Hach, es wird immer schöner (echt!). Es geht schon wieder mehr oder weniger amüsant rund um den „Weltuntergang“ los und spätestens jetzt werden die (wenn überhaupt vorhanden) Erziehungskompetenzen wieder an imaginäre Wesen abgegeben. Ich krame also wieder meinen Lieblingssatz hervor, den ich oft vernehme: „Wenn Du das nicht machst…, nicht hörst…, dann bringt dir der Weihnachtsmann nichts!“ Später ist es ja der „Osterhase“ und wasweißichnochalles. Nun kommt es ja auf die Schlagfertigkeit der Kurzen an: Es könnte also ein „Ätsch, ich muss gar nicht gehorchen, weil vor Weihnachten und Ostern die Welt untergeht, also gibt’s ohnehin nix!“ kommen. In diesem Falle steht es schon mal 1:0 fürs Kindelein. Sollte das mit dem „Weltuntergang“ nun nix werden, erkennt Kindelein früher oder später eh, dass es weder den Osterhasen noch den Weihnachtsmann gibt. In diesem Örtchen fallen die meisten Veranstaltungen ohnehin aus, vielleicht auch der Weltuntergang. Dann hätten wir wohl Gleichstand – äh also „unentschieden“ für die Fußballfans unter den Lesern. Die Top-Absagen sind: Krankheit, technische Probleme, Kritik an der Qualität der Shows aus anderen Bundesländern. Würde man sich von Gegenveranstaltungen (die beliebten Demos) beirren lassen, hätten wir schon Viertens und der eigentliche Grund dürfte ja sein, dass sich die Veranstaltungen wohl nur in Großstädten rechnen. Gut, dann haben wir jetzt also schon die „Top Five“.
Und nun verdrehe ich noch mal die Äuglein: Es nehmen auch wieder diverse Aktionen zu, dass Familie A oder B ihrem Kind/ ihren Kindern zu Weihnachten nichts schenken könnten. Kinder halten also wieder als „Sozialkeule“ vor. Das „Argument“, dass Singles mehr Geld hätten, ist nicht stimmig. Unter dem Strich müssen sie sich genauso Gedanken machen, wie sie ihren Lebensunterhalt bei vergleichbarem Einkommen bestreiten und wie sie ihre Lieben (vor allem Familienangehörige) beschenken. Wenn Geschenke nach Geldwert bemessen werden, müsste man sich eigentlich darum Gedanken machen, worauf man Schenkende reduziert. Es müssen also keine Handys oder andere Geräte sein, die man den Kindern sicher gern aufgrund ihres Wunsches kaufen möchte. Muss sich ein Elternpaar mit anderen Elternpaaren messen (lassen), wer am meisten und am teuersten schenkt? Dann sollte man dieses auch nicht unterstützen, so groß das Gejammer auch ist. Ein hübsch hergerichteter Naschteller mit einer Kleinigkeit dazwischen genügt. Naschzeug muss nicht teuer sein und ein geschriebener Brief oder eine Karte mit persönlichen, von Herzen ernst gemeinten Wünschen ist weit wertvoller als ein großer bunter Haufen unter dem Baum. Schnell sind die Geschenke ausgepackt, sich fix bedankt und schnell geht womöglich jeder seiner Wege. Viel mehr sollte man dahin investieren, was die Familie verbindet und das ist Zeit. Die ist kostbar und dennoch mit Geld nicht zu bezahlen. Ich erinnere noch einmal an den Film, den ich immer wieder empfehle („Ein Engel auf Probe“). „Sozial-Chouvinismus-Ende“. Rein wörtlich passt dazu ja die Log-In-Meldung, die man beim sozialen Netzwerk mit dem hübschen blauen Vögelchen serviert bekommt: „Wir müssen prüfen, ob Du ein Mensch bist!“. Natürlich nicht 😛
Zurzeit geht die Diskussion um das „Zeitungssterben“ herum. Ich stecke nicht in der Materie. Aber es muss ja, wenn stimmig, seine Ursachen haben. Bei so manchem Blättchen hängt die Lebenserhaltungsmaschine wohl schon dran? 😉
Und damit wir informiert sind, wie man sich mit Geschenken übertreffen könnte, gibt es selbstverständlich den Werbeblock.
Man sucht jetzt sogar den tollsten Freudenbrüller und könnte somit wohl einen von 500 „Schokoboten“ eines Online-Shops gewinnen, der früher mal kreativ mit der Kommune und den „voll sozialen Preisen“ oder so ähnlich für seine Artikel warb. Ich sollte doch mal die absolut überzeugenden Japser aus meinem verdammt nahen Umfeld aufzeichnen und einsenden. Dann hätte ich zumindest aus anderer Quelle eine kleine süße Entschädigung.
Und ja, man vermarktet uns mal wieder Kapselmaschinen. Im Spot sieht man die begeisterte Weiberei, die in einer Filiale der Rösterkette (oder wie man es nennen mag), herumstehen und den Kaffee für zuhause oder Büro toll finden. Die im Spot freundliche Verkäuferin erklärt den Damen sinngemäß, dass sie diesen tollen Kaffee ja auch mit der Kapselmaschine Modell XY genießen könnten, wo sie wollten. Und noch immer könnte ich mir gut vorstellen, dass man dann dazusäuselt: „Mädels, passend zu den Kapselmaschinen und Kapseln verticken wir Ihnen auch gern den Ökostrom“ (am besten im Paket, wo man pro verkaufte Maschinen und Kapselpackung einen Ökostromvertrag verklingelt kriegt.)
Mal wieder kramt man den „Anti-Falten-Wahrheitstest“ hervor. Leute…äh Mädels, kauft mehr Zaubermittelchen. Die bringen zwar sicherlich nicht den Kracher an Wirkung und eigentlich haben wir so Zeug auch nicht nötig, wir stehen ja zum Alter. Aber erhört in Eurer (mal gerade auferlegten) grenzenlosen Barmherzigkeit das Klagen der Industrie.
Also: Plant statt einer Weihnachtskracherfeier liebe eine „Weltuntergangsparty“ mit allem Drum und Dran (wenigstens eine Veranstaltung sollte mal nicht ausfallen, die muss durchgesetzt werden). Und sch…auf „Anti-Falten-Wahrheitstests“, die nützen nach der Party schon mal gar nicht. Von mir aus kauft auch Kapselmaschinen + Ökostrom-Paket, das frisst ja dann nicht lange unnötig Geld und die Sorgen der TV-Spot-Mamis um die Altersvorsorge ihrer Jungchen ist nun wohl auch hinfällig. 😉
In diesem Sinne: *Prost* Nachmittagskaffee … und verliert nicht den Kopf wie unser rothaariger Märchenmarktriese im Örtchen. Wieso verliert eigentlich ausgerechnet … ? 😀