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Wir üben mal ein bisschen Graulen …

Ein einigermaßen feierliches *Buhuhuuu* lasse ich schon heute mal auf Halloween los. Ich fand vom Baumarkt mit dem TV-Spot-Jubler eine Umfrage, ob man lieber an Kürbissen herumschnitzt und die Küche danach renoviert oder man sich brüllend mit einer Axt durch die Gegend bewegen oder eine Guillotine auf den Hinterhof bauen würde. Ich habe schon schallend lachen müssen, wenn man schon u. a. als Antwortmöglichkeit „das Übliche…“ anbietet. Wir sind jetzt aber (noch nicht) beim Werbeblock, drum widmen wir uns anderen Schauermeldungen:

Neulich hörte ich in einer Meldung, es könnten viele Kinder noch nicht schwimmen. Als Begründungen wurde folgendes benannt: Die soziale Situation (ganz klar, die Sozialkeule gehört an erste Stelle), der oftmals fehlende Schwimmunterricht an Schulen und auch hier und dort fehlende Gelegenheiten wie Badeanstalten oder Schwimmhallen. Ich erinnere mich gerade, wie ich schwimmen lernte, obwohl wir auch nicht die reichsten Leute waren und dazu auch noch keine Schwimmhalle im Ort vorhanden war. Gut, wir hatten ein Freibad und die Seen im Umfeld waren auch nicht zu verachten. Die mindestens erste Schwimmstufe (heute nennt sich das Ganze ja wohl „Seepferdchen“) wurde zu meiner Schulzeit z. B. vorausgesetzt und hatte auch Einfluss auf die Sportnote am Schuljahresende. Wer also keine Schwimmstufe vorzuweisen hatte, bekam eine Note schlechter als man sonst im Unterricht an Leistungen brachte. Es interessierte Niemanden, wie wir zur Schwimmstufe kamen. Das war, wohlgemerkt, in den 80er Jahren, also zu „Zonenzeiten“. In den Ferien wurden im Rahmen des Ferienhortes meiner damaligen Schule Schwimmstunden angeboten, die ich auch nutzte. Das „Finale“ des Schwimmenlernens hatte ich allerdings im See. Wie gut, dass ich lange Haare hatte, an denen man mich noch erwischen konnte, muss ich noch rückblickend und schmunzelnd bemerken. Zurück zur geschwungenen Sozialkeule: Es gibt in vielen Orten Ermäßigungskarten für Bildungs- und Freizeitstätten, die Bedürftigen auf Nachweis ausgeteilt werden. Mit ernsthaftem Willen könnten sich die Sozialkeulenschwinger innerhalb eines Ortes ja entsprechend organisieren, das funktioniert, wie ich aus Erfahrungen weiß. So, fertig damit.

Kommen wir zu Schönerem: Uns werden ja immer mehr Liebesfilme und Komödien im TV gezeigt. Schön in die Decke gemurmelt sitzen wir also abends mit einem leckeren Heißgetränk wie z. B. Tee, heiße Schokolade, Cappuccino oder auch mal Glühwein. Irgendwie muss ich dann schmunzeln, wenn mir dann „Du bist gerührt- ich bin es auc., Der Liebesfilm verdreht alles in meinem Bauch“ durch den Kopf geht (sorry, für die Umtextung, Herr Grönemeyer). Auch wenn es für die Weihnachtsduselei noch weit zu früh ist, werbe ich mal schon jetzt für einen sehr schönen Film, der in diesem Jahr sicher wieder im TV gezeigt wird.

Ein besonderer Leckerbissen wurde mir vom Regionalsender serviert. Es ging um einen Designerpreis. Wow, da kamen aber auch Dinge(r) auf, dass ich mehrmals geschnalzt habe. Worauf fuhr das Weibchen hinter der Tasta natürlich am meisten ab? Richtig, das kleine aber m. E. feine Möbelbausystem, welches sich nach Bedarf variieren lässt. Ich muss mit schallendem Lachen natürlich an den Comedy-Fritzen denken, der bei seinen Auftritten ja über diverse Klischees frotzelt. Mag man von ihm halten, was man möchte, aber manchmal muss doch auch Frau mächtig nicken und lachen, oder? Jedenfalls ging es in einer anderen Sendung, wo er auch dabeisaß um Dekorieren und Umräumen. Himmel, habe ich ein Glück, dass man mich nicht beim Erröten sieht. Jawohl, ich bin getroffener Hund..äh getroffene Hündin und belle, allerdings amüsiert. Ich könnte ganze Umräum- und Dekorationspartys veranstalten, soviel Spaß habe ich dabei. Im nächsten Leben werde ich also mal Designerin (und wenn es mich sehr packt, auch Politikerin – extra für den Schweißausbruch meines sozialen Umfeldes *g*).

Kommen wir nun „endlich“ zum Werbeblock: Wenn die Trine hinter der Tastatur schon so viele Werbespots „gafft“, muss sie natürlich auch einen Spot beschreiben, der uns verspricht, „was Besseres“ zu sehen, wann und wo man will (ich würde ja „möchte“ schreiben, aber im Spot lautet es nun mal anders). Natürlich ist das Ganze kostenpflichtig. Nehmen wir an, ich würde das Angebot also in Anspruch nehmen wollen: Was ich „Besseres“ sehen will, gibt’s sicher in keinem Programm (und nein, ich meine auch kein *__* Programm) und wo ich will…hm….weiß ich noch nicht. Aber dann könnte ich wohl keine Werbeblocks mehr bringen. Und es schreit doch eigentlich förmlich danach, das Neueste aus der „schönen bunten“ Palette der Produkte und Dienstleistungen zu erfahren, gelle? Und das beste Programm ist meist kostenlos und zwar in der Realität. Weiter zu den Werbeknüllern: Der Elektronikmarkt, der ja sonst damit wirbt, dass man ja nicht blöd sei, wenn man dort einkauft, hat jetzt wohl ein bisschen bei einem anderen Versand abgelunst? Oder wie erklären wir uns jetzt ein Trüppchen von Jungchen, welches vor einem Paketstapel steht und freudig brüllt? Ach und es gibt die Waschmittelpulverpakete wieder mit roter Schleife, wie brüllend schön. Und noch schöner: Es gibt wieder Werbung, die mich an die Truppe Asiaten im Fahrstuhl erinnert, wie sie dann mit ihrem Akzent „Mandel fein köstlich“ trällert. Fand ich damals sehr amüsant. „Smoke it“ flüstert uns eine Frau verführerisch, wenn für irgendeinen Schminkstift geworben wird. Frage: Soll ich mich damit nun anmalen oder soll ich den nun rauchen? Vielleicht, wenn der Stift schon so kurz ist, dass er sonst nicht mehr zu gebrauchen ist 😉

Also, nutzen wir schön eingepackt die Sonne, die uns noch ein paar Strahlen schenkt und machen wir es uns später schön vor einem Film gemütlich. Und das Wort „Zeit“ klingt doch richtig schön rund wie das Ziffernblatt einer Uhr, oder? 😉 Übrigens: kauft rechtzeitig ein, morgen ist Feiertag.

Wir üben letztes Herbstzucken …

Der recht frühe Schnee hat sich noch immer gehalten und im Net wird sich gefreut und geärgert. Tja und schon braucht es diverse Aufrufe: „Deutschland sucht den Impfpass“ lese ich derzeit auf Werbeplakaten an den Bushaltestellen. Zu sehen ist eine Frau in einem roten Kleid mit weißen Punkten, die unter das Sofa kriecht und uns ihren Allerwertesten entgegenhält. Ich frage mich grinsend: „Für welche Zielgruppe ist diese Aktion denn nun gedacht?“ Impfschutz ist derzeit ja recht häufig in den Meldungen zu hören und zu lesen. Tja, für alles braucht es heute ja einen extra Pass, ob nun fürs Röntgen, für die Impfungen, für den Zahnarzt das Bonusheft und natürlich die Versicherungskarte. Jungejunge, da kann man doch glatt trotz evtl. Pleite immer noch von dicken Portjuchees reden, nöch? Naja, im alten DDR-Heftchen stehen ja noch Geburtsgewicht, Größe und etliches andere. Hmm… man hätte jetzt also sonst immer noch präsentiert, welch Wonneproppen man mal war. Es ist jetzt also die „Saison“ der Frisurenverstecker (also jegliche Deckelchen für den Kopf), Schals, Handschuhe, Taschentücher und der XXL-Tüte Hustenbonbons angebrochen. Mir geht es noch gut, noch hat mich kein Schnupfen eingeholt. Trotz, dass man sich ja schon anständig mit fetten „Oma-Hausschuhen“, dem Hervorkramen der Fleece-Oberteil-Kollektion und Sonstigem vorbereitet hat, kann ja doch noch eine Erkältung zur Einstimmung auf den Winter bekommen. Ich sehe schon die demnächst oder schon jetzt flach liegenden Herrschaften „Man reiche mir den letzten Tee…!“ röcheln. 😉

Es brechen ja auch wieder die Zeiten an, in der z. B. ich größere Milch- und Honigvorräte anlege. Ich erwische mich gerade beim Gedanken „In einem Land, wo Milch und Honig fließt…“ und muss schallend lachen. Gut, ich schreibe mal auf: „In einer begehbaren Vorratskammer mit kleiner Sitzgelegenheit, wo Milch und Honig fließt…“ um. Klingt realistisch(er) und lässt bei einigen Zielgruppen keine falschen Hoffnungen aufkommen. Und pünktlich kurz vorm „Sandmännchen“ wird es schon duster. Und falls in den nächsten Wochen richtig Schnee fallen sollte: nicht erschrecken, liebe Leute, das bringt die kommende Jahreszeit so mit sich. Ich las auch, dass der Winterdienst bereits gewappnet wäre. Diese Meldung liest man ja jährlich und ich sehe wieder das „Ach“ und „Je“ auf den Plattformen, wenn doch wieder nix geht. Warten wir doch erst einmal ab, was kommt und noch ist Herbst und bunt oder grau. Apropos Grau: Im Städtchen hat der Schippenklau mal wieder so richtig Hochzeit. Zum Beispiel scheiterte lt. einer Zeitungsmeldung ein Projekt vorerst an Parkplätzen, weil mal wieder irgendetwas entdeckt wurde, um den Ausbau zu verhindern. Kommt mir sehr bekannt vor. Offenbar war auch hier die Sicherheit nicht mehr zu gewährleisten. Dann sollte das Gelände wohl verkauft werden und es wurden Vorschläge für die Nachnutzung gebracht. Natürlich war der virtuelle Ringkampf in der Kommentarspalte eröffnet. Dann geht es um die Haushaltsführung der Stadt (hach, wie schön…*gg*), wie man Meldungen aufbereitet und wie sie dann demzufolge von vielen Lesern „verstanden“ wurde.

Apropos „verstehen“: Ich las ja nun eine recht amüsante Meldung, dass sich der Bundestag nun auf ganz einfache Art erklären lässt. Es wird also mundgerecht (oder gar püriert?) aufbereitet, was es mit dem Bundestag und Bundesrat auf sich hat. Gedacht ist das Ganze wohl für Menschen mit Lese- und Textverständnisschwächen. Mein persönlicher Favorit ist: „Wenn der Bundes-Kanzler seine Arbeit nicht ordentlich macht, dann können die Abgeordneten ihn abwählen.“ Es fehlt eigentlich nur noch: „…klingt komisch, ist aber so…“ Zu beobachten ist ja leider verdammt oft, wie hier etwas überlesen wird und dort etwas hineininterpretiert wird, besonders bei Zeitungsartikeln und in den Kommentarspalten und Foren. Zum wirklich herzhaften Schmunzeln gibt’s jetzt eine schönere Meldung: Der Heiratswille ist in dieser Region „fast ungebrochen“. Na dann viel Glück 😉

Und was uns die bunte Werbewelt so serviert, gibt es natürlich nun auch wieder im Werbeblock: Noch immer werden ja die „günstigsten“ Reiseportale beworben. Natürlich darf nicht fehlen, den Flughafen Berlin-Brandenburg durch den Kakao zu ziehen. Man wirbt damit, den Steuerzahler wenigstens mit günstigeren Flügen glücklich zu machen. Eigentlich gelungener Gag auf einen m. E. berechtigten Aufreger. Aber mal eine Frage: Um welchen Preis sind die Flüge so „günstig“ und müssen die Mitarbeiter denn wenigstens keine Aufstockung hinnehmen, die ja aus Steuergeldern finanziert werden? Das wäre nämlich ein Eigentor. Da es in den kalten Jahreszeiten ja immer früher dunkel wird (na holla!), schreit es nicht nur für uns Weibchen nach mehr Telefonie. Es geht weiterhin heiß her, uns hübsche Tarife zu vermarkten. Man telefoniert bei einem Anbieter übrigens immer noch „kostenlos in alle Netze …“ und sonstige Angebote für fast 20 €. Man ist sich also immer noch nicht über den Widerspruch bewusst. Entweder ich habe etwas kostenlos oder zahle eine Gebühr. Ein erklärendes Wörtchen für Tarifpakete wäre ja z. B. „inclusive“. Und „weltgünstig“ sollte man mir bitte auch definieren. Es gibt jetzt sogar „Tarife, in dem alle Wünsche erfüllt werden“. Wow, es wird ja immer verrückter bei den Teledingsanbietern 😀

So, also Mädels und Jungs: Schal, Mütze und Handschuhe aus den hintersten Schrankecken gekramt, es geht los und die längeren Abende kriegt man ja mit supi Telefontarifen gerettet 😉 (oh Letzteres trifft eher auf die schwatzfreudigen Weiblein zu)

Wir üben mal Herbstbrüller …

Jawohl, es gibt (gefälligst) immer etwas zu klagen. Neulich guckte ich in einem sozialen Netzwerk sehr erstaunt auf eine Statusmeldung einer virtuellen Bekannten. Gewohnheitsmäßig füllt sie ihre Pinnwand ja in englischer Sprache. Ich bekam also große Augen, dass sie sich nun plötzlich in Deutsch beklagt. Dazu kam auch, dass sie wettet, dass es sich 99 % der Leser nicht getrauen würden, dieses Klagen zu verbreiten, also zu „teilen“, wie die Funktion bei einem sozialen Netzwerk ja heißt. Ich bin z. B. eine der „99 %“, die ihr z. B. nur teilweise zustimmt, aber das Wehklagen nicht auf die eigene Pinnwand postet. Wenn man uns erklärt, es ginge uns schlecht, dann haben wir gefälligst solidarisch zu lamentieren. Wenn man in den verschiedenen Medien erklärt, dass wir arm wären, dann haben wir uns gefälligst so zu fühlen. Und wenn uns als neues Phänomen vermarktet wird, dass die „Schere zwischen arm und reich immer mehr auseinander klafft“, dann haben wir bitteschön nicht festzustellen, dass es schon immer so war, unabhängig, wie wir diese Tatsache finden. Wie es jeder Einzelne von uns für sich selbst betrachtet, ist dann also völlig egal. Würde man auch noch gegenhalten, wie man mit seiner persönlichen Situation umgeht, wäre man wahrscheinlich auch noch blind bzw. lebe mit einer rosafarbenen Brille. Ehrlich? Jeder hat sein Päckchen zu tragen, ob selbst verschuldet oder nicht. Oder wie pflege ich meine Oma zu zitieren? „Unter jedem Dach ist ein Ach.“ Gegen so manches „Ach“ kann man selbst etwas unternehmen oder mit Unterstützung oder auch Konsequenzen ziehen, hier zieht sich eigentlich ein hübscher Kreis. Gegen viele andere „Ach´s“ kann man leider kaum etwas unternehmen, nicht einmal mit Wahlen. Aber worüber ich klage oder juble, darf man mir, dem „feigen“ Anteil von den angesprochenen „99 %“ ruhig selbst überlassen. Nun zu weiteren Krachern, sogar im wahrsten Sinne des Wortes. In meinem ehemaligen Wohnort gab es Rummel um eine Entschärfung einer Weltkriegsbombe. Wenn man so liest und sieht, in welchem Gebiet evakuiert werden musste, stockt mir schon der Atem. Ich wohnte ja mal dort. Man konnte, völlig unabhängig des Gebietes, den Betroffenen und allen Kräften vor Ort nur Tapferkeit und Erfolg wünschen. Wenig später war meine Hoffnung doch erfüllt, die Bewohner konnten in ihre Häuser zurück. Sogar die Regionalzeitung sagt u. a. darüber „dickes Ding“. Von einem dicken Ding kommen wir zum Nächsten: im Landtagsgebäude im selben Ort ließ man lt. Meldung Bratkartoffeln anbrennen und schon stand die nächste Evakuierung an. Kurzum: heiße Gegend. Zum Schluss lasse ich mal etwas Romantik heraus: Nehmt statt toller Lichterketten Kerzen, der Strom wird noch teurer. Aber schön aufpassen, die freiwilligen Feuerwehren haben fast überall Engpässe.

Für die Pi…- Pause gibt es natürlich wie fast immer den Werbeblock: Warum schreien eigentlich so viele Weibchen in den TV-Spots? Die einen brüllen mit den Postboten um die Wette, andere wegen einem kleinen Makel an den Haaren. Ein neues Kracherwort ist „Preis-Leistungs-Queen“ bei einem Spot über eine „Wundercreme“ (tatsächlich so genannt worden *uff*!). Übrigens gibt es noch einen anderen amüsanten Spot für „Design-Energiesparfenster“. Der mehr oder weniger gut aussehende Herr läuft mit nackten Beinen durch Schnee, staunt nicht schlecht, wie kalt Schnee immer noch sein kann und hoppelt frierend wieder in sein Haus. Und m. E. ersten so richtig sympathischen TV-Spot gibt es jetzt für Ü-Eier (ich bin so begeistert, dass ich sogar mal den Produktnamen nenne).

Und wenn ich schon so über Wärme…(soll ich nicht eher Hitze sagen?) reden: Die Bastelzeit ist da, jawohl. Also, bastelt nach Herzenslust, mit oder ohne die Kurzen, entstaubt die Entspannungs-Musik-CD´s (wer es eben, wie ich, auch nicht so wahnsinnig modern hat). Rein in die Kuscheldecke, Tisch an den Bastelschrank schieben und ran ans Werkzeug. Man kann ja den Lachkrampf weglassen, das spart Zeit. Ich spare sie mir nicht, wenn ich wieder auf eine verrückte Bastel-Idee komme 😉

In diesem Sinne also: Macht Euch die kalten Abende drinnen schön und lacht kräftig, worüber auch immer.