Schlagwort-Archive: Rede

Wir üben nun endlich den „Weltuntergang“ …

Hey, es ist so weit. Laut dem amüsanten Programmablauf, welcher so durchs Net kursiert, hätten wir ja nun mit Glockengedröhn und Sirenen geweckt werden sollen. Und nein, es dudelte wie üblich nur mein Handy und das wie gewohnt erst um 6:00 Uhr. Und hey, ganz ohne Absage fällt dieser wohl anscheinend einfach aus, wie „überraschend“. Im Gegensatz zu den Veranstaltungs-Absagen in diesem Örtchen kam keine Begründung wie z.B. „technische Gründe“, „Krankheit“, Gegendemo/ Blockadeherumsitzen und ganz kläglich ist: nicht einmal eine geplante Alternativveranstaltung der Lieblingsfraktion war mir bekannt. Dabei sind diese Häufchen doch (im eigenen Interesse allerdings) ja auch immer bestens organisiert. Na gut, dann eben nicht. Apropos Häufchen. Spielt da nicht eine fast passende Band einen Titel wie „Tage wie diese“ oder so ähnlich? Na das wird sicher ein „Weltuntergangs-Hit“ (sicher auch bald so in einer „Chart-Show“). Aber unabhängig davon, ob der Weltuntergang auch bis hierhin „gereicht“ hätte oder das Örtchen wie bei der Krise anfangs „übersehen“ wurde (so oder ähnlich lt. einem alten Zeitungsartikel unsere abgewählte Spitze), die Gesichter der meisten Leute sind eh wie immer.

Was fangen wir mit diesem Tag also an? Wie schon in der „Checkliste“ beschrieben oder doch Alltagsduselei wie auch zum kommenden Weihnachtsfest oder vielleicht noch einen Festakt mit Tamtam und gar einer Politikerrede? Ah, nee die sind zu teuer, die genehmigen sich ja mehr als 2-3 € die Stunde.

Wie eine Zeitungsmeldung in unserem Örtchen aussehen könnte, habe ich ja bereits in der „Checkliste“ gebracht, aber wie sähe eine Rede zum Beispiel vor oder im Rathaus aus? Zwei Versionen hätte ich zu bieten und bin für weitere offen:

Hier die Rede, wenn auf „Vergütung“ verzichtet wird:

„Liebe Bürgerinnen, Liebe Bürger, Liebe Genossinnen und Genossen, wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam den Weltuntergang zu begehen. Vieles haben wir in der Zwischenzeit gescha… achwas…so ein Sch… ! *Prost!*“

Die bezahlte Rede eines Politikers nach Minuten könnte folgendermaßen klingen. Hierbei halte ich mich ein bisschen an einen in mindestens zwei Bundesländern bekannten Politiker (das machts leichter).

„Verehrte Mit-Bürgerinnen, verehrte Mit-Bürger, liebe Tiere und Pflanzen aller Art… (man versucht sich in guter Mimik und sicherem Stand auf dem Bierkasten).
(nach etwa 30 Sekunden) Wir hatten gute und schwere Zeiten hinter uns, besonders in den letzten 6 Jahren. Machen Sie sich nichts draus, bis zur Stadtratswahl 2014 werden Sie noch das Vergnügen der Nachwehen haben. Eigentlich sollten wir nur als Stadt untergehen, aber nun haben wir für fast lau das volle Programm. Sie kennen ja bereits meine Sparmentalität am entsprechenden Ende.
(Weitere 30 Sekunden später) Als Welt-Untergangs-Abschieds-Geschenk hätte ich allerdings noch eine „Fan-Edition“, die ich bislang nicht verscherbelt bekam. Auf 30 DVD´s können Sie sich „meine 10 schnittigs(ch)ten Reden“, so der Titel der DVD-Reihe, zur Entspannung am zu Gemüte führen. Da Sie, liebe Anwesende, größ(sch)tententeils ohnehin schon dauerhafte Weltuntergangsstimmung haben und eine dementsprechende Mimik zeigen, habe ich eine kleine Überraschung zur Feier des Tages (extra langsame Wiederholung letzten Satzteils). Wie Sie bereits zwei Mal im Anzeiger lesen konnten, ist es wohl mein Diens(cht)twagen, der zum Verkauf ausgeschrieben ist. Nach vielem Charmgedusel durfte ich ihn mir jedenfalls noch einmal ausleihe´(dialektbedingtes Verschlucken des letzten Buchstabens) und biete nun während der Feier ein paar Spritztouren an. (Gesichtsfarbe passt sich der Parteifarbe an und freudiges Kichern aus einigen Reihen, zögernde und offensichtlich verschämte Fingermeldungen von einigen Damen) Wie wir das finanzieren, wird sich schon finden.
Außerdem hatten wir, ebenfalls irgendwie finanziert, lange genug Brot und Spiele genießen können und nun muss die Stadt noch mehr sparen. Daher haben wir, meine Fangemeinde und ich, uns heute ausnahmsweise mal über die Kos(ch)ten Gedanken gemacht und die Tafel mit einem Buffet beauftragt.

(ausnahmsweise etwa 20 Sekunden später) Ihnen ist ja sicher bekannt, wie sparsam man eigentlich in einem Bundesland ist, wo man lt. Slogan alles kann, außer Hochdeutsch. Ich weiß, dass ich wohl Einiges verwechselt haben muss, an welchem Ende man knausert. Lassen Sie uns also gemeinsam feiern und die Kuns(ch)t und Kultur noch einmal ein bisschen aufleben.

(ca. 30 Sekunden später) Um noch ein bisschen hinzuzuver… (erschrockener Blick auf die Notizen und auf die Uhr, dann erleichterter Blick, mindestens ein „Tausender“ ist voll)
(ca. 10 Sekunden später) …natürlich, um es sehr spannend zu machen, wie Sie es bereits gewohnt sind, kündige ich nun folgendes an: Da sich die Theaterdarsteller aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung stellen wollten, sehen Sie nun eine kleine Vorführung meiner Fangemeinde, die sich etwas an den “sterbenden Schwan“ anlehnt. Danach dürfen Sie sich am Buffet bedienen. Ihr Freuden-Feuerwerk hatten Sie ja schon vor längerer Zeit, daher verzichten wir heute mal darauf. Ich übergebe das Mikro und die Bühne …oh, sie ist gerade mit irgendwelchen Wirtschafts… (verschluckt sich an diesem Wort) …auf einem Ball und wird später für Sie da sein. Wie unsere gelegentlich häm…äh bezaubernd lächelnde Eisfee unserer örtlichen Tageszeitung darüber berichten wird, dürfte Ihnen auch nichts Neues sein, da die Führung und einiges Personal noch nicht wechselten und der Verkauf noch optimal läuft. (ca. 30 Sekunden später) Also ich übergebe nun an die Küns(ch)tler und wünsche Ihnen viel Spaß. (erhält etwas Applaus von den Darstellern im Hintergrund und einigen Herumstehenden).
(Die Vorführung beginnt, die Künscht… äh „Künstler“ betreten mit mühsam schwebenden Gang und einem Arbeiterkampflied auf den Lippen die Bühne. Aus irgendeinem Eckchen tobt es freudig.)

Für die wohl doch stattfindende „Alternativveranstaltung“ hat sich lt. einer Zeitungsmeldung eine Metal-Band mit wohl passenden Texten gefunden (wirklich!). Bleibt zu vermuten, dass diese besser besucht wird.

Der örtliche TV-Sender wird erfahrungsgemäß etliche Wochen später oder überhaupt nicht darüber berichten, wenn die Veranstaltung unliebsam ist, wie zum Beispiel eine umstrittene Lesung, welche „die Stadt“ ja „nicht braucht“.

Übrigens bin ich wohl mehrfach „erhört“ worden. Sogar Friseursalons entdecken jetzt die„Weltuntergangs-Vermarktung“. Ich las vor kurzer Zeit zum Beispiel folgendes „Weltuntergang am 21.12. Die Frisur sitzt!“ Bloß gut, dass man weder bei einem Metal-Konzert noch bei virtuellen Partys zum Weltuntergang doll frisiert sein muss, oder? 😉

Ich wünsche meinen Lesern jedenfalls eine ausgelassene „Weltuntergangs-Stimmung“ und lasst es ordentlich krachen (meinetwegen auch wieder mit Feuerwerk). In diesem Sinne *Prost*.

Wir üben „Novemberkracher“

Wow, es gibt wieder besten „Stoff“ für SIE und IHN. Neulich las ich im örtlichen Tagesblättchen, wie die Herrschaften „ticken“ würden:
*Auf dem ersten Platz stand, dass es wohl 74 % rasend machen würde, dass Frauen nie sagen würden, was sie genau wollen. (und wenn wir es tun, dann passt es auch nicht).
*Weiter heißt es auf dem zweiten Platz, dass 63% an die Liebe auf den ersten Blick glauben. (Wohin blicken die?)
*Auf dem dritten Platz steht, dass 60% einer Frau gern die Tür aufhalten. (Wie viele Befragte waren es eigentlich?).
Meine persönlichen „Favoriten“ waren die unteren Plätze: 51% wären wohl gern einen Tag lang George Clooney (Echt!? Wenn man Mädels von dem Kaliber sucht, die sich auf sein Äußeres beschränken, wäre man in der Beziehung aber arm dran, oder?). Und jetzt mein Lieblings-„Ticker“ *yesssss!* Achtung, Mädels…45% finden Leggins wohl „schrecklich unsexy“. Natürlich fallen mir beispielsweise die Trägerinnen der „Takko-Leggins“ ein, die vom Atze S. in einer Comedy-Show auf amüsante Art beschrieben wurden. Einen kleinen Kracher fand ich gerade noch: „39% törnt es ab, wenn eine Frau einen Hang zur Esotherik hat“. Liebe Herrschaften: Es ist „bitternötig“, sich in jeder Lebenslage so auszurichten, dass irgendein „Chi“ oder wasweißich passt. Ihr profitiert also auch davon…*hüstel*, wenn sich Madame mit „richtig“ ausgerichteten Füßen besser fühlt. Wenn Füßchen 1 also nicht die entsprechend empfohlene Richtung hat, könntet Ihr auf Eure „Bedürfniserklärung“ also fix die „Kopfschmerzausrede“ zu hören bekommen. Außerdem finde ich es wahnsinnig „modisch“, wenn man…äh Frau einen Kettenanhänger um den Hals hat, der aussieht wie ein zerknatschter Kaugummi mit Lacküberzug. Ihr könnt Eure Weibchen also dann mit irgendwelchen Steinchen oder anderen Firlefanz beglücken und habt dabei, wenn Ihr kreativ seid, sogar eine Menge Geld gespart. Guckt mal auf die Preise des sonst verkauften Hokuspokus-Krams. Na, jetzt überzeugt?

Und nun kommen wir zu einem Kracherwort, welches und derzeit ja heftig um die Ohren fliegt bzw. ständig vor dem übermüdeten Äuglein erscheint: „Sozialchouvinismus“. Es geht schon wie Butter von der Zunge und meine Tastatur schreibt das Wort schon fast von selbst, da ich das Wort (des Jahres vielleicht noch?) in letzter Zeit schon oft aufgegriffen hatte. Passend zum wunderschön runden Wort lese ich, dass wohl „Millionen Haushalte“ Schwierigkeiten damit hätten, ihre Stromrechnung zu bezahlen. Die Rede ist also nicht von Leuten, die sich mal verkalkuliert hatten und ansonsten alles seinen Gang geht, sondern von dauerhaften Problemen und ihren Folgen. Nun stelle ich also mal die „sozialchouvinistische“ Frage, woran es wohl liegen mag. Ob man die EEG-Umlage gerecht oder ungerecht findet, muss jeder für sich ausmachen. Ich halte die „Unterstützung“ für die Großabnehmer auch an falscher Stelle angesetzt und ärgere mich ebenfalls schon jetzt über die Erhöhung der Strompreise. Aber noch ist der Strompreis nicht erhöht worden. Davon unabhängig stelle ich noch mal die Frage: Was machen andere Millionen Haushalte, die mitunter ebenfalls geringere Einkommen (sogar auch mit Arbeit) haben, „falsch“? Wenn also wieder irgendwo eine Kerze unbeobachtet brennt und die nächsten Katastrophen vermeldet werden, bedenke man mal bitte die eigentliche Ursache, bevor man Sozialkeulenschlachten anzettelt.

Und damit das liebe Verbraucherlein auf dem verhältnismäßig neuesten Stand ist, serviere ich natürlich wieder den Werbeblock: „So sieht mein Schnupfengesicht aus.“, „So sieht mein „Hustengesicht aus.“ und „So sieht mein Fiebergesicht aus.“ Zauberzauber, Fidibus, dreimal schwarzer Kater, die Verpackung eines Erkältungsmittels wird über die Gesichter „gefahren“ und schon erwartet der Zuschauer, dass die jetzt plötzlich Kurierten besser aussehen. Aber lächeln konnten die zumindest wieder für die Kamera – immerhin.
Und *oh*, man wirbt wieder frisch fröhlich für einen Etikettendrucker. Hach, wie habe ich es vermisst, ich habe immer so gern mitgepfiffen.
„Soviel billig gab´s noch nie!“ erklärt uns ein Online-Shop. Da gibt’s etliche Gegenbeweise, nicht nur im Bereich des Handels.
Und unser „Schwiegermutter-Traum“ von Schauspieler wirbt nun auch wieder für Kaffeekapseln. Allerdings konnte er den Herrn P. abschütteln, jetzt hängen ihm ja einzelne Weibchen nach. Apropos Kaffee aus Kapseln und dieser „schwiegermuttertraum“-verdächtige Schauspieler. Erst letztens musste ich über ein Bildchen schmunzeln, welches im Net herumkursiert. Wir sehen also zwei Damen am Tisch, die Kaffee trinken und schwatzen. Dame Nr. 1 erklärt der Dame Nr.2, dass sie ihrem Mann eine Espressomaschine zu Weihnachten schenken möchte. Darauf antwortet die andere Dame, dass es nichts bringt, da ihr Mann auch nach 30 Kaffeekapseln nicht wie George Clooney aussieht. Aber vielleicht hat sich für die eine oder andere Dame beim Herrn P. ein Steinchen im Brett ergeben. Mich hat er ja auch ohne Kaffeekapseln mit einem tollen und zeitweise kostenlosen „Schönwettertarif“ bedacht. Der arme Kerl war ja anscheinend überfordert. Von seinem Sprecher, Herrn K. gibt es wieder Videos. „Jaaaaaaaaaaa er leeeeebt noch…!“ würde man wohl wie beim Volksmusi-Trupp trällern.
Derzeit scheint in meinem verdammt nahen Umfeld ja ein Umräum-Virus herumzugehen. Klar, wir Weibchen räumen ja ohnehin gern um, nöch? Passend dazu sah ich einen amüsanten TV-Spot eines Baumarkts, dessen Mitarbeiter als so richtig rührig dargestellt werden. Also hätte ich bei dieser Baumarktkette jemals feststellen können, dass sich die Mitarbeiter so ins Zeug legen würden, *wow*, aber leider wurden sie in der Realität eher auf die effektivsten Versteck-Strategien geschult. Amüsiert habe ich mich, als ich nach dem Aktualisieren von Plugins auf dem Blog folgendes las: „Vielen Dank für das Aktualisieren auf die neuste Version! …. macht deine Webseite besser, schneller und noch attraktiver, genau wie dich.“. Ich versuche gerade zu erröten. Es will mir aber einfach nicht gelingen, in keiner Hinsicht.

In diesem Sinne: Seid romantisch (von mir aus auch bedarfsweise sozialromantisch), nehmt Kerzen und vor allem seid bei der Geschenkewahl verdammt kreativ. Setzt stets Euer „Mirgehtszwarnichtbestensabereswirdschonnoch-Gesicht“ auf. Ich halte diese Mimik für die glaubwürdigste. Ehrlich! 😀 *Prost heiße Schoki*