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Wir üben ersten Schneerausch …

Berauschend…oder gar berauscht fangen wir mal mit der Zeitungsmeldung an, dass irgendwo gut 350 Cannabispflanzen gedeihen und oh, Überraschung die Polizei wohl anmarschierte. Das Ganze, von der Meldung bis zu den Kommentaren erinnert mich eher an irgendein Problem-TV-Format. Naja, berauschen wir uns mal mit anderen Meldungen.

Und wo wir gerade bei Rausch sind: Es fiel der erste Schnee! Noch am 20.10.2012 waren es fast 30 Grad und nun meldete der Wetterbericht, dass es ja einen rapiden „Temperaturabsturz“ gäbe und nun etwas schneien sollte. Gut, man dachte natürlich sicher, wie ich, an ein bisschen Grieseln und Regen. Andernorts gibt es natürlich längst typischerweise schon richtig Schnee. Also stehe ich mehr oder weniger ausgeschlafen auf, gucke aus dem Fenster und bin mal wieder überglücklich, dass die Augäpfel angewachsen sind. Nicht nur irgendwelcher Griesel oder Graupel, wie auch immer, richtige Schneedecke und es schneit immer noch *wow*. Die Nachrichten vermelden hier und da Stromausfälle und Verkehrschaos. Noch waren einige Regionen ja (trotz Wettermeldungen?) unvorbereitet. Der „goldene“ Oktober hat dem neuerdings weißen Oktober also die Schultern geklopft, dann etwas wie „Machs gut, Alter!“ zugeraunt, beide haben noch mal abgeklatscht und nun haben wir ja im wahrsten Sinne des Wortes die Winterzeit. Wir stellen ja an diesem Wochenende die Uhren wieder um und zwar eine Stunde zurück.
Bei Schneefall fällt mir doch gleich unser unisoliertes Dach ein. Können wir dann doch schon Schneepartys feiern? Wenn es so richtig losgeht, kann ich mir schon folgende Zeitungsmeldung vorstellen:

„Mit Glühwein, vorgebratenem Grillgut, Campingmöbeln und verdammt guter Laune feierten die Bewohner in der Straße X Block Y ein (be-)rauschendes Schneefest auf dem Dachboden. Zur Untermalung wurden der Schneewalzer und andere Kracher wie z. B. „Ski-Hütten-Hits“ o. ä. gespielt. Schon lange warten die Bewohner der Straße X auf die Isolierung ihrer Häuser und machen in diesem Winter das Beste aus ihrer Lage. Frau M. hat ihre schicken neuen Winterschuhe vorgeführt. Herr O. lacht und stöhnt zugleich, dass es schon das dritte Paar ist, weil zu jeder Hose und auch Rock etwas Passendes her musste. Etliche Kinder bauten begeistert quietschend kleine Schneemänner, wie wir auf den nicht vorhandenen Fotos sehen können. Eingeladen waren zwar auch die Verantwortlichen der Wohnungsbaugesellschaft, aber diese trafen nicht ein. Das Fernbleiben tat der Party aber keinen Abbruch und so hatte das auch unisolierte Ziegeldach für einen Tag etwas Gutes. Allerdings hoffen die Mieter dennoch auf baldige Verbesserung der Zustände der Häuser und prosten sich mit den heißen Getränken zu.“

Und damit der Verbraucher wieder wahnsinnig informiert ist, gibt es natürlich wieder den Werbeblock: „Endlich gibt es einen Kredit, der sich meinem Leben anpasst“ Schön, den teste ich dann auch gleich mal. Dann darf ich das ja praktisch als ein Geschenk von der werbenden Bank betrachten, oder? (nein, Scherzchen!). „Wie sie sich bewegt, wie sie reinigt…“ säuselt begeistert …Achtung…eine Frau. Ja, es geht nicht um einen Hausfrauen-Service, sondern um eine Elektrozahnbürste *ätsch!*. Passend dazu (also, Zahnärzte verdienen gut dran) gibt es jetzt Schoko-Bären. Na also, nur Hasen und Weihnachtsmänner sind schon öde. Und heida, unser Model pudert sich wieder mit „puder puder, style style und simsalabim“ Volumen ins Haar. Warum denke ich bei dem Puder eigentlich schon wieder an Rausch? Jedenfalls wird es uns ein Wahnsinns-Ergebnis versprochen. Ein „Schlautier“ aus einem Vergleichsportal erklärt uns mal wieder, wie man Geld spart. Wenn er dann nicht wüsste, wohin mit dem gesparten Geld, dann fragt er seine Freundin. Klischees sind ja etwas Feines, nicht wahr, Mädels? Und jetzt zum unliebsamen Thema, nämlich Weihnachten, Geschenke, Schwiegereltern und Chefs. Jaja, und schon streiten sich TV-Spot-Männlein mit seinem TV-Spot-Weiblein, welche Schoki-Geschenkpackung nun für wen sein soll. TV-Spot-Weiblein bemängelt, dass TV-Männleins Chef vorgehen würde. Man müsse das kleinere Schoki-Präsent aufgrund der edel wirkenden Verpackung nicht einmal zusätzlich dekorieren und könnte es dem Chef überreichen. Am Ende waren sich beide wohl aber doch einig und futtern eine große Packung gemeinsam. Hach…Konflikt gelöst und unser TV-Spot-Paar hat sich wieder lieb (bis Weihnachten?). Einen noch fix: Nun „überraschen“ ein paar Muddis ja ihre Söhnchen bei ihren Aktivitäten. Es geht um Altersvorsorge. Die Knallerfrage ist natürlich „Ist dir wohl peinlich?“. Ochnö, Muddis, passt schon… 🙂

In diesem Sinne: Mädels, führt Eure schicken und vielleicht neuen Winterschuhe oder Stiefel aus, latscht sie anständig ein, damit bei den späteren Weihnachtsmarkt-Marathons keine schmerzhaften Blasen entstehen. Stoßen wir heute schon mal auf den bevorstehenden Winteranfang an, der sich schon im Oktober zeigt. *Prost*. Ich gehe jetzt jedenfalls probestapfen und hole mir u. a. Glühwein 😉

Wir üben jetzt mal die „Zickologie“ …

Ha, das Net bot mal wieder prima Stoff. Achtung, es geht um die Ziege. Ja, wir Weiblein werden ja gern als solche hingestellt, da es hier und da Gemecker gibt. Natürlich heißt es, man könne uns so gut wie nichts recht machen. Nachdem ich aber den einen und anderen Artikel über die Zicklein vor Augen hatte, erhebt sich mein Stolz ja noch mehr. Jawohl, ich bin in einer Hinsicht durch und durch eine Ziege. Dazu stand ich schon immer und viele andere Mädels mit einem breiten Grinsen sicher auch. Aber liebe Herrschaften, wir können nicht nur meckern, wie Ihr im Alltag oft bewiesen bekommt. Es gibt viel mehr, worüber man staunen und schmunzeln kann. Sicher könnte ich so manche Artikel einfach verlinken und ich wäre ruck zuck fertig. Da ich aber …(oh, wie nenne ich es denn?) sagen wir „tastaturgeschwätzig“ bin, arbeite ich das Ganze natürlich sauber auf.

Als Einstieg kümmern wir uns vorerst um die Wildziegen und weitere Horntiere wie beispielsweise Gämsen und Steinböcke, die aus Gebirgsregionen (Eurasien und Nordafrika) stammen. Bekannt ist uns auch, dass Hausziegen, Schafe und Hunde zu den ersten Nutztieren der Menschen gehörten. Und nun heißt es wieder Achtung: Sie galten nämlich als genügsam, da sie zum Beispiel Gräser und Kräuter fressen. Außerdem haben sie die Fähigkeit, sich an unwirtliche Gegenden anzupassen und zu klettern. Diese Fähigkeiten nutzte man zur Wald- und Wiesenpflege. Die typischen Kennzeichen der Ziege sind natürlich die Hörner, der Ziegenbart und na klar, auch das Meckern. Irgendwie fuhr meine Hand gerade schon in Richtung Kopf und Kinn. Ich habe zumindest äußerlich nichts festgestellt. Das Bärtchen kommt sicher noch irgendwann im Alter. Und jetzt kommen wir zum interessanten Teil: Warum werden Menschen als zickig, bockig und auch als Sündenbock bezeichnet? Nun wird es spannend für die, die es bislang noch nicht wussten: Um alles Schlechte wie Depressionen und Aggressionen zu verhindern bzw. abzufangen, wurden so genannte „Beistellziegen“ als Sündenböcke zu den Pferden in den Stall gestellt. Heute werden Ziegen und Schafe oft in gemeinsamen Herden gehalten, weil sie nämlich als ausgleichend galten (oh reimt sich).
So, und jetzt horche man in sich hinein. Wir menschlichen Weiblein haben vergleichbare Rollen in Partnerschaften und Familien, nämlich das Schlichten und Ausgleichen. Wie wir mehr oder weniger temperamentvollen Wesen der „Aufgabe“ nachkommen, ist natürlich Urteilssache. Mit animalischen Trieben der Natur wird die Ziege auch gern in Verbindung gebracht. Ich muss schon wieder schmunzeln, lasse aber den Grund offen.

Und nun dürfen natürlich die Götter nicht vergessen werden. Wir hätten da beispielsweise den „Vegetationsgott Pan“, der als Ziegenbock dargestellt wird. Als Mischwesen aus Mensch und Ziege wird dagegen die „Satyrn“ mit ihrer römischen Entsprechung abgebildet. Die Göttin „Fortuna“ ist mit dem Füllhorn einer Ziege ausgestattet. Die Ziege galt für die Alten Weisen in den frühen Mutterkulturen als Begleiter. Bekannt ist sicherlich auch, dass die Ziegen beliebte Opfergaben für die Götter waren. Mögen wir es bewerten, wie wir wollen, dass es dort und dort noch immer solche und vergleichbare Opfergaben „braucht“. Kommen wir von Göttern, Opfern beziehungsweise „Sündenböcken“ zu den Talenten. Wir sind also längst in den Bereich der Spiritualität, Mythologie und wasweißichnochalles hineingeschlittert. Es heißt, dass Ziegen darin talentiert sind, die die Nahrung von Körper und Seele bringen zu können. Lernbegierigkeit, meist sogar sehr gutes Wissen über Heilkräuter, Aufmerksamkeit und geschickte Beweglichkeit sind beispielsweise Eigenschaften, die man ebenfalls den Menschen im Zeichen der Ziege zuordnet.
Und nun kommt die Bestätigung darüber, was ich bezüglich der „Rollen“ in Gemeinschaften beschrieb: Durch das Meckern, wie man das Aufbegehren ja oft nennt, zeigt sich die Überzeugung, dass gewisse Missstände (welch hässliche neue Schreibweise!) Beachtung brauchen. Wenn das Umfeld nicht wahrhaben möchte, was angesprochen wurde, gilt man schon als Sündenbock (kommt mir so bekannt vor!). Weiterhin gilt man auch als ein solcher, wenn man die Probleme anderer übernimmt und dieses in Verbindung mit der eigenen Genügsamkeit. Hand aufs Herz und mitgelogen: schnell hat man sich den Titel natürlich unfreiwillig hinzugezogen (oh, schon wieder ein Reim). Daher ist es ratsam, abzuwägen, wer es tatsächlich wert ist, sich dessen Sorgen anzunehmen und wie Hilfe besser angebracht wäre – nämlich in Hilfe zur Selbsthilfe. Aber auch hierdurch hat man schnell den Titel weg. Macht ja nix, man steht mit der Zeit immer mehr drüber und zieht (hoffentlich) seine Konsequenzen. Die Meckerei ist in gewissen Maßen also nichts Schlechtes. Als extra positiv wird beschrieben, wenn jemand im Zeichen einer Ziege in unser Leben kommt: Neue Horizonte und Kraftreserven erschließen sich zum Beispiel, wenn man der „Einladung“ folgt, in scheinbar unerreichbare Höhen zu klettern, den Reichtum der Natur durch lange Wanderungen in sich aufzunehmen und das Meckern als Hinweis auf einen Notstand zu beachten. Ha, was schrieb ich vorhin? Genau und meine Abschluss-Worte werden auch noch mal Bezug nehmen. Die waren sogar schon verfasst, bevor ich einen Artikel auseinander genommen habe. Weiter mit den Horizonten: Es heißt weiterhin, dass man dem Universum ganz nahe ist, wenn wir uns bis dahin wagen, wo der Horizont die Erde berührt. Also immer der Nase lang. Machen das echt nur Ziegen? Glaube ich nicht. Auch würde sich die Ewigkeit vor uns ausbreiten und uns mit grenzenlosem Wissen erfüllen. Haja… . Gilt es wirklich nur für Ziegen? Ich glaube es immer noch nicht. Die Ziege steht im chinesischen Horoskop also als „Krafttier“ beispielsweise für Fruchtbarkeit und (Achtung Männer!) Zufriedenheit, Kreativität, Charme und Diplomatie, Treue, Idealismus (oops!), Intelligenz, Humor und Harmoniebestreben. Als negative Eigenschaften werden u. a. Empfindlichkeit und Launigkeit, Unsicherheit, Verschwendungssucht, Passivität und Klatschsucht (*huch*, aufgepasst, Mädels) genannt. Irgendwie sehe ich Widersprüche. Wollen wir im Text die Lacher zählen? Die ersten wären schon mal gefunden. Aber schauen wir weiter und selbst wenn alle Leser zählen würden, käme immer ein anderes Ergebnis heraus, da wir recht unterschiedlich sind und auch Humor dementsprechend individuell betrachten. Biologie und Spiritualität liegen also verdammt nah beieinander. Wer sich ernsthaft und intensiv damit befasst, wird sicher spätestens an dieser Stelle schon lachend wie auch allwissend abwinken und sicherlich auch über mich Banausin schimpfen… äh meckern. Mit einem Kichern denke ich auch an das Wort „Zickenfüße“ beziehungsweise in meiner heimatlichen Region als „Zickenbeene“ bezeichnet. Es ist nichts anderes als links und rechts vertauschte Schuhe. Und wem ist so etwas bitteschön noch nicht passiert, bei sich selbst oder bei Kindern aufgrund der Eile die so genannten „Zickenfüße“ erröteten Kopfes festzustellen, wenn wir oftmals bereits unterwegs sind und entweder verwunderte Blicke erntet und/ oder darauf aufmerksam gemacht wird?

Fazit: Oftmals wird das Warnverhalten der Tiere also mit negativ empfundenen Eigenschaften der Menschen verbunden. Die Beispiele wie „Meckerzicke“ und „störrischer Esel“ sind nur wenige und die wohl bekanntesten. Warum der Esel gelegentlich störrisch ist, dürfte auch klar sein. Aber wir wollen von den Ziegen ja nicht ablenken. Und zum Schluss meiner Zickentapete greife ich, wie angekündigt, noch einmal das Meckern als Hinweis auf einen „Notstand“ beziehungsweise Missstände auf (das Wort „Notstand“ wird ja leider oft in eine Richtung gezogen, die ich hier nicht beschreiben mag, da wir hier jugendfrei sind und bleiben).
Drum liebe Männlein: Wenn das „Zicklein“ im Hause also meckert, ist etwas unstimmig und sicher schon oft im sachlichen Ton angesprochen worden. Außerdem ist es, wie ich meine, ein Zeichen, dass sich darüber noch immer Gedanken gemacht wird. Ist das Gemecker völlig versiegt, stehen oft kurze Zeit später die Koffer vor der Tür, wessen auch immer. Übrigens bin ich im chinesischen Horoskop keine Ziege sondern ein Hase. Ich glaube, da werde ich mich auch noch feixend darüber hinsetzen. An Horoskope glaube ich nicht ernsthaft, lese sie aber für einen Schmunzler für den Tag recht gern. Ich wäre womöglich schon x-mal verheiratet, hätte in irgendwelchen Jahreshälften wahnsinniges Glück oder Pech und würde mir täglich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die Horoskope sind allerdings derart schwammig, dass alles auf jeden zutreffen kann…irgendwann und irgendwo. Solange der Markt rund um jegliches Hokuspokus noch funktioniert, na bitte. Dann lobe ich mir lieber mein preiswertes „Zucker- oder Kaffee-Orakel“ und bin dann weniger zickig (glaube ich…) 😉

Das von mir erstunkene und erlogene (aber dafür kostenlose) Horoskop für heute lautet: „Sie werden heute in der zweiten Tageshälfte schmunzeln und auch (sicher über mich) meckern. Schnell aber erhellt sich Ihr Gesicht, wenn Sie Humor haben. Da der Herr P. so schöne Sommertage bereitstellte, werden Sie die Sonne auch ins Herzchen aufnehmen und unabhängig des Wetters halten. Außerdem werden Sie sich Eis und kühle Getränke gönnen. In den Abendstunden werden Sie sich entspannt zurücklehnen und gelegentlich lachend an meine „zickigen“ Worte denken, wenn das reizende Wesen in Stöckelschuhen und/ oder Kittelschürze mal wieder „meckert“. 😉