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Wir üben mal Herbstbrüller …

Jawohl, es gibt (gefälligst) immer etwas zu klagen. Neulich guckte ich in einem sozialen Netzwerk sehr erstaunt auf eine Statusmeldung einer virtuellen Bekannten. Gewohnheitsmäßig füllt sie ihre Pinnwand ja in englischer Sprache. Ich bekam also große Augen, dass sie sich nun plötzlich in Deutsch beklagt. Dazu kam auch, dass sie wettet, dass es sich 99 % der Leser nicht getrauen würden, dieses Klagen zu verbreiten, also zu „teilen“, wie die Funktion bei einem sozialen Netzwerk ja heißt. Ich bin z. B. eine der „99 %“, die ihr z. B. nur teilweise zustimmt, aber das Wehklagen nicht auf die eigene Pinnwand postet. Wenn man uns erklärt, es ginge uns schlecht, dann haben wir gefälligst solidarisch zu lamentieren. Wenn man in den verschiedenen Medien erklärt, dass wir arm wären, dann haben wir uns gefälligst so zu fühlen. Und wenn uns als neues Phänomen vermarktet wird, dass die „Schere zwischen arm und reich immer mehr auseinander klafft“, dann haben wir bitteschön nicht festzustellen, dass es schon immer so war, unabhängig, wie wir diese Tatsache finden. Wie es jeder Einzelne von uns für sich selbst betrachtet, ist dann also völlig egal. Würde man auch noch gegenhalten, wie man mit seiner persönlichen Situation umgeht, wäre man wahrscheinlich auch noch blind bzw. lebe mit einer rosafarbenen Brille. Ehrlich? Jeder hat sein Päckchen zu tragen, ob selbst verschuldet oder nicht. Oder wie pflege ich meine Oma zu zitieren? „Unter jedem Dach ist ein Ach.“ Gegen so manches „Ach“ kann man selbst etwas unternehmen oder mit Unterstützung oder auch Konsequenzen ziehen, hier zieht sich eigentlich ein hübscher Kreis. Gegen viele andere „Ach´s“ kann man leider kaum etwas unternehmen, nicht einmal mit Wahlen. Aber worüber ich klage oder juble, darf man mir, dem „feigen“ Anteil von den angesprochenen „99 %“ ruhig selbst überlassen. Nun zu weiteren Krachern, sogar im wahrsten Sinne des Wortes. In meinem ehemaligen Wohnort gab es Rummel um eine Entschärfung einer Weltkriegsbombe. Wenn man so liest und sieht, in welchem Gebiet evakuiert werden musste, stockt mir schon der Atem. Ich wohnte ja mal dort. Man konnte, völlig unabhängig des Gebietes, den Betroffenen und allen Kräften vor Ort nur Tapferkeit und Erfolg wünschen. Wenig später war meine Hoffnung doch erfüllt, die Bewohner konnten in ihre Häuser zurück. Sogar die Regionalzeitung sagt u. a. darüber „dickes Ding“. Von einem dicken Ding kommen wir zum Nächsten: im Landtagsgebäude im selben Ort ließ man lt. Meldung Bratkartoffeln anbrennen und schon stand die nächste Evakuierung an. Kurzum: heiße Gegend. Zum Schluss lasse ich mal etwas Romantik heraus: Nehmt statt toller Lichterketten Kerzen, der Strom wird noch teurer. Aber schön aufpassen, die freiwilligen Feuerwehren haben fast überall Engpässe.

Für die Pi…- Pause gibt es natürlich wie fast immer den Werbeblock: Warum schreien eigentlich so viele Weibchen in den TV-Spots? Die einen brüllen mit den Postboten um die Wette, andere wegen einem kleinen Makel an den Haaren. Ein neues Kracherwort ist „Preis-Leistungs-Queen“ bei einem Spot über eine „Wundercreme“ (tatsächlich so genannt worden *uff*!). Übrigens gibt es noch einen anderen amüsanten Spot für „Design-Energiesparfenster“. Der mehr oder weniger gut aussehende Herr läuft mit nackten Beinen durch Schnee, staunt nicht schlecht, wie kalt Schnee immer noch sein kann und hoppelt frierend wieder in sein Haus. Und m. E. ersten so richtig sympathischen TV-Spot gibt es jetzt für Ü-Eier (ich bin so begeistert, dass ich sogar mal den Produktnamen nenne).

Und wenn ich schon so über Wärme…(soll ich nicht eher Hitze sagen?) reden: Die Bastelzeit ist da, jawohl. Also, bastelt nach Herzenslust, mit oder ohne die Kurzen, entstaubt die Entspannungs-Musik-CD´s (wer es eben, wie ich, auch nicht so wahnsinnig modern hat). Rein in die Kuscheldecke, Tisch an den Bastelschrank schieben und ran ans Werkzeug. Man kann ja den Lachkrampf weglassen, das spart Zeit. Ich spare sie mir nicht, wenn ich wieder auf eine verrückte Bastel-Idee komme 😉

In diesem Sinne also: Macht Euch die kalten Abende drinnen schön und lacht kräftig, worüber auch immer.

Wir üben die letzten Septemberzuckungen …

Meinje, es wird immer frischer auf den Hühnerbrüsten und der September ist schon wieder fast rum! Aber immerhin hält die Sonne noch tapfer Stellung und somit die gute Herbstlaune stabil. Inzwischen habe ich einige unliebsame und darum aufgeschobene Dinge erledigt. Meine Ordner haben durch eine längst verordnete Diät ordentlich abgenommen. Wenn Diäten doch immer so leicht wären, oder? Das Wochenende bekam ich mit dem gut vorbereiteten Großputz „herum“. Die Kleinigkeiten lassen sich ja nun locker täglich abends erledigen, da es die Abendtemperaturen nicht mehr so zulassen, lange draußen zu sitzen. Hach, und meine Herbsttrittchen sind eingelatscht (jaja und in China fiel ein Sack Reis um… lass uns dem nachgehen, wie viele Körner Verlust zusammengekommen sind). Ich fand neulich sogar noch einen alten Katalog, sogar einen für die Herbstmode. Irgendwie scheint sich der Trend nicht geändert zu haben. Ich sehe also die fast gleichen „Basics“ und das wahnsinnig „modische Drüber“. Welch ein Glück für die, die auf Trend achten und kein Geld dafür ausgeben wollen. Apropos Geld. Derzeit läuft ja wieder das Oktoberfest und ich vernahm, wie teuer im Schnitt so ein Maßkrug Bier ist – wow! So lange die Gäste da noch hinmarschieren und diese Preise in Kauf nehmen, ist ja alles prima, nicht wahr? Natürlich müssen auch hier wieder irgendwelche Trends und „Etiquette“ auseinander genommen werden. Wie soll man sonst auch so viele TV-Magazine füllen können? „Herbstloch“ ? Achja, apropos: Nun wird eine ehemalige Rathausspitze für den Bundestag vorgeschlagen. Na und? Amüsanter als die Meldung selbst ist wie immer die Diskussion darum. Was man auf kleinerer Ebene geübt hat, kann man doch auf größerer Ebene anwenden – ist doch nichts Neues, nicht wahr? Es gibt noch andere Beispiele aus der Reihe. Ich habe jedenfalls herzhaft lachen können. Was hätte man denn anderes vermutet oder gar gehofft? Irgendwie muss es ja weitergehen. Zumindest kann man den eigenen Stillstand ja nicht zulassen, hm? Na dann wünsche ich einfach nur viel Glück, wo auch immer und etwas edler Wirkendes als einen Bierkasten unter den Füßen. Und mal wieder Hand aufs Herz und mitgelogen: In welchem Trüppchen bitteschön ist der Kreislauf anders, wo es sich kaum lohnt, nach diversen unappetitlich klingenden Handlungen den Kopf (vielleicht auch noch den Hals) zu waschen oder sich ganz zu duschen? Jedes Eichhörnchen nährt sich eben anders. Der gute Herr Einstein soll ja mal gesagt haben, dass die Möglichkeiten in der Mitte der Schwierigkeiten lägen. Darum soll es auf den vielen Ebenen um wichtigeres gehen als das berufliche Fortkommen irgendwo abgewählter Spitzen. Einen Lacher hätte ich noch: Gerade las ich, dass man nun wieder Daten für eine Statistik erheben möchte. Es geht mal wieder um das Ein- und Auskommen der in der Region Lebenden. Funktionieren die entsprechenden Netzwerke nicht? Ich staune, dass es in der Kommentarspalte noch kein Aufheulen gab, wie schlecht es den Leuten ginge. Ein bisschen Geduld muss man eben auch aufbringen, denn schließlich muss es erstmal im Köpfchen verarbeitet und mit mindestens 200 Begründungs-Punkten für das Elend aufgearbeitet werden. Es werden sogar Freiwillige für die Befragung gesucht. Gab es nicht irgendwann mal ein ähnliches Verfahren mit großem Rummel darum, wo die Beantwortung etlicher Fragen nicht so freiwillig war und sogar Bußgelder bei Verweigerung erhoben wurden? Ich komme gerade nicht auf den Namen dieser Maßnahme, die mit „Z“ begann 😉 Nunja, bleiben wir gespannt … Die gestrige „Erhebung“ war übrigens erfrischend. Ich gucke ja gelegentlich, wer Millionär werden könnte und fand den berliner Kandidaten einen auf angenehme Art bemerkenswerten Menschen. Bei der Vorstellung, wie dieser Kandidat hier wohnen und seiner „Berliner Schnauze“ freien Lauf lassen würde, muss ich schallend lachen. Mindestens ein misstrauisches „Sie kommen wohl nicht von hier?!“ wäre ihm doch entgegen geflogen gekommen. Und wenn der im Alltag auch so viel lacht wie bei der Sendung, dann würde er hier auch negativ auffallen und die lächelnden bzw. lachenden „Exoten“ in der Region wären endlich mehr.

Und damit wir auf dem Laufenden bleiben, was es so an Wundermittelchen gibt, darf natürlich der Werbeblock nicht fehlen. Vor einiger Zeit versuchte uns ja eine Moderatorin davon zu überzeugen, dass sie sich nun mit einem Wundergetränk so wahnsinnig wohl fühlt, weil nun ihre Verdauung stimmen würde. Wollten wir das wissen? Achja, das fragte ich ja schon, als ich den Spot auseinander nahm. Nun gibt es andere allmorgendlich entspannte Weibchen, die beispielsweise „stundenlang“ mit ihrem Hund spazieren gehen können (Weibchen im Hause, Hund mit Leine raus). Wir werden nun also auf ebenso „überzeugende“ Art dazu aufgerufen, auf unseren Bauch zu hören. Ich höre schon immer darauf, darum habe ich das Zeug immer noch nicht gekauft. Und jetzt helfen mir bittebitte die Rechenkünstler auf die Sprünge: man bekommt laut einem Spot bei einer Firma für den Kauf von 4 € (damit es schön rund klingt, noch mal als Wort „vier Euro“) Produkten wohl 4 € Rabatt. Für die Geschmeidigkeit noch einmal: „vier Euro“. Pro Produkt zahlen wir etwa…hm… na mindestens 3 € (ein ganz geschmeidig klingender Wert „drei Euro“). Um den „Rabatt“ zu bekommen, laufen also etliche freudige Weibchen ins Geschäft ihres Vertrauens oder ihrer Nähe und geben locker mindestens … 12 € (Ihr wisst schon, wofür… „zwölf Euro“) aus. Wenn ich das Ganze auch richtig vernommen habe, war das mit Einsendung des Kassenbons, es kommen also (Achtung, Geschmeidigkeit!) fünfundfünfzig Cent Porto dazu. Wo ist die Ersparnis? Wenn ich mir die Einsendung klemme und preiswerte vergleichbar gute Produkte kaufe, komme ich auf meine tatsächliche Ersparnis, oder? Naja, egal. Putzig ist auch der Werbespot, wo ein Vater seine Kinder nicht unterscheiden kann. Wäre eher ein Spot für ein „Vergissnix-Zaubermittel“. Was das mit dem beworbenen Waschmittel zu tun haben soll, erschließt sich für mich nicht, die Werbeagentur weiß es vielleicht auch nicht so ganz. Und wo wir so bei Waschmitteln sind, gehen wir mal zum Wasser über. Ich bekam letztens von einer Marke, bei der die Waschmaschine ja laut Werbung länger leben soll, einen Wasserhärte-Teststreifen geschickt. Ratet mal, wie der Test ausfiel. Ich könnte wetten, dass der Test überall gleich ausfällt.

So, Weichheit hin, Wunder her: Warten wir auf weitere Wunder und Schmunzelmeldungen, die so manchen Blutdruck nach oben treibt (ich glaube, das hilft auch dem Wärmehaushalt im Körper, gelle?). Meiner ist jedenfalls stets unten und bei Aufregern liege ich sicher erst im gesunden Bereich. Mein mich sicher längst aus wirtschaftlichen Gründen vermissender Arzt würde mir jedenfalls (wie immer theatralisch vorsichtig) die Schultern klopfen 😉