan, höchstens bei großen Turnieren.

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