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Wir üben April-Krachermeldungen …

Der Beschluss, den Frühling ausfallen zu lassen, dürfte die Bundesbürger auf die Barrikaden gehen lassen.
Der Wirtschaftsminister begründete seine Begeisterung mit der Wirtschaftsförderung. „Die Bürger sollten die Schlussverkäufe nutzen, um den Geschäften die Lager zu räumen.“ Widerspruch erhielt er allerdings auch aus den eigenen Reihen. So befand man, dass die Menschen aber gern buntere und leichtere Bekleidung anziehen möchten und beispielsweise mit Frühlingsgefühlen für mehr Umsätze sorgen würden.
Die Kanzlerin hielt schief lächelnd dagegen, dass auch Wintersachen bunt und leicht sein könnten und zeigt ihr extra mitgebrachtes Rollkragen-Nachthemdchen in die Kameras. Trotz Gejohle unter den Gästen wie auch den Journalisten und Reportern bekräftigte sie ihre Überzeugung. „Außerdem waren unsere Verhandlungen mit Herrn P. und seinem Sprecher Herrn K. erfolgreich. Man sicherte uns mehr Schnee zu.“.

Die Arbeitsministerin lächelte wie gewohnt gütig daher und wechselte ein paar Worte mit Frau Holle und ihrer subventionierten Arbeitskraft. Dann gab sie zum Besten, dass noch mehr Arbeitskräfte rekrutiert werden, um auch die Statistik irgendwie zu verbessern. „Wir sind stolz, das eine oder andere Wahlversprechen realisiert zu haben. Gerade zur Winterzeit stieg sonst immer die Arbeitslosigkeit und an dieser Stelle mussten wir um jeden Preis entgegenwirken.„

Nachdem sich der bereits erkältete Finanzminister von seinem Niesanfall erholte, fand auch er ein paar Worte: „Die Bürger sind verunsichert, ob ihre Spareinlagen sicher wären und so mussten wir sie ein wenig ablenken und ich denke, dass es uns wohl gut gelungen ist.“

Die Familienministerin fand ebenso „erwärmende“ Gründe für den Frühlingsausfall. Sie setzte wie immer ihr Mädchenlächeln auf und wisperte: „Im Winter sind die Leute mehr drinnen und somit wahrscheinlich früher im Bett. Da wir um jeden Preis mehr Kinder wollen, müssen wir die Bürger dazu animieren, sich bei diesem Wetter der Vermehrung hinzugeben. Außerdem haben wir uns ja schon allerhand Kracher-Anreize einfallen lassen und sind uns sicher, dass die Bürger hierfür fast alles tun würden. Schauen wir doch optimistisch in die Zukunft. Über die befürchteten Folgen unserer Anreize können wir uns noch später die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.“

Auch der Umweltminister fand ein paar warme Worte und begründete, dass es bei den Energie-Versorgern wirtschaftlich „ordentlich wackeln“ dürfte und man sein teilweises Zurückrudern bezüglich der Umlage ja irgendwie kompensieren müsste. Die wütenden Zwischenrufe einiger Leute, man müsse auch an die „Armen“ denken, wies man mit dem Aussage zurück, dass soziale Anlaufstellen nun auch hamsterradähnliche Trainingsgeräte ausgeben wird, um den Stromverbrauch mit Körperertüchtigung aufzufangen. Dass dieser Vorschlag ausgerechnet vom Umweltminister kam, amüsierte die zuhörende Masse gut hörbar. Unbeeindruckt davon fuhr er fort, dass es für die Abwrackprämie zur Unterstützung der „sozial Schwachen“ zwar zu spät sei, da man die besonderen Trainingsgeräte umweltfreundlich aus Waschmaschinentrommeln und anderen Bauteilen fertigen lassen wollte, aber man eine Übergangslösung fand. Aus einem Vorschlag der roten Oppositionsparteien heraus kam man auf den Kompromiss, farbenfrohe Schneeanzüge durch soziale Anlaufstellen verteilen zu lassen, ganz egal, woher.

Der Gesundheitsminister schwor lautstark auf die Abhärtung. „Der somit verlängerte Winter könnte so manche Kosten sparen, wenn die Bevölkerung sich sogar im Schnee reinigt. Einige machen es uns ja schon vor. Wir sollten Nacktheit in der Öffentlichkeit unbedingt fördern. Außerdem fallen etliche vornehm blasse Körper im Schnee wenig auf.“

Der Verkehrsminister griente breit, weil er den verlängerten Winter als großes Einnahmemittel betrachtet. „Im Winter verzeichnen wir die meisten Verkehrssünden, hieraus lässt sich so manche Kohle machen. Wir müssen für jede Verkehrssünde noch einmal ordentlich eins draufsetzen“.  Er bemerkte den schneidenden Blick der Familienministerin und sah sie fragend an. Sie zischte ihm zu, dass er ihr bei den Verkehrsündenbetrafungen mächtig ins Handwerk pfuscht. Nach einem Lachanfall erklärte er ihr mundgerecht, ja fast kindgerecht, was ihm genau vorschwebte und es nur den Straßenverkehr betrifft.

Der Außenminister errötet und schweigt sich aus …

Auch auf kommunaler Ebene war man nicht müde, das Beste aus dem Beschluss machen zu wollen. Die Sondersitzung des Stadtparlaments wurde mit den Worten eröffnet, dass man mal dafür sorgen möchte, dass es den Bürgern ausnahmsweise angenehm heiß wird. Nach einem hörbaren Lachen aus der Masse wurde ein Einwohnerantrag verlesen, welcher forderte, Stripper/innen und Nacktputzer/innen einzusetzen, um sie für ugs. „´n Appel und ´n Ei“ in die Haushalte zu schicken. Der Antragsteller begründete diesen Vorschlag mit dem „Wohl der Bevölkerung“. Auch war zu vernehmen, dass man die Bedürftigen auch an solchen Vergnügen teilhaben lassen sollte und berief sich darauf, dass es ja „sozial gerecht“ wäre und man den Leuten nun im wahrsten Sinne des Wortes „soziale Wärme“ zukommen lassen müsse.
Die einzusetzenden Kräfte sollen also den Haushalt der Bedürftigen unbekleidet richten und auch etwas für das Auge bieten. „Hierdurch können wir den Ausfall des Frühlings gut überbrücken“. Es soll beim Arbeitslosenverwaltungs-Zentrum einen Einsatzkräfte-Pool im Net eingerichtet werden, der die per Bescheid Berechtigten auswählen lässt, wie sie das Personal denn wünschen, da die Geschmäcker ja verschieden sind. Man kenne das auch in ähnlicher Form bei den jährlich vermittelten Weihnachtsmännern, so entnahm man dem Schriftstück.

Nun wurde um die Redebeiträge der jeweiligen Fraktionen gebeten. Die größte Fraktion begrüßte diesen Antrag, da man hiermit vor allem die Kapitalisten in die Knie zwingen könnte, die auch haushaltsnahe Dienstleistungen auf dem freien Markt anbieten. „Von denen ist eh nichts zu holen, irgendwie müssen wir die Millionärssteuer ja eintreiben, da brauchen wir die kleinen Fische nicht in der Stadt.“. Im folgenden Redebeitrag berief man sich zustimmend darauf, dass es in der Vergangenheit ja auch gut funktionierte, für diverse Spitzenplätze freiwillige Leistungen um jeden Preis unter die Bevölkerung zu bringen und sich aufgrund der Arbeitsmarktlage noch sicher genügend Leute auch hierfür rekrutieren ließen. „Wir müssen den Arbeitswillen vieler Leute weiterhin ausnutzen und wollen den Titel Dienstleistungsstadt unbedingt bestätigt sehen. Außerdem ist da auch ein kleiner sozialer Aspekt nicht zu verachten, da sich die Eingesetzten über ein paar Kröten mehr freuen.“
In einem anderen Beitrag warf man ein, dass der Nutzen jedoch sehr einseitig wäre, da hier nur die Inanspruchnehmer der Leistung ihre Vorteile hätten. Der Vorredner entgegnete, dass so etwas bislang auch nur wenigen Bürgern auffiel und man sich jedoch nach der stets fordernden Masse richten müsse, wenn man Wahlen gewinnen will. Von einigen Plätzen kamen die Einwände, dass für die Steuerzahler ungerecht sei. Beim nächsten Redebeitrag kam die Beschwichtigung auf: „Diese Ungerechtigkeit trifft ja nicht alle. Wer beispielsweise selbständig ist und recht viel Einkommen hat, kann sich ja armrechnen und das hat sich ja bereits bewährt. Das wissen Sie doch!“ (von etlichen Plätzen aus hören wir das Lachen und zustimmendes Klopfen auf den Tisch). Das Lieblingswort „Anreize“ kommt in der Sitzung auch noch einmal zur Sprache, da man die Kräfte sogar auch mit ein paar Cent mehr bezahlen könnte. Der Einwohnerantrag war erfolgreich und nach Beschlussfassung stürzten sich die Räte auf die Sektgläser im Nebenraum.

Die jeweiligen Traumbesetzungen wünschten den Bürgern abschließend einen schönen 1. April und ließen durchblicken, dass nicht alles nur ein schlechter Scherz ist und bleibt.

Wir üben Valentinstagskracher …

Juchheißa, heute schon lieb gehabt? Es ist Valentinstag. Ihr wisst schon, der Tag, an dem man sich mal Blümchen und so Gedöns schenkt oder essen geht. Ist mir eigentlich die eine oder andere Sozialkeule entgangen, dass man für diesen Anlass auch dringend mehr Sozialleistung bräuchte? Schließlich kann so ein Tag ja teuer werden, wenn man so richtig auftischen will. Sollte mir in Sachen Tränendrüsendrücker etwas untergegangen sein, wäre ich für „Infos“ sehr dankbar 😉
Irgendwie ein bisschen passend zum „Wir-haben-uns-alle-heute-lieb-Tag“ hatte ich auf einer Webseite mal folgendes aufgeschnappt: Der Trauschein soll wohl Herzinfarkte vorbeugen. Man lebt nach dem mehr oder weniger romantischen Steuerklassenwechsel also bedingt gesünder. Und noch ein „Aufschnapper“ besagt sinngemäß, dass es weniger „gestapelte“ Füße gibt, wenn das Männlein weniger im Haushalt hilft. Nein, ich habe nichts verwechselt. Allerdings hat man am Schluss des Artikels etwas herumgerudert, dass sich Männlein dennoch nicht ganz entziehen sollte, damit Frauchen nicht vergratzt ist und sich dann verweigert. Einen Kracher habe ich noch…Achtung: Eine ähnliche „Befriedigung“ wie bei den gelegentlich „gestapelten“ 4 Füße (oder bei manchen Leuten mehr? *gg*) soll es auch durch das große soziale Netzwerk mit dem kleinen „f“ geben, da durch „Selbstoffenbarungen“ genau diese Hirnregion beansprucht wird, übrigens auch bei gutem Essen. Soll man das abkaufen? Künftig werde ich wohl noch mehr lachen müssen, wenn ich diverse ständige Statusmeldungen lese, so unter dem Motto „Jetzt Pipi, ich bin glücklich“. Naja, die Wissenschaftler werden es schon wissen und ich muss aus etlichen Gründen lachen. Also esst gut und/ oder offenbart Euch beim großen Netzwerk und/ oder „stapelt“ Eure Füße öfter. Manches lässt sich vielleicht auch noch miteinander verbinden 😆 .

Übrigens: Es fröstelt immer noch und irgendwie haben viele wohl schon die Nase voll, also…äh vom Wetter natürlich (vom Schnee in zweierlei Hinsicht sicher auch) 😉 Es gehen auch schon wieder hübsche Juxbildchen herum. Bei einem habe ich schon aus zwei Gründen schallend losgelacht. Der ging ungefähr so: „Ich habe dem Sommer schon mal eine Freundesanfrage geschickt. Mal sehen, ob er annimmt.“ Ein Grund ist ja schon, dass jetzt schon an Sommer gedacht wird und der andere ist: natürlich wird der Sommer annehmen, schließlich ist dieser sicher auch so ein Trophäensammler wie so manche Leute auf den sozialen Netzwerken.

Kommen wir vom Frost mal auf die anderen heißen News:
Heiliger…äh….ja passt…, es geht ja zu in unserem Ländchen. Hier ein Dr.-Titel weg, da ein Dr.-Titel weg. Wenn sich das Ganze auch als Betrug herausstellt, fragt man sich schon, wie glaubhaft so ein Titel noch ist. Aber irgendwie grenzt es schon an Hexerei, oder? Immer wenn unsere oberste Gutste ihr Vertrauen ausspricht, gibt’s Rücktritte. Gut, der Papst war anscheinend schneller mit seiner Ankündigung. Als Begründung las man hier und da das Alter und die Gesundheit. Nanana…? Eigentlich könnte mir das Ganze ja am Pops vorbei gehen. Schallend lachen musste ich aus gutem Grunde aber über die Meldung, dass der Twitteraccount keinen Schäfchensupport mehr brachte (*och!*). Man kann ja sonst so mittelalterliche Vorstellungen haben und nutzt dennoch moderne Medien. Ist ja so auch schon verbreitet. Für die Schäfchengewinnung und „Support“ kann man sich ja auch ruhig die Rosinen herauspicken und inkonsequent werden. Er ist ja damit nicht der Einzige.
Und wenn sich manche Leutchen mit dem hohen C nicht gerade um ihr „D“ bringen, dann kracht es auch schon in anderen Reihen. Nun fühlen sich also andere angepiekst und stehen natürlich geschlossen hinter dem Beschuldigten, ob nun zu Recht oder nicht (ist ja anscheinend noch unklar). Außerdem messen unsere lieben Genossen eh mit zweierlei Maß. Plötzlich ist es der „böse Wahlkampf“. Der ist es übrigens immer, egal von welcher Seite man nun wen beharkt. Wenn an diversen Anschuldigungen nicht dran sein sollte, so sicher sich ja manche äußern, dann könnten sich diese Leutchen doch eigentlich entspannt zurücklehnen, statt Theater zu veranstalten.

Apropos: Die große bundesweite „Theaterbühne“ bietet mehr als die kleine auf kommunaler Ebene. Unsere kleine Theatersparte Nr. 6 bereitet sich übrigens anscheinend auch schon auf den Wahlkampf vor. Es wird wieder unterhaltsamer als je zuvor, obwohl die Kommunalwahlen noch ein Stückchen hin sind. Sogar meine „Lieblingspartei“ übertrifft sich mit ihrem Humor, aber da geht es auch schon teilweise um die Bundestagswahl.

Und was reißen sich die so genannten Schlafwissenschaftler raus? Man befindet nun, dass die meist um 8:00 Uhr beginnende Schule zu früh für die Schüler und gar Lehrer wäre und hätte schon seit Jahren „gemahnt“. Hey, so könnte man den Lehrermangel durch Krankenscheine hier und da „lösen“. Wenn ich mal überlege, wie früh unsere Schule damals begann: Um 6:54 Uhr war Einlass, punkt 7:00 Uhr war Unterrichtsbeginn. Hatte man sich verspätet, stand man vor verschlossenen Türen und musste den Hausmeister rausklingeln. Das Ganze brachte natürlich noch mehr Verspätung ein. Ich hatte das mal so 2-3 Mal „getestet“ *hüstel*. Wann war Unterrichtsschluss? Um kurz vor 15 Uhr (ab der 5. oder 6. Klasse). Und samstags war derselbe „Spaß“ bis 13 Uhr. Es kümmerte also keine S…, dass wir müde waren und schon gar nicht, ob man wenigstens am WE wegfahren wollte. Und war man gut sichtbar müde, hieß es Tja, dann musst Du früher ins Bett!“. In dem Artikel um die Schlafbedürfnisse und empfohlenen späteren Schulbeginn wollte man das Argument anscheinend nicht gelten lassen. Werden sie aber müssen, die lieben Wissenschaftler. Hey und aus den Meisten von uns ist auch etwas Anständiges geworden. Wie sieht es heute aus? Allerdings finde ich gut, dass der Samstag nun schon lange unterrichtsfrei ist. Oh, wie wären heute diverse Leute auf die Barrikaden gegangen, wenn man es beibehalten oder wieder eingeführt hätte. Ui, bei der Vorstellung muss ich schon schallend lachen, erst so recht, wenn es die Nachweinfraktion der damaligen Zeit ist. So, soviel dazu. Liebe Wissenschaftler: lasst alle schön lange schlafen (vielleicht fordern die Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst ja mit, natürlich wegen ihrer grenzenlosen „Nächstenliebe“). Vielleicht lässt man dann von der ständigen Begründung des „demografischen Wandels“ ab.

So und aus lauter „Nächstenliebe“ zur potenziellen Kundschaft gibt’s natürlich auch den Werbeblock (Mist, ich habe nicht mal was davon *g*) :
Den TV-Spot für Kullerkekse mit Milchfüllung (oder was das sein soll) hat man nun neu gemacht und nun futtert kein Kindelein mehr dem Hund was vor, sondern belehrt den Papa über die Keksfutterzeromonie. Am Ende wird erklärt,dass dieser wohl doch noch nicht reif dafür wäre oder so ähnlich. Die Autoscheibenspezis haben sich auch wieder Kracher einfallen lassen. Man vernimmt jetzt E-Gitarrenklänge und das artig Text aufsagende Bübchen hat auch gewechselt.

In diesem Sinne: habt Euch lieb, wie auch immer und das nicht nur heute, weil es irgendwer festgelegt hat und die Geschäfte ihren Reibach brauchen. Geht früh schlafen, damit man um spätestens 8:00 Uhr fit ist. Liebe Herrschaften: Was Ihr aus der „Erkenntnis“ der Wissenschaft macht, wird sich wohl weiterhin auf Euer Liebesleben auswirken 😉 *Prost Valentinstagsprosecco*

Wir üben nun endlich den „Weltuntergang“ …

Hey, es ist so weit. Laut dem amüsanten Programmablauf, welcher so durchs Net kursiert, hätten wir ja nun mit Glockengedröhn und Sirenen geweckt werden sollen. Und nein, es dudelte wie üblich nur mein Handy und das wie gewohnt erst um 6:00 Uhr. Und hey, ganz ohne Absage fällt dieser wohl anscheinend einfach aus, wie „überraschend“. Im Gegensatz zu den Veranstaltungs-Absagen in diesem Örtchen kam keine Begründung wie z.B. „technische Gründe“, „Krankheit“, Gegendemo/ Blockadeherumsitzen und ganz kläglich ist: nicht einmal eine geplante Alternativveranstaltung der Lieblingsfraktion war mir bekannt. Dabei sind diese Häufchen doch (im eigenen Interesse allerdings) ja auch immer bestens organisiert. Na gut, dann eben nicht. Apropos Häufchen. Spielt da nicht eine fast passende Band einen Titel wie „Tage wie diese“ oder so ähnlich? Na das wird sicher ein „Weltuntergangs-Hit“ (sicher auch bald so in einer „Chart-Show“). Aber unabhängig davon, ob der Weltuntergang auch bis hierhin „gereicht“ hätte oder das Örtchen wie bei der Krise anfangs „übersehen“ wurde (so oder ähnlich lt. einem alten Zeitungsartikel unsere abgewählte Spitze), die Gesichter der meisten Leute sind eh wie immer.

Was fangen wir mit diesem Tag also an? Wie schon in der „Checkliste“ beschrieben oder doch Alltagsduselei wie auch zum kommenden Weihnachtsfest oder vielleicht noch einen Festakt mit Tamtam und gar einer Politikerrede? Ah, nee die sind zu teuer, die genehmigen sich ja mehr als 2-3 € die Stunde.

Wie eine Zeitungsmeldung in unserem Örtchen aussehen könnte, habe ich ja bereits in der „Checkliste“ gebracht, aber wie sähe eine Rede zum Beispiel vor oder im Rathaus aus? Zwei Versionen hätte ich zu bieten und bin für weitere offen:

Hier die Rede, wenn auf „Vergütung“ verzichtet wird:

„Liebe Bürgerinnen, Liebe Bürger, Liebe Genossinnen und Genossen, wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam den Weltuntergang zu begehen. Vieles haben wir in der Zwischenzeit gescha… achwas…so ein Sch… ! *Prost!*“

Die bezahlte Rede eines Politikers nach Minuten könnte folgendermaßen klingen. Hierbei halte ich mich ein bisschen an einen in mindestens zwei Bundesländern bekannten Politiker (das machts leichter).

„Verehrte Mit-Bürgerinnen, verehrte Mit-Bürger, liebe Tiere und Pflanzen aller Art… (man versucht sich in guter Mimik und sicherem Stand auf dem Bierkasten).
(nach etwa 30 Sekunden) Wir hatten gute und schwere Zeiten hinter uns, besonders in den letzten 6 Jahren. Machen Sie sich nichts draus, bis zur Stadtratswahl 2014 werden Sie noch das Vergnügen der Nachwehen haben. Eigentlich sollten wir nur als Stadt untergehen, aber nun haben wir für fast lau das volle Programm. Sie kennen ja bereits meine Sparmentalität am entsprechenden Ende.
(Weitere 30 Sekunden später) Als Welt-Untergangs-Abschieds-Geschenk hätte ich allerdings noch eine „Fan-Edition“, die ich bislang nicht verscherbelt bekam. Auf 30 DVD´s können Sie sich „meine 10 schnittigs(ch)ten Reden“, so der Titel der DVD-Reihe, zur Entspannung am zu Gemüte führen. Da Sie, liebe Anwesende, größ(sch)tententeils ohnehin schon dauerhafte Weltuntergangsstimmung haben und eine dementsprechende Mimik zeigen, habe ich eine kleine Überraschung zur Feier des Tages (extra langsame Wiederholung letzten Satzteils). Wie Sie bereits zwei Mal im Anzeiger lesen konnten, ist es wohl mein Diens(cht)twagen, der zum Verkauf ausgeschrieben ist. Nach vielem Charmgedusel durfte ich ihn mir jedenfalls noch einmal ausleihe´(dialektbedingtes Verschlucken des letzten Buchstabens) und biete nun während der Feier ein paar Spritztouren an. (Gesichtsfarbe passt sich der Parteifarbe an und freudiges Kichern aus einigen Reihen, zögernde und offensichtlich verschämte Fingermeldungen von einigen Damen) Wie wir das finanzieren, wird sich schon finden.
Außerdem hatten wir, ebenfalls irgendwie finanziert, lange genug Brot und Spiele genießen können und nun muss die Stadt noch mehr sparen. Daher haben wir, meine Fangemeinde und ich, uns heute ausnahmsweise mal über die Kos(ch)ten Gedanken gemacht und die Tafel mit einem Buffet beauftragt.

(ausnahmsweise etwa 20 Sekunden später) Ihnen ist ja sicher bekannt, wie sparsam man eigentlich in einem Bundesland ist, wo man lt. Slogan alles kann, außer Hochdeutsch. Ich weiß, dass ich wohl Einiges verwechselt haben muss, an welchem Ende man knausert. Lassen Sie uns also gemeinsam feiern und die Kuns(ch)t und Kultur noch einmal ein bisschen aufleben.

(ca. 30 Sekunden später) Um noch ein bisschen hinzuzuver… (erschrockener Blick auf die Notizen und auf die Uhr, dann erleichterter Blick, mindestens ein „Tausender“ ist voll)
(ca. 10 Sekunden später) …natürlich, um es sehr spannend zu machen, wie Sie es bereits gewohnt sind, kündige ich nun folgendes an: Da sich die Theaterdarsteller aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung stellen wollten, sehen Sie nun eine kleine Vorführung meiner Fangemeinde, die sich etwas an den “sterbenden Schwan“ anlehnt. Danach dürfen Sie sich am Buffet bedienen. Ihr Freuden-Feuerwerk hatten Sie ja schon vor längerer Zeit, daher verzichten wir heute mal darauf. Ich übergebe das Mikro und die Bühne …oh, sie ist gerade mit irgendwelchen Wirtschafts… (verschluckt sich an diesem Wort) …auf einem Ball und wird später für Sie da sein. Wie unsere gelegentlich häm…äh bezaubernd lächelnde Eisfee unserer örtlichen Tageszeitung darüber berichten wird, dürfte Ihnen auch nichts Neues sein, da die Führung und einiges Personal noch nicht wechselten und der Verkauf noch optimal läuft. (ca. 30 Sekunden später) Also ich übergebe nun an die Küns(ch)tler und wünsche Ihnen viel Spaß. (erhält etwas Applaus von den Darstellern im Hintergrund und einigen Herumstehenden).
(Die Vorführung beginnt, die Künscht… äh „Künstler“ betreten mit mühsam schwebenden Gang und einem Arbeiterkampflied auf den Lippen die Bühne. Aus irgendeinem Eckchen tobt es freudig.)

Für die wohl doch stattfindende „Alternativveranstaltung“ hat sich lt. einer Zeitungsmeldung eine Metal-Band mit wohl passenden Texten gefunden (wirklich!). Bleibt zu vermuten, dass diese besser besucht wird.

Der örtliche TV-Sender wird erfahrungsgemäß etliche Wochen später oder überhaupt nicht darüber berichten, wenn die Veranstaltung unliebsam ist, wie zum Beispiel eine umstrittene Lesung, welche „die Stadt“ ja „nicht braucht“.

Übrigens bin ich wohl mehrfach „erhört“ worden. Sogar Friseursalons entdecken jetzt die„Weltuntergangs-Vermarktung“. Ich las vor kurzer Zeit zum Beispiel folgendes „Weltuntergang am 21.12. Die Frisur sitzt!“ Bloß gut, dass man weder bei einem Metal-Konzert noch bei virtuellen Partys zum Weltuntergang doll frisiert sein muss, oder? 😉

Ich wünsche meinen Lesern jedenfalls eine ausgelassene „Weltuntergangs-Stimmung“ und lasst es ordentlich krachen (meinetwegen auch wieder mit Feuerwerk). In diesem Sinne *Prost*.