Gardinchen, Tüchlein und Tauschwahn …

Während der Herbst laufend anklingelt, schreit der Sommer „ich geh gleich, bin noch nicht fertig!“. Komisch, eigentlich ist es ja DER Sommer und nicht DIE. Und ja passend weht und regnet es mächtig. Aber zwischen Gesichtsmaske und anderem Pflegezeugs zur Vorbereitungen der langen Ruhe lässt der Sommer dennoch ein paar Strahlen gucken. Der Sommer ist also eindeutig ein Männlein mit sehr vielen femininen Zügen und dazu passend ein bissel launisch. Der Herbst ist noch launischer und lässt erstmal so richtig gucken, wer er ist und was er kann. Also werden die Blätter von den Bäumen geholt und auf der Straße hin und her geschoben. Also Mädels, Herbstsachen raus und ebenso die Harke zeigen. Vom Winter will ich noch nicht mal reden.

Herbst ist übrigens auch, wenn das Weiblein hinter der Tastatur schon überlegen muss, ob es in ganzer Bekleidung oder mit angestellter Heizung ins Bette geht. Aber noch ist das Weibchen stark geblieben.
Wir kriegen natürlich immer mehr „neue“ Herbsttrends serviert und sogar auch Schalmützen für den Winter. Dass Schalmützen nichts Neues sind, müssen wir den Teens ja nicht erklären. Sollen sie doch weiter denken, sie hätten jetzt den Trend schlechthin eingeführt. Und ein Versand, welcher Untergrundmenü im Abo verscheuert, rät uns in irgendeinem Werbeblättchen zu erdigen Farben. Nun, bemerket bitte den Unterschied: IN „Erdfarben“, nicht MIT 😆 (ih bäh!). Und damit die Leute noch schneller auf Kälte eingestimmt werden, zeigt man x-Male „Ice Age“ mit allen möglichen Folgen. Wenn man auf Pinterest mal so auf die englischsprachigen Seiten guckt, was „Frau“ denn da so trägt, könnte ich eigentlich ein Gardinchen um den Hals und um die Hüfte schlingen, Jäckchen drüber und dicken Schal umwerfen, fertig ist das Outfit „Fall“..äh Herbst. Natürlich posiert man öhm Weibchen die Haare werfend vorm Spiegel oder vom Winde verweht auf der Straße. Meine Haare sind es ja auch bald. Aber da schon wieder Weihnachtskataloge eingeflogen kommen und ich natürlich vorm Schwung in den Papiermüll mal einen Blick rein warf, könnte ich mir ja bald eine Perücke besorgen, es wird ja noch kühler. Aber nur so ein Gardinchen ist mir selbst bei derzeit noch tageweise 20-26 Grad zu dünne. Wenn ich so mal mit Gardinchen und Tüchlein durch die Stadt wehen würde und so ein Arbeitsamtstantchen greift mich auf, ob die mich dann sofort auf Drogen testet oder trifft es künftig nur die „Kundschaft“, die ins Gebäude kommt?

Etwas sehr Schönes habe ich auch zu berichten. Ich habe ja eine kleine Tauschbörse veranstaltet. Nun, eine liebe Gruppenbekannte schrieb mir, dass sie es ja auch in etlichen Gruppen geteilt hätte. Es meldeten sich mit mir 3 Leute an. Schnuffige Runde ist auch gut und wir legten alle für ein schnuckeliges Frühstück zusammen und jeder brachte seine zu tauschenden Sachen mit. Die Auswahl war herrlich groß. Bücher, Kassetten (jaja ich nu wieder), CD´s, Filme, ein paar Klamotten, etwas für die Flusen aufm Kopf und viele Sachen mehr. Ich habe die vorher ergatterten Gemüsestiegen aus dem Keller geholt und grob sortiert, damit wir nicht allzu arg wühlen mussten. So zwischen Marmeladenbrötchen, Eiern und Kaffee kramten wir zwischendurch in den Kisten und sagten etwas zu unseren Tauschsachen. Eine mir bis zu diesem Tage unbekannte Mittauscherin könnte 1A – Rezensionen zu ihren Büchern schreiben, so nachvollziehbar hat sie die Geschichten und die Art des Humors beschreiben können. Außerdem war sie echt sympathisch und ein guter Freund als einziger Mann in unserem Gespann hat sich gut geschlagen 😆 ich bin jedenfalls sehr froh, dass es so gut gelaufen ist, auch wenn eine weitere Angemeldete einfach ohne Absage fernblieb. Dennoch gelang unserer schön langes Frühstück bis in den späten Nachmittag hinein. Wir werden das übrigens auch wiederholen. Ich kann hier nur nochmals danken, dass es so ein toller Tag war.

Für das interessierte Verbraucherherz haben wir natürlich auch wieder den Werbeblock: Ha, Liefers futtert wieder Goldkugeln und in einem ebenfalls ausgelatschten Spot raunen die Leute „endlich!“, wenn einer Dame eine Kirsche vom Baum schmeckt. Und für und mit Begriffstutzige(n) zaubert man einen Spot für eine „Rabattkarte“ für Fahrten mit dem großen öffentlichen Verkehrsmittel, welches entweder durch Streik, Sommer oder Winter ausfällt. Für die Verkehrsmittel anderer Art wird sicher wieder im Winter geworben, wenn die Nächte zu zweit oder zu dritt, viert, fünft, wie auch immer wieder heiß werden sollen, laut Herstellerfirma jedenfalls. Und wenn das Schlagerfischerchen nicht gerade für Butterzeugs wirbt oder für Wahnsinnsblondfärbung, dann kriegen wir angekündigt, dass sie jetzt auch für den Versand wirbt, der neben Handys, Kaffee, Kapseln und Automaten auch „passend“ Ökostrom vertickt. Hässlich ist die stets atemnlose Frau ja nicht, aber wir kriegen sie ja ständig serviert, ob wir nun Schlager mögen oder nicht, dann in x Spots, reicht aus, lasst mal noch anderen „Sternchen“ ihre Plätzchen in der Werbewelt. Das Lenchen hats doch nötiger, wo man ja nix mehr von ihr hört.

In diesem Sinne: macht noch was aus dem Wetterchen, ob mit oder ohne Gardinchen am Leibchen *Prost Kaffee, noch um diese Zeit, aber ich muss der „Kampftrinkerei“ ja bald wieder gewachsen sein, wenn ich wieder im Büro lande.

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