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Wir üben ein bisschen Hausfrauenjubel …

Juchee, also regional geht es ja fast „lecker“ zu. In einem Ort feiert man ein „Bratwurstfest“, woanders erklärt man Schülern die Politik mit Saftflaschen und zur grünen Woche präsentiert(e?) man wohl noch „Kloz to go“ oder so ähnlich. Das „z“ ist kein Verschreiber, man will wohl die Jugend damit gewinnen. Irgendwie erinnert mich das immer noch an meinen „Steppenhopser to go“ (mit Klößen). Vielleicht hat man sich sogar hier inspirieren lassen? Womit man die Jugend noch gewinnen will, ist eine Ausbildung im Handwerk. Auf welche Art? Mit Rap oder so. Ich bin fast vom Stuhl gefallen vor Lachen. Liebe suchende Betriebe: Ihr müsst die Azubis täglich wecken (aber doch bitte nicht zu früh! 😉 ), dann abholen und wieder nach Hause kutschieren. Lehrjahre scheinen zu „Herrenjahren“ zu mutieren. Und apropos Bildung (darf man das Wort eigentlich noch in den Mund nehmen?): die nächste Aberkennung eines Doktortitels ist Top-Thema. Wie war es noch mal mit den einen oder anderen Werten? Lassen wir es mal.

Nun zum „bisschen Hausfrauenjubel“: Die letzte Zeit war auch für mich ein bisschen „aufregend“. Meine Waschmaschine hörte sich mächtig gewaltig danach an, als würde sie mir in jedem Moment in ihren Einzelteilen um die Ohren fliegen. Also musste diese natürlich gegen eine Neue eingetauscht werden. An dieser Stelle lege ich auch hier meine Schweigeminute ein … fertig.
Neue Großgeräte zu kaufen ist ja erlebnisreicher als Eier kochen. Ein aufgehobenes Zettelchen aus dem Briefkasten versprach mir „Kostenlose Abholung Ihrer Waschmaschine….“. Oh, schön, beim Versandhaus wollte man nämlich Gebühren dafür. Mein Gedanke „Naja, wenn der das Zeug auf dem Schrott verkauft, dann haben wir Beide etwas davon.“ Am Telefon meldete sich schon eine recht unfreundliche Stimme. Man muss mir wirklich keinen Honig um die Gusche schmieren oder gar vor mir niederknien, aber irgendwie halte ich eine gewisse Freundlichkeit für das A und O. Beim Telefonat stellte sich dazu auch noch heraus, dass man für die Abholung ab dem 1. OG eines Wohnhauses aber schon noch gern Geld hätte (10 Euro, um genau zu sein.). Die Herrschaften kommen also einen Tag nach dem Telefonat an und wundern sich, warum es „so stinkt“. Meine Worte sinngemäß: Liebe Herrschaften (ich war ganz bedarfsartig), wenn ihr nach Jahren eine Waschmaschine abschraubt und somit auch jahrelang Wasser in den Schläuchen „steht“, braucht ihr keinen Blümchenduft erwarten und wer das Eine will, muss das Andere mögen, eben auch den Geruch des lange abgestandenen Wassers. Meine Güte, einige Exemplare riechen selbst so oder merken sonst kaum etwas oder beides. Dann wurde „die Alte“ nun im wahrsten Sinne mit den (4) Füßen herausgetragen. Tschüss, liebe Eigenmarke des pleite gegangenen Versandhauses, welches noch Küchen vertickt. Es waren viele prima Jahre, aber irgendwann, tja…
Dann rammelten sie mit der Waschmaschine die Treppen herunter. Habe noch lange mein wohlfrisiertes Köpfchen geschüttelt und gelacht. Wahrscheinlich wäscht Mami noch und sie hatten wohl noch nie selbst eine Waschmaschine gehabt. Aber selbst wenn bei Mami oder Omi ein Waschmaschinenwechsel ansteht, werden sie ebenfalls keine Blümchendüfte erwarten können. Nach der Reinigung des Platzes fürs neue Schätzchen und Aufwischerei im Hausflur (nebst Duftbenebelung) riecht es jetzt auch wieder (!) normal…nach nix halt 😛 😀
Empfehlen kann ich diese Herrschaften, die mit einem Rot-Weißen Zettelchen, Webseite und „24 Std.-Telefon“ werben, jedenfalls nicht!
Nun war ich natürlich „hibbelig“ auf die Neue. Es dauerte auch nicht lange und mein Handy dudelte. Man meldete mir, wie vorher vereinbart, dass man in etwa einer Stunde bei mir wäre. Klein Weibchen freut sich wie Bolle und läuft sinnlos in der Hütte herum. Und dann stand sie da, ausgepackt und später angeschlossen zum Test bereit. Mädels und Herrschaften…, der Satz „Ich wasche mal fix Wäsche“ hat jetzt einen Wahrheitsgehalt von gut 100 %, wenn man das im wahrsten Sinne des Wortes „Kurzprogramm“ mit 17 Minuten anschmeißt *yeah“. Innerhalb dieser fast Viertelstunde schafft man … äh die glückliche Hausfrau gerade mal ein Käffchen (mit Aufsetzen) und eine „Flubbe“. Irgendwie passt die Gute ein bisschen zu mir: sie hat eine große Klappe und futtert viel. Und übrigens sind mir noch keine Überschwemmungsmeldungen untergekommen. An dieser Stelle klopfe ich auf Holz.

Damit Männlein wie Weiblein über die anderen Neuigkeiten informiert sind, die uns das Leben versüßen sollen, gibt’s heute wieder den Werbeblock:
Hach, die „Lieblingskasse“ wirbt ja mal wieder auf amüsante Art. Im TV-Spot sieht man die Fritzen wieder mal beim (Achtung…!) „Brainstorming“ am Tisch sitzen und neue Strategien zur Kundengewinnung überlegen. Empört stellt man bei der „0815-Bank“ oder so ähnlich fest, dass die beworbene Kasse ihre Kunden beim Namen kennen würde. Hm…ich muss die Jahre meine Kundschaft dort einiges verpasst haben und eine Kunst ist es beim Blick auf die Kundenkarte auch nicht. Service lässt man sich auch gut bezahlen. Apropos kosten (mal in anderer Hinsicht)…es wird jetzt beim Fastfood-Tempel mit dem goldenen „M“ „noch amerikanischer“ (*woaaah…!*) wie schmeckt das? Für die Herren der Schöpfung bewirbt man jetzt irgendwelche Boxershorts, die ja mehr Bewegungsfreiheit bieten würden. Und jeder der sonst Feinripp-Dinger trug… ah….ja, verstehe…obwohl die noch labbriger aussehen. Passend hierzu bekam ich auf einem sozialen Netzwerk einen herrlichen Spot serviert, bei dem ich mich anfangs fragte, ob der nun für eine Automarke oder sonstiges ist. Nein, ebenfalls für Untergrundmenü, also Unterwäsche für die Herrschaften, um genau zu sein. Ein „Fußballstar“ hoppelt also in Shorts durch die Gegend und springt am Ende in den Pool. Die einzige Stelle, an der ich feixen konnte, war der berühmte „Schlübberschnipper“ (saß wohl doch nicht so optimal *g*). Zum Sabbern fand ich da nix, auch wenn mich jetzt einige Weibchen gern dafür steinigen oder kratzen mögen.

Nunja, in diesem Sinne: Erwerbt Eure Titel ehrlich, gebt grummeligen Kleinunternehmern Saures, wenn sie sich schon offensichtlich satt fühlen und vor allem: achnee, lieber nicht 😀 *Prost Krümeltee*

Wir üben mal ein bisschen „Aufstand“ …

Holla liebe Lese(r)gemeinde, eigentlich wollte ich ja so das übliche „Ach“ und „Juchheißa“ der letzten Tage bringen. Aber wie schön, dass es sich ja prima verbinden lässt. Derzeit gehen in unserer Stadt ja Keulen durch die grauen Lüfte, die immer deutlicher werden lassen, was man hier unter „Meinungsfreiheit“ versteht. Ich schrieb ja bereits einige erste Worte über die Lesung des Thilo Sarrazin mit seinem zweite Buch. Ich mag vieles nicht wiederholen. Ich habe hier schon einiges angebracht.

Es kommt aber einiges dazu: Erst erklärt uns ein Verein in einem Zeitungsartikel, diese Stadt bräuchte die Lesung nicht und gibt eine Erklärung heraus, die mir stellenweise die Schuhe auszieht. Dazu kommt, dass ein Bündnis mit einem Bildchen erklären möchte, die Leser des Autors wären „immer dümmer“. Man hat also wieder ein Problem mit der Meinungsfreiheit und der dazu gehörigen Toleranz, die man einerseits grenzenlos einfordert und selbst kaum bereit ist, sie anderen zu bieten. Es gibt nun eine zeitgleiche „Alternativveranstaltung“ als eine offensichtliche Gegenaktion zur Lesung mit dem „umstrittenen“ Autoren. Ob und wie weit man sich nun mit dessen Buchinhalt identifizieren kann, ist eine Frage, sich der Diskussion zu stellen, die nächste. Die Möglichkeit, der Lesung fernzubleiben, ist die dritte Lösung.

Nun stellt sich sicher für den einen oder anderen Leser hier die „goldene“ Frage: Habe ich die Bücher gelesen? Das erste ja, aber noch nicht ganz durch. Mit den bislang gelesenen Inhalten kann ich mich auch nicht zu 100% „decken“. Das zweite Buch, um welches es in der kommenden Lesung gehen soll, hatte ich noch nicht in den Händen. Ich weiß beim zweiten Buch also noch nicht, was ich davon halte und inwieweit ich mich den Inhalten des Buches anschließe. Dennoch bin ich interessiert und höre mir die Worte des Autors und der diskutierenden Gäste an. Aus der wohl ganz sicher entstehenden (hoffentlich sachlichen) Diskussion werde ich also schon erste Schlüsse ziehen können. Für das eine angesprochene Bündnis wäre ich also teilweise „dumm“ oder sogar völlig, da ich deren Einstellung nicht teile.

Ob man die Bücher des beispielsweise „umstrittenen“ Autors als „grenzwertig“, „teilweise stimmig“, „im Ganzen stimmig“ oder als „gefährlich“ einstuft, kann man nur durch das Lesen beurteilen und mittels einer sachlichen Diskussion ausmachen, jedoch nicht durch aus dem Zusammenhang gerissene Zitate und daraus folgender Polemik.

Als wirklich „immer dümmer“ würde ich beispielsweise Menschen bezeichnen, die sich ausschließlich mit der Zahlenspalte des Sozialleistungsbescheides (welcher Art auch immer) beschäftigen und sich davor verschließen, etwas gegen ihre unglückliche Situation zu tun. Es gibt hier und da Unterstützung, die aber nicht damit verwechselt werden sollte, dass man auch die hinteren Pausbäckchen nachträgt. Weiterhin halte ich es persönlich für „immer dümmer“, wenn man sich auf ein unterschwelliges Kommando einiger Gruppierungen in den verschiedenen Medien „arm“ und „schlecht“ fühlt und sich aus diesen Gründen kritiklos solchen Gruppierungen anschließt bzw. sie wählt.

In etlichen Diskussionen werden Worte benutzt, die manche Leute gern nur einer Personengruppe zuordnen. Ich muss dem widersprechen. „Neid“ und „Missgunst“ sind beispielsweise m. E. Worte mit gleicher Bedeutung. Man gönnt anderen aufgrund seiner eigenen (oftmals vermeintlich) nachteiligen Situation das eine oder andere nicht. Die Situation kann selbst verschuldet sein oder auch nicht. Jeder hat einen gewissen „Neid“. Ich schließe mich hier nicht aus. Wie gehen wir aber mit dem „Neid“ um und ist der „Neid“ immer als negativ zu betrachten? Mein „Neid“ motiviert mich aber, es ähnlich oder gar besser zu machen. Ich kann also jemanden um seine gute wirtschaftliche Situation „beneiden“ oder auch um bestimmte persönliche Eigenschaften oder Fähigkeiten. Ich lasse mich also gern anstecken und nehme mir daraus mehr Kraft durch die Motivation, aus der einen oder anderen unglücklichen Situation herauszukommen und sei es mit Unterstützung. „Missachtung“ und „Ausgrenzung“ sind ebenfalls m. E. zusammengehörige Worte. Man grenzt aus, indem man missachtet. Auch diese Worte kann man nicht nur einer Personengruppe zuordnen. Ich persönlich halte Ausgrenzung durch Missachtung ebenfalls für falsch. Eine Achtung, die man aber für sich selbst einfordert, sollte man anderen aber auch zuteil werden lassen. Wenn man Leser von „umstrittenen“ Büchern als „immer dümmer“ bezeichnet, zeugt es ebenfalls von Missachtung, nämlich in Person und Meinungsfreiheit.

In einer anderen Diskussion lese ich beispielsweise in einem Kommentar die Frage, ob die „Befürworter“ der Bücher nach den „tatsächlichen Fakten und Zahlen“ recherchiert haben. Gegenfrage: Hat man im Gegenzug recherchiert und kann anderes belegen als in den Büchern dargestellt wurde? Hier wäre also die sachliche Diskussion von Angesicht zu Angesicht mit dem Autoren angebracht, wovor sich anscheinend viele scheuen und uns erklären möchten, dass dieser Autor in dieser Stadt und sogar in einem städtisch betriebenen Veranstaltungshaus nichts zu suchen hätte. Ist die „Alternativveranstaltung“ nicht auch in einem städtisch betriebenen Veranstaltungsort? Warum also das Messen mit zweierlei Maß? Vielen war noch nicht mal oder erst viel später klar, dass der Autor in dieser Stadt geboren wurde. Ein fröhliches „Guten Morgen!“ an dieser Stelle. Und unabhängig, ob Geburtsstadt oder nicht, hat auch er das Recht, seine Meinung in verschiedener Art kundzutun und sich der Diskussion zu stellen.

Haben wir nicht vor wenigen Tagen die Wende vor 23 Jahren thematisiert? Ist sie beispielsweise in dieser Stadt noch nicht angekommen? Ich nehme hier mal die vielen bunten Sachen, die man nun kaufen kann, beiseite. Ist es immer noch so, dass man anderen die Freiheiten, die man sich gern selbst zuspricht, anderen verwehren sollte? Muss man Leute also noch immer bevormunden, indem man ihnen erklären will, was sie „brauchen“ und was nicht? Erheben manche Leute nicht sogar Widerstand, dass sie sich heute bevormundet fühlen? Dieselben sind ja der Meinung, man dürfe nicht in ihr Leben eingreifen, man müsse also ihre Persönlichkeitsrechte schützen und so weiter und so fort. Wie steht es also mit der Bevormundung? Sehr einseitige Betrachtung, wie ich ständig in verschiedenen Diskussionen feststellen muss.

Gegen Diskriminierung jeglicher Art und Form vorzugehen, finde ich verdammt wichtig, ob als eine Organisation oder als Privatperson. Mit ausschließlich Demos und diversen Boykottierungen sind die Probleme, die in unserer Gesellschaft (die sind übrigens wir alle) herrschen, jedoch nicht gelöst. Menschen, die sich aktiv um andere Menschen kümmern, sei es beruflich oder auch ehrenamtlich, haben weiterhin meine ehrliche Anerkennung. Es braucht ergänzend auch die ständige und unverblümte Aufklärung über beide Diktaturen, die wir vor der Wende hatten, damit so etwas nie wieder passiert.

In meinem „Werbeblock“ kann ich heute nur zusammenfassend dafür werben, sich der Auswahl zu stellen, einfach die Lesung oder die „Alternativveranstaltung“ zu besuchen oder beiden Veranstaltungen fernzubleiben. Ich kann weiterhin nur dafür werben, die Meinungsfreiheit, die man für sich als Verein, Bündnis oder einzelne Privatperson in Anspruch nimmt, auch anderen zuzugestehen, auch wenn man sich in der persönlichen Einstellung weder ähnelt noch gleicht. Am Schluss werbe ich ganz deutlich dafür, dass die gesellschaftlichen Probleme, die es überall gibt, aktiv angepackt werden und solche Worte wie „Neid/ Missgunst und Missachtung/ Ausgrenzung“ möglichst keine Macht mehr haben. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten und gegenseitige Toleranz gehören in alle Schichten und Kulturen, nur so kann es m. E. zu einem friedlichen Miteinander im Lande kommen und bleiben.

In diesem Sinne: Lest, was Euch interessiert, teilt Eure Meinung sachlich mit und gesteht anderen das Recht zu, welches Ihr für Euch selbst beansprucht. Darauf mein *Prost Heißgetränk*. Vielleicht geben beide Promis (bei Bedarf auch mit Gänsefüßchen) ja auch einen Tee aus. Mein Sonderwunsch ist natürlich der berühmte „Integrations-Aufguss“ namens „Thüringer Kräutertee“. Danke im Voraus 😀

Obwohl…: Ich könnte jetzt voll Neid klagen, dass ich meinen Kaffee mangels Vollautomaten nicht innerhalb von Sekunden fertig habe und ein „missgünstiges“ *Prost Kaffee* von mir in die Runde geben.

Noch immer bin ich sehr gespannt, wie die örtliche Tageszeitung über die jeweiligen Veranstaltungen berichten wird. Ich höre die Nachtigall schon kräftig trapsen. 😛 Schade, dass man nach der Lesung keinen Vergleich anstellen kann, welcher „Sohn der Stadt“ nun mehr Besucher hatte.

Wir üben Nachtigallen-Wett-Trapsen …

„Joa, ist denn scho Weihnachten?“ hörten wir mal in einem TV-Spot von einem „Fußball-Kaiser“ (oder wasweißich, ich kenne mich da nicht aus). Ja, die Wahlkampfgeschenke kann man ja mit dazuzählen, nöch? Aber noch sind wir ja nicht beim Werbeblock. Sogar unser Bundeshosenanzug (ich danke einem sehr humorvollen Bekannten für diese Bezeichnung) konnte lächeln, als sie ein paar Worte zum wiedergewählten amerikanischen Präsidenten fand. Ich habe wirklich richtig hingeguckt – sie stand tatsächlich auf den Füßen! Unsere Verbrauchergöttin kritisiert nun laut einer Meldung, dass viele Ärzte ihre Patienten nur ungenügend bis gar nicht über kostenpflichtige Zusatzleistungen aufklären würden. Sie forderte also, dass die Patienten besser über Umfang, Nutzen und Kosten aufgeklärt werden. Finde ich ja nicht grundsätzlich falsch. Allerdings dürfen wir das auch wie bei manchen Banken und Kassen erleben, dass man bei einem plötzlichen lächelnd dargebrachten Angebot auch Zusatzkosten wittern darf – eher sollten es die Alarmglocken sein, die da läuten.

Apropos Geläut: Wenn wir schon mit diversen „Geschenken“ und „Spendenaktionen“ jeglicher Art vollgeknallt werden, stellt sich doch die geschmunzelte Frage, was nun aus dem vorhergesagten Weltuntergang wird. Ich habe ja schon den einen oder anderen amüsanten Schlagabtausch erlebt. Ergänzend zu den dort gestellten Fragen, wann man dann beispielsweise am frühesten Geschenke kaufen sollte (nämlich am 22.12.2012), um Geld zu sparen, fallen mir auch einige ein: Wofür dann so ein Wahlkampf und so sinnloses Geldverschleudern? Obwohl: So richtig Spaß haben und dann noch Geld dafür bekommen ist auch nicht verkehrt. Stimmt auch wieder. Nehmen, so lange es geht. Der gutste Kandidat der so genannten Sozialdemokraten hätte das ja anscheinend gern abgeschafft. Wogegen hätte er denn getauscht? Die Frage hat er, glaube ich, noch nicht beantwortet, wohl aus gutem Grunde. Nachtigall, dein Trapsen grenzt schon wieder an Lärmbelästigung. Was machen eigentlich die Prämienempfängerinnen, wenn sie auch noch an den Weltuntergang geglaubt haben und der Bezug wohl erst ab Sommer kommen soll? Warum wird dann die Praxisgebühr erst ab dem 01.01.2013 abgeschafft? Jetzt wird mir auch klar, warum unser Stadtrat so ruhig wirkt. Diese Wahl stünde ja erst übernächstes Jahr, also 2014 an. Und der 100-Tage-Amtszeit-Plan ist ja bereits als erfüllt erklärt worden. Oh und unsere Wohnblocks sollen ja „bald“ isoliert werden. Man hat sich ja schon bei uns umgeguckt, ein paar Missstände notiert, ein paar warme Worte dagelassen (schon allein diese haben meinen Flur stark „beheizt“) und ist nun der Hoffnung, dass Herr Mieter oder Frau Mieterin dieses vergisst. Und wie froh können wir sein, dass unser Forenstammtisch mit einer vorgezogenen Weihnachtsfeier im Mai so ein Erfolg war. Na, wenn der Weltuntergang also so wahnsinnig sicher sein soll: Olala… na dann genießen wir doch die im Net groß angekündigte virtuelle Veranstaltung „After-Show-Party“, bis wir irgendwie verschwunden sind. Vor allem sparen wir uns das künftige Geseier vor und nach den Wahlen. 😉

Und natürlich dürfen wir die Verbraucher-Info-Kracher nicht vergessen. Tadaa, es kommt der Werbeblock: Hey, ich bin verblüfft! Fast jeder Spot zeigt uns ja nun auf, dass Winter und Weihnachten bevorstehen und wir auch z. B. pro verkaufte Windelpackung einer Marke so wahnsinnig hilfreich wären. Mich würde es dann ohnehin zu einer anderen Marke ziehen, wenn ich Säuglinge oder Kleinkinder hätte. Ich entscheide nämlich gern selbst, an welche Organisation ich in welcher Form spenden möchte und lehne es ohnehin so gut wie möglich ab, einen teuren Markennamen zu bezahlen. Man hätte inzwischen sicher locker ohne den Verkauf spenden können, wenn man es denn wirklich so gut meinen würde. Hat übrigens schon wer „halsaktive Wirkstoffe“ probiert? Man wirbt ja nun ständig für diverse Hustenmittel. Jetzt möchte ich gern mal erklärt wissen, was das sein soll, wenn es das tatsächlich geben soll. Ich glaube nicht so ganz daran. Naja, bleibe ich halt bei chön charfen Bonbons. Und wer diverse flüssige Erkältungsmittel nimmt, den dürfte folgendes „unnützes Wissen“ interessieren. Zitat: „In etwa sieben Milliarden Nebelpartikel würden einen Teelöffel füllen.“ Und zwischen der ganzen Winter- und Weihnachtsvorjubelei gibt es eine kleine Ausnahme, in der wir die TV-Spot-Kinderchen eines Moderators beim sommerlichen Badespaß am See erblicken. Als der Herr Papa dann fragte, ob die lieben Kleinen denn Hunger hätten, wurde verneint. Als er aber mit irgendwelchen Frikadellen im Becher herumschwenkte, war der „Hunger“ wohl doch da. Ich habe bislang noch nicht auf den Preis geguckt. Die paar lütten Frikadellen im Becher kosten sicher ordentlich etwas. Aber immerhin haben die Kinder im Spot noch nicht gerodelt.

So, ob mit oder ohne Geläut: Wir genießen noch immer die Zeit vor dem ganzen Tamtam wie Weihnachten, Wahlkampf und Weltuntergang. Oh, äh ..halt: erst Weltuntergang, dann mal gucken. In diesem Sinne *Prost*(-Mahlzeit). 😉 und vor allem auf den damaligen Mauerfall