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Wir üben Weibchenjubler …

Mädels (das Alter ist wie immer völlig schnurz!), falls Ihr heute Herrschaften seht, die mit fest umklammerten Blumensträußen umhereilen, haben diese vielleicht nicht (nur) etwas ausgefressen. Das Papierchen um die Blümchen ist sicher nicht nur aus einem Grunde durchnässt. Na? Richtig, es ist internationaler Frauentag. Ich vernahm im Radio auch „Drachenfest“ und muss sehr breit grinsen.
Der von manchen Leuten als „irgendein Ossiding“ belächelte Tag wird sogar oftmals so richtig krachend gefeiert. Dazu kommt, dass Vereine/ Verbände und sogar Parteien z. B. aus ihren Löchern gekrochen kommen und uns wieder ihre Daseinsberechtigung (ob nun mit oder ohne Anführungsstriche, lasse ich aus gutem Grunde offen) demonstrieren möchten. Und wieder geht das Gerödel an diesem Tage los, dass Frauen für selbe Tätigkeiten bezahlt werden wie die Herrschaften. Wie lange möchte man diese Phrasen 2x im Jahr eigentlich noch wirkungslos herunterrattern?

Und hier das große „Voting“ (habe gesehen, dass es der totale „Bringer“ auf Webseiten ist. Habt Ihr schon ein Blümchen an Einkaufszentrum X und Geschäft Y, von einer Partei oder gar vom Partner bekommen?
A ja, ich bin hingerissen und heule immer noch
B nein, ich gräme mich aus diesem Grunde (schlimmstenfalls ein Jahr lang)
C ist mir völlig schnuppe, ich mache mir nichts aus diesem Tag
Aber halt: hier gibt’s ja gar keine Auswahlfelder zum Anklicken 😯 (ätsch, hier gibt es nun mal keinen Stimmenfang)

Ein paar andere Kracher fand ich natürlich z. B. auf den herumkursierenden Juxbildchen. Man sieht 2 Damen an einem abgebildeten Infostand mit der Aufschrift: „Frauentag“. Zwei Scheinheilige kommen vorbei und fragen sich, ob es nicht „Frühjahrsputz“ heißen soll *muhaha…*. Passend dazu fand ich auf der Webseite eines Fernseh-Senders einen weiteren Knaller. Man erklärt uns (Frauen, da ja eine abgebildet ist), wie fit diverse Hausarbeiten machen würden. Ja, das spart auch jegliche Absaugungen (für die sich sogar die eine oder andere Dame bei der bekannten Quizsendung um eine Million mit „Genehmigung“ ihres Mannes errätseln möchte).

Apropos Haushalt: unsere Theatersparte Nr. 6 rödelte derzeit ja …oh falsch, das war ja etwas anderes 😀 Aber das wirklich unterhaltsame Programm bietet sicher das Kabarett-Trüppchen „Fettnäppchen“ im Ort.

Und wo wir mal so bei Fettnäpfen sind: Falls eine Schachtel Pralinchen mit einem vielleicht sogar liebevoll gestalteten Schildchen „Für mein Moppelchen“ oder ähnlich beim Weibchen ankommt, besteht zum „Muttertag“ ja spätestens die Möglichkeit, das wieder auszubügeln. Zwischen den Blümchentagen wäre es ja sicher teuer, nicht wahr? Ich frage mich immer noch, ob Mütter nicht auch Frauen sind. Klar, gibt es sicher durch spätere Geschlechtsumwandlungen Ausnahmen, aber sei es drum ;-). Vielleicht hat man sich aber auch dem Klagen der Bevölkerung angepasst, z. B. dass sich so manches Weibchen wie eine „Geburtsmaschine“ für den Staat fühlt und die entsprechende „Lieferung“ (Vertrag?) gern hoch bezahlt („alimentiert“) sieht.

Und da die Zielgruppe Frauen heute besonders „dran“ ist, richtet sich der Werbeblock heute ganz auf das vermeintlich schwache Geschlecht. Mädels, „zufällig“ wirbt man nun ja auch mehr und mehr für Parfüm. Zum Beispiel zeigt man uns ja den Spot, in dem das brave Weibchen zu einem süßen Teufelchen mutiert und man uns erklärt, dass diese Marke für die ist, die sich nicht ganz so ernst nehmen oder so ähnlich. Ja und das hübsche Model (wie ich persönlich finde), präsentiert uns schicke Lederjacken zu einem …äh…ebenso hübschen Preis. Ganz sicher wird diese Modehauskette bald oder schon jetzt gestürmt werden, ob direkt im Geschäft oder Online-Shop. Einen habe ich noch und zwar einen Spot über Sekt. Aber irgendwie muss ich seit den ganzen „Lebensmittelskandalen“ plötzlich so herzhaft lachen. Wir sehen also in Zeitlupe, wie sich ein Männlein und ein Weiblein zwischen etlichen strammen („stramm“ am liebsten mit etlichen „m´s“) Pferdchen anschmachten. Später sieht man den Sekt über ihr Rosentattoo rieseln und die Rose blüht auf. Eigentlich ein ein schöner, wenn auch sehr alter Spot. Mir schießt aber in letzter Zeit irgendwie durch den Kopf „Ohja, jetzt eine leckere Fertiglasagne dazu, dieses stramm(mmm)e Pferdchen sieht so appetitlich aus“. Fast hätte ich den Werbeblock so abgeschlossen, aber wie auf „Abruf“ kam mir gerade folgender Spot ins Äuglein. Eine Automarke wirbt mit einem „Strip“ und welcher Titel ist natürlich zu hören? Japp „You Can Leave Your Hat On“ vom gutsten Herrn Cocker. Und als kleine „Abkühlung“ bzw. Ernüchterung heißt es am Ende des Spots „Entfalte Dich“ *hmpf!* 😆

In diesem Sinne, liebe Weiblein, schmunzelt heute extra viel über den einen oder anderen Patzer Eures „Haushelden“, sammelt die evtl. hingereichten Blümchen in der Stadt ein und genießt die Sonne, die extra für uns scheint 😉 Mädels, streift zum Anstoßen Euer kleines Schwarzes, Grünes, Pinkes oder wie auch immer Farbiges über den Luxuskörper (nur Mut!), setzt Euch mit mir an die virtuelle Bar, lasst die Sau raus und lasst uns lachend einen Cocktail auf das Ganze genießen. *Stööööööößchöööööööön* Ihr Lieben. Und gerade flattert mir der Newsletter zu, auf dem man uns zujubelt, etwas gegen Migräne zu tun. Oh, nun gut, das Haarwurzelsausen morgen wird sicher andere Ursachen haben. 😉

Und eines vergessen wir auch bitte nicht: es gibt tatsächlich Frauen, denen es nicht einmal halb so gut geht wie uns und dass man nicht nur am Frauen- oder Muttertag an sie denkt.

Wir üben mal Herbstbrüller …

Jawohl, es gibt (gefälligst) immer etwas zu klagen. Neulich guckte ich in einem sozialen Netzwerk sehr erstaunt auf eine Statusmeldung einer virtuellen Bekannten. Gewohnheitsmäßig füllt sie ihre Pinnwand ja in englischer Sprache. Ich bekam also große Augen, dass sie sich nun plötzlich in Deutsch beklagt. Dazu kam auch, dass sie wettet, dass es sich 99 % der Leser nicht getrauen würden, dieses Klagen zu verbreiten, also zu „teilen“, wie die Funktion bei einem sozialen Netzwerk ja heißt. Ich bin z. B. eine der „99 %“, die ihr z. B. nur teilweise zustimmt, aber das Wehklagen nicht auf die eigene Pinnwand postet. Wenn man uns erklärt, es ginge uns schlecht, dann haben wir gefälligst solidarisch zu lamentieren. Wenn man in den verschiedenen Medien erklärt, dass wir arm wären, dann haben wir uns gefälligst so zu fühlen. Und wenn uns als neues Phänomen vermarktet wird, dass die „Schere zwischen arm und reich immer mehr auseinander klafft“, dann haben wir bitteschön nicht festzustellen, dass es schon immer so war, unabhängig, wie wir diese Tatsache finden. Wie es jeder Einzelne von uns für sich selbst betrachtet, ist dann also völlig egal. Würde man auch noch gegenhalten, wie man mit seiner persönlichen Situation umgeht, wäre man wahrscheinlich auch noch blind bzw. lebe mit einer rosafarbenen Brille. Ehrlich? Jeder hat sein Päckchen zu tragen, ob selbst verschuldet oder nicht. Oder wie pflege ich meine Oma zu zitieren? „Unter jedem Dach ist ein Ach.“ Gegen so manches „Ach“ kann man selbst etwas unternehmen oder mit Unterstützung oder auch Konsequenzen ziehen, hier zieht sich eigentlich ein hübscher Kreis. Gegen viele andere „Ach´s“ kann man leider kaum etwas unternehmen, nicht einmal mit Wahlen. Aber worüber ich klage oder juble, darf man mir, dem „feigen“ Anteil von den angesprochenen „99 %“ ruhig selbst überlassen. Nun zu weiteren Krachern, sogar im wahrsten Sinne des Wortes. In meinem ehemaligen Wohnort gab es Rummel um eine Entschärfung einer Weltkriegsbombe. Wenn man so liest und sieht, in welchem Gebiet evakuiert werden musste, stockt mir schon der Atem. Ich wohnte ja mal dort. Man konnte, völlig unabhängig des Gebietes, den Betroffenen und allen Kräften vor Ort nur Tapferkeit und Erfolg wünschen. Wenig später war meine Hoffnung doch erfüllt, die Bewohner konnten in ihre Häuser zurück. Sogar die Regionalzeitung sagt u. a. darüber „dickes Ding“. Von einem dicken Ding kommen wir zum Nächsten: im Landtagsgebäude im selben Ort ließ man lt. Meldung Bratkartoffeln anbrennen und schon stand die nächste Evakuierung an. Kurzum: heiße Gegend. Zum Schluss lasse ich mal etwas Romantik heraus: Nehmt statt toller Lichterketten Kerzen, der Strom wird noch teurer. Aber schön aufpassen, die freiwilligen Feuerwehren haben fast überall Engpässe.

Für die Pi…- Pause gibt es natürlich wie fast immer den Werbeblock: Warum schreien eigentlich so viele Weibchen in den TV-Spots? Die einen brüllen mit den Postboten um die Wette, andere wegen einem kleinen Makel an den Haaren. Ein neues Kracherwort ist „Preis-Leistungs-Queen“ bei einem Spot über eine „Wundercreme“ (tatsächlich so genannt worden *uff*!). Übrigens gibt es noch einen anderen amüsanten Spot für „Design-Energiesparfenster“. Der mehr oder weniger gut aussehende Herr läuft mit nackten Beinen durch Schnee, staunt nicht schlecht, wie kalt Schnee immer noch sein kann und hoppelt frierend wieder in sein Haus. Und m. E. ersten so richtig sympathischen TV-Spot gibt es jetzt für Ü-Eier (ich bin so begeistert, dass ich sogar mal den Produktnamen nenne).

Und wenn ich schon so über Wärme…(soll ich nicht eher Hitze sagen?) reden: Die Bastelzeit ist da, jawohl. Also, bastelt nach Herzenslust, mit oder ohne die Kurzen, entstaubt die Entspannungs-Musik-CD´s (wer es eben, wie ich, auch nicht so wahnsinnig modern hat). Rein in die Kuscheldecke, Tisch an den Bastelschrank schieben und ran ans Werkzeug. Man kann ja den Lachkrampf weglassen, das spart Zeit. Ich spare sie mir nicht, wenn ich wieder auf eine verrückte Bastel-Idee komme 😉

In diesem Sinne also: Macht Euch die kalten Abende drinnen schön und lacht kräftig, worüber auch immer.