„Zu alt dafür … „

Zu alt … !“ Ja, da guckt Ihr, hm? Ich meine aber nicht mich damit. Ich höre es täglich, auch privat. Ich müsste nur noch fix aufzählen, wofür man nicht zu alt wäre. Dann wird das Tapetchen hier aber zu lang.

Sie/ Du sind/ bist doch noch jung, Sie/ Du können/ kannst das und haben/ hast das auch gelernt!“

Echt?! Danke übrigens fürs Kompliment. Habe ich nicht gelernt, ich bin bald kalendarische 50 und biologisch äh… ja doch, irgendwas zwischen 20 und 100, je nach Tagesform. Was habe ich eigentlich alles gelernt? Ich müsste ja ein Alleskönner sein. Aber arg unterbezahlt für die „Überqualifizierung“ 😆 . Ich nutze einfach mindestens eine Fähigkeit aus der Schule: lesen, fragen, zeigen lassen und vor allem mitmachen.

Ich musste ja sehr schmunzeln, als ich von einem Technik-Support zu hören bekam „Kommen Sie dann mit der Einrichtung zurecht? Mit Blick…“.

Ich: „Ja, mit Blick aufs Geburtsdatum mögen Sie recht haben 😆 .! Die Nächste im Support, ebenfalls Technik traute mir mehr zu.

Wenn ich nicht zurecht komme, melde ich mich und beschreibe, was ich bislang tat, wo ich hängen geblieben bin und was ich nun tun soll. Aber zuerst wird probiert und getüftelt. Ist man dafür zu alt, sich mit oder ohne Hilfe Technik einzurichten? Ist man dafür zu alt, immer wieder etwas Neues anzufangen, was man nie vorher gedacht und gemacht hat?

Wenn ich etwas nicht kann, bin ich schlichtweg zu blöd dazu 🙂

Ich werde im Seniorenheim wohl mal da sitzen (ich hoffe sehr, dass ich endlich meinen heiß ersehnten bunten Ohrensessel haben werde)„Hey Google (oder Alexa), spiel „Highway to Hell von AC/DC! Oh sh… Schwester kommt (als Routine hinterlegt), dann spielt die Assistenz eben Schlager 😆 . Ich werde weiter am Tablet daddeln (notfalls an der Halterung des Rollators) und mittels Echo oder Google Nest Hub Videotelefonie mit dem „knackigen“ (irgendwas um die 70 oder so) Zimmernachbarn tuscheln. Ich werde wohl auch meinen sicherlich ersten Joint (habe ich tatsächlich noch nie probiert!) auf einer Terrasse unter strickenden oder häkelnden Omas rauchen. Ich werde wohl auch weiter eine Smartwatch am zittrigen Ärmchen tragen und mir ein bisschen Sicherheit vermitteln lassen, wenn ich nach dem Tanztee mit „Wayguard“ (empfehlenswerter Begleitdienst) über die Uhr mittels Bluethooth-Kopfhörer schnattere.

Seht Euch mal so Sendungen wie „Supertalent“ an, egal in welchem Land. Strippende 90-Jährige, absolut klasse tanzende 80-Jährige, gleiche oder ähnliche Altersgruppe beim Bunjee-Jumping oder Fallschirmsprung, Geräteturnen, Leichtathletik. Hut ab! Dafür würde ich mich nicht mehr fit fühlen. Meine Gelenkigkeit gleicht einem Dauersesselsitzer trotz meines argen Bewegungsdrangs. Aber zu alt? Nö, eher zu ungelenkig und zu feige 😆 . Senioren, die sich noch tätowieren lassen. Das Maß ist natürlich Geschmackssache. Zu alt? Nö, aber auch dazu zu feige 😆 . Mit 100 (sollte ich das je schaffen…) heiraten? Hm, nö, aber nicht wegen des Alters.

Übrig bleibt: Man ist irgendwann biologisch zu alt, Kinder bekommen zu können, jo.

Der Werbeblock wird heute etwas „smart“. Leider hatte ich es ja verpeilt, die großen „Wummse“ der ganzen Smart-Home-Angebote zu beschreien 😆 . Haaach, „How long“ von Ace aus einem Echo Show auf dem Nachttisch, dann Captain Picard nach der Dame mit dem Seidennachthemdchen starrend…, herrlich. Niedlich gemachter Spot, ginge zwar auch spannender, aber schmunzeln musste ich schon beim „fremdgucken“. Für den Dot neuester Generation (mit Uhrenanzeige an der Seite) huldigt man die Sprache. Klar, ohne Sprache wird die „Dame“ nichts tun. Außer man tippt wie blöd auf der Steuerung herum. Aber schön, dass man das mal wieder betrachtet. Jetzt noch das Lesen bewerben, bitte. Natürlich mit E-Book-Reader, wenn man nicht „zu alt“ dafür ist 😉 Smart Home ist schon was Feines …äh halt, man ist doch zu alt, nöch? 😆

In diesem Sinne: Vergesst „zu alt“ einfach. Lasst Euch auch nicht als „zu alt“ abstempeln. Macht, worauf Ihr Lust habt, wofür Ihr Euch interessiert. Fragt, probiert, von mir aus auch flucht mal, wenn etwas nicht gleich klappt. Wir werden alle mal alt und das ist ein Geschenk, wenn es uns noch gut geht. „Zu alt“ hingegegen ist man für …naja fast nichts. Ihr wisst schon, nur noch fürs Kinderkriegen :-)))

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