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Wir üben Herbstlaune …

So, nachdem der Herbst nun etliche Blätter anmalte und sie dann doch kurz darauf zu Boden geblasen hatte, wird jetzt auch die so genannte „Fünfte Jahreszeit“ eingeläutet. Es sind also Etliche nun in Faschingsstimmung. Die „Skt. Martins-Gans“ wird sicher bewirkt haben, dass das Kostüm eine Größe weiter geschneidert oder gekauft werden müsste. Süß fand ich ja wieder den Spielmannszug, dem die Kurzen mit ihren Laternchen folgten. Das war endlich mal etwas Angenehmes für meine Öhrchen zwischen dem täglichen und sogar oftmals nächtlichen Lärm in meinem verdammt nahen Umfeld. Achja, ob ich mich zu einer Faschingsfeier begebe und mich verkleide? Nö, das Leben ist Verkleidung und bedarfsweise Verstellung genug. Für die Kurzen ist es natürlich ein tolles Fest und ich wünsche viel Spaß.

Wenn das Wetter mal wieder eine glatte Fünf ist, ist die Motivation, sich warm zu putzen wieder größer, nicht wahr? Neulich saugte ich also wie bei jedem Hüttenputz Staub und es lief im Radio „Killing me Softly Whit His Song“ mit der recht langsamen Interpretation von „The Fugees“ mit den vielen „Yeah´s“, „Ah´s“ und „Oh´s“… . Habe ich irgendeinen einen Laut vergessen? Jedenfalls bin ich beim Staub saugen fast eingeschlafen. Und dann schossen mir halt diverse Sprüche in den Kopf, die im Net so kursieren und mit „Dieser Moment… „ beginnen. Meiner heißt dann in diesem Fall: „Dieser Moment…, wenn man nach dem Takt von „Killing me softly“ Staub saugt und sich wundert, warum man nicht fertig wird!“. Ich hatte ja bereits mit einem Zwinkern eine hübsche „Herbstputz-Tapete“ geschrieben und zu jeder Haushaltstätigkeit einen gut passenden Titel zugeordnet. Außerdem möchte man ja wenigstens beim Putzen nicht frieren und man möchte auch die gute Laune möglichst erhalten oder erst schaffen.

Apropos „gute Laune“ (oder jetzt vielleicht Tiefenentspannung?): Vor einer Weile gingen ja etliche Meldungen rund um Drogen herum und natürlich geht kaum etwas an Schülern vorbei. Nun hat sich eine Partei (bei der man auf so mancher Ebene kaum durchblickt, was sie wirklich will, schade eigentlich) auch dessen angenommen und möchte nun „Rauschkunde-Unterricht“ einführen. Dieses erinnert mich irgendwie auch ein bisschen an die fixe Idee einer Dame in einem Stadtteilforum, die gern „Glückskunde-Unterricht“ eingeführt hätte. Passt ja auch irgendwie zusammen, nicht wahr? Über Drogen aufzuklären und das in den Unterricht einfließen zu lassen, halte ich zwar ebenfalls für verdammt wichtig, aber als Unterrichtsfach und auf Dauer? Dann bliebe ja noch mehr auf der Strecke, als schon ohnehin zu beobachten ist. Ich mag es mir lieber nicht vorstellen. Warum lehnt man Drogentests an den örtlichen Schulen ab? Und noch eine Frage: Darf die „Tüte“ dann eine Runde herum gehen? 😯 Der Schrei nach Legalisierung ist bei vielen Leuten ja recht groß.

Und natürlich dürfen wir den Werbeblock nicht vergessen: Irgendwie scheinen etliche alte Kracher von TV-Spots wieder im Kommen zu sein. Man kramt zum Beispiel mal wieder den alten Träller hervor, dass ein gewisses Mittelchen so sauber putzen würde, „dass man sich drin spiegeln kann“. Eingeblendet ist natürlich der Muskelprotz, der selbstgefällig die Ärme verschränkt -vorerst in schwarz-weiß, später in Farbe. Ich möchte mich immer noch nicht spiegeln. Bei den Ausgrabungen von TV-Spots fehlt eigentlich nur noch die lispelnde Trine im Cabrio auf der Autobahn, die es nicht fassen konnte, dass das Naschen erlaubt ist, weil es auf einem Autobahnschild steht. Mit einem Dufti wird auch wieder neu geworben. Vorerst hielt man den Statisten ja auch schon angebliche Schmutzwäsche vor die Nasen, nun wird es lt. Spot getoppt. Der Slogan hat´s ja auch: „Gute Luft macht gute Laune“. Hmm…durch welche Inhaltsstoffe denn? Und nach dem Kracher mit dem Waschmittel in „Caps“ werden für die Spots immer mehr Herrschaften eingespannt. Erreicht man damit irgendwie mehr? Was sagen die Verkaufs-Statistiken so? Beim sozialen Netzwerk mit dem süßen blauen Vögelchen las ich übrigens folgenden „Tweet“: „Wir wollen mit dir arbeiten um ein Nachtleben zu kreiren“. (1:1 kopiert) Es wird ein alkoholisches Getränk beworben. Ist wer sehr überrascht? Ich nicht.

Und passend zu Wetter, Hüttenputz oder anderen Tiefenentspannungs-Beschäftigungen *hust* zitiere ich am Ende der Tapete mal noch einen hübschen Spruch aus dem Net, den ich herrlich fand: „Der Sommer ist die Jahreszeit, in der man all die Dinge nicht machen kann, für die es im Winter zu kalt ist“.

Macht was draus 😆

Wir üben noch mal berufliche Neu-Orientierung …

Verdammt, es gibt „überqualifizierte“ Leute trotz „Fachkräftemangel“! Gut, Titel habe ich nicht und irgendwelche Diplome hängen auch nicht bei mir herum. Oh Moment, doch, ich habe ja doch eins, nämlich ein „Diplom für Wärmedämmung“ oder so ähnlich, war mal so ein „Kurs“ während der Malerumschulung. Also doch „überqualifiziert“. Wie gut, dass es zum 01.04.2013 einen tollen „vorgezogenen Aprilscherz“ namens „De-Qualifizierungskurs“ gibt. Ich muss mich also neu orientieren. Hier ist schon mal eine neue Bewerbung auf irgendeine Stelle, in der ich mich bereit erkläre, so tolle Bildungsangebote wahrzunehmen, schließlich hielten viele Leute, auch ich, solche Meldungen nicht für so sehr abwegig. Denn es müssen z.B. ja die Bildungsträger unterstützt werden, nicht wahr? 😉

Sehr geehrte Damen und Herren,

da ich schon oft erkannte, dass Fachabschlüsse und Qualifikationen ohnehin in jeglicher Hinsicht entwertet werden, habe ich mich zur Umorientierung entschlossen. Ihr Vorteil ist also die Ersparnis von angemessenen Vergütungen.

Meine Fachkenntnisse in den bislang erlernten Berufen, angeeignetes Wissen und Fähigkeiten aus diversen Qualifizierungen werde ich erfolgreich verdrängen. Ich bin gern bereit, den bevorstehenden De-Qualifizierungs-Kurs am 01.04.2013 zu besuchen, um geistig völlig zu verkümmern und mich somit auch hervorragend zu integrieren. Das nachweisende Zertifikat wird also wie jedes andere Dokument meine Mappe und auch Ihren Tisch füllen.

Ich bin schon jetzt optimistisch, mit geringen bis gänzlich fehlenden Kompetenzen in Ihrem Unternehmen glänzen und Sie durch die oben beschriebene Ersparnis bereichern zu können. Wie Sie sicher wissen, hat es sich in der Praxis oft sehr gut bewährt, zum Beispiel auf kommunaler Ebene. Da ich so einige hilfreiche Eindrücke in Ämtern gewinnen konnte, bin ich mir sicher, mich in jedem Team anpassen zu können.

Wenn ich Sie jetzt (endlich!) schon vorab von meinem neuen Wahnsinns-Wesen überzeugen konnte, danke ich im Voraus wie verrückt für eine Einladung.

Mit freundlichem Fußkuss

——

passend zugeschnittener…

Lebenslauf hier geklaut

Name: Uli v. Dieschonwieder

Geb. am: Sonntag während der von der Mutter erhofften Mittags-Ruhe

Geburtsort: lt. Info am Abendbrotstisch eine Baracke, die sich Geburtsstation nannte und zickiges Verhalten anscheinend als wichtigstes Einstellungskriterium galt

Erreichbarkeit: bei Verzückung und damit verbundener Einstellung mit Wahnsinnsgehalt gern jederzeit telefonisch (ansonsten AB und je nach Stimmung gereizter oder kein Rückruf), per Mail und Briefchen (blaue Briefchen sind lt. verschiedener Infos unliebsam, senf- oder hellbraunfarbene Umschläge scheinen lt. Reaktion einer Bekannten ebenfalls Hiobsbotschaften zu beinhalten und sind daher auch vorsichtshalber zu vermeiden)

Schulbildung: von mittelklein bis Teenie-Alter in einer nach einem sehr bekannten Kommunisten benannte POS, die nach der Wende umbenannt wurde

Berufsausbildung: vom nervösen Teenie-Alter bis zur Volljährigkeit gelernt, Pflanzen jeglicher Art vom Krümel bis zum Wahnsinnsgewächs aufzuziehen (bei Zierpflanzen für die Optik auch entsprechend in Länge und Breite frisiert)

Irgendwann später: teilweise auf Leitern und Gerüsten jonglierend übungsweise alte Tapeten von den Wänden gerissen und in Erinnerungen schwelgend, diese Wände wieder ansehnlich gestaltet und den nervös umher laufenden Meister zum Jubeln oder Fluchen gebracht.

Noch viel später: als das Kreuz nicht mehr wollte: den Kopf als noch verhältnismäßig intaktes Körperteil noch mehr fordern und fördern und auf in Berufskreisen mit Schmunzeln (selbstironisch) bezeichnete „Aktenschl…“ oder „Tastenmasseuse“ umgeschult.

Lebenslauf-Lückenfüller: Wegen Bewegungsmangel und diversen anderen hübschen Gründen andere Jobs übernommen wie gleichmäßiges Wischlappenführen, fröstelnd Wurstpackungen einsortieren, diverse Personengruppen sinnvoll beschäftigen und amüsieren, fröhliches Herumbewerben, zeitweilig eben auch ohne Erfolg, verkrachte Kandidatur in ein regional bedingt unliebsames Amt, für diverse Textbuden in bedarfsweise blumiger und/ oder werbereißerischer Art das Internet gefüllt, Nebentätigkeit als Dauerpraktikantin bei einem kleinen Schmierblatt (ehrenamtlich)

Besondere Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten: Umgangssprache in Wort und Schrift, durch Eltern erteilte Fahrerlaubnis für das Fahrrad (leider ohne Schriftstück für den Nachweis), autodidaktische Aneignung von diversen Kenntnissen wie Versuchen-zu-Buchen, zurzeit Vertiefung der Fremdsprache Zynismus in Wort und Schrift mit Zielsetzung der Verhandlungssicherheit, parallel das Laufen auf Stöckelschuhen für Schickimicki-Veranstaltungen und sicheres Anziehen von Abendkleidern mit umfangreichem Schnickschnack, bedarfsmütterliches Dreinschauen, Multitaskingfähigkeit (die gleichzeitiges Schreiben mit einer Hand, Telefonieren, Nasebohren, Fernsehen oder Radiohören und Snacks vertilgen beinhaltet), bislang weiße Weste ganz ohne Bleichmittel (verdammt wichtig)

Ganz großes berufliches Ziel: irgendwie reich und berühmt werden

Ich versichere, dass die hier gemachten Angaben teilweise erstunken und dramatisiert wurden.

Zittrig hingelegte Unterschrift

Wir üben Sozialromantik …

Es wird bei sinkenden Temperaturen immer wärmer. Wem jetzt mindestens ein „Hm?!“ durch den Kopf geht, schlage bitte die Zeitungen auf, sehe sich auf diversen Plattformen um wie z. B. auf den sozialen Netzwerken. Richtig, es geht um die wahnsinnige „soziale Wärme“, auf die man uns jetzt wie jedes Jahr immer mehr stoßen möchte. Hier etliche Spendenaktionen, da einige Voting-Bettel-Links und das alles selbstverständlich „für einen guten Zweck“. An mancher Stelle halte ich diese Kracher-Wortgruppe sogar für glaubwürdig. Aber leider geht es immer fast nur um Geld. Zur Weihnachtszeit hin werden solche Aktionen natürlich vermehrt und intensiver betrieben. Der Druck auf die Tränendrüse wirkt dann immer mehr wie ein Faustschlag. Ich schrieb bezüglich des Spendenalarms schon einen extra Artikel. Ich werde noch immer darin bestätigt, wie so manche zweifelhafte Aktionen leider noch immer fruchten.

Natürlich gibt es tatsächlich Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind und man gern irgendwie helfen möchte. Hier und da wird die Hilfe auch dankbar angenommen, egal in welcher Form. Für richtig halte ich die oft so genannte „Hilfe zur Selbsthilfe“, das heißt für mich: Beratung zur Lösung eines Problems. Der Hilfe Suchende soll also auch aktiv dazu beitragen, seine Situation zu verbessern und das mit der professionellen Hilfe. Wem durch Unverschulden natürlich sein Hab und Gut zerstört ist, dem werden reine Beratungen natürlich nichts bringen. Hier ist auch schnelle Hilfe nötig.

So gut wir die eine oder andere Hilfeform auch meinen, gibt es auch andere Seiten der Medaillen und die sind beispielsweise auch im verlinkten Artikel zu finden. Unsere Hilfsbereitschaft wird beispielsweise auch missbraucht und nimmt dazu auch leider m. E. falsche Zielgruppen aus ihrer Verantwortung. Wer sich wirklich um das Wohl der Kinder sorgt, verlässt sich nicht ausschließlich auf andere Stellen, vor allem, wer viel Zeit aufbringen kann. Wer Verantwortung nicht tragen kann oder möchte, hätte sich rechtzeitig dagegen entscheiden können, wie es die Gesetze hergeben. Und leider bieten Suppenküchen und vergleichbare Anlaufstellen, die es einerseits ja sicher gut meinen, genau diese Abgabe der Verantwortung an. Sie sind z.B. für Obdachlose allerdings eine wirklich hilfreiche Einrichtung, keine Frage.

Und würde eine religiös angehauchte Einrichtung unter dem Deckmäntelchen der „Mildtätigkeit“ auch noch eine Tupperparty veranstalten, würde mich das auch nicht wundern. So manche Veranstaltung, die ich besuchte, ähnelte sehr einer Werbeveranstaltung, wo zwischendurch zwar auch mal ein Liedchen gesungen wurde, aber ansonsten Werbung für eine Produktgruppe unter dem Deckmäntelchen des Glaubens in Form von Anekdoten (die ich allerdings nicht abkaufen konnte) unter die Masse gebracht wurde. Aber die Tupperparty hätte ich spaßeshalber mitgemacht, unter welchem Deckmäntelchen wer auch immer wirbt. Ehrlich wäre natürlich der einfache Veranstaltungsname „Tupperparty“. Ich habe so etwas noch nie mitgemacht, da ich noch nie Bedarf hatte. Aber für Spaß bin ich ja immer offen.

Einige Hilfen sind sogar kontraproduktiv, wie wir in einigen Reportagen sehen können. Eine Reportage, die ich mir zuletzt angesehen hatte, beschrieb sogar im Detail, was andere Reportagen hervorbrachten und auch mich teilweise bei so mancher Erfahrung bestätigten. Es ging z. B. um Kleiderspenden und wie mit ihnen verfahren wird. Schon lange habe ich solche Container aus diesen Gründen gemieden und habe eine viel schönere und auch mitunter lustige Methode gefunden, die nicht mehr passenden, aber gut erhaltenen Klamotten loszuwerden. Und zwar direkt an die, die sich dann wirklich darüber freuen, unabhängig des sozialen Standes und sogar an Einrichtungen, die diese Spenden auch an wirklich Bedürftige weitergeben. Die lustige Form ist eine kleine private Tauschparty.

Zurück zum Bettel-Tamtam: Woran aber mache ich z. B. seriöse Anlaufstellen aus, wenn ich wirklich etwas Gutes für Bedürftige tun möchte? Irgendwelchen Zertifizierungen o. ä. kann ich seit längerer Zeit kaum etwas abgewinnen. Im Net finden sich genügend Ratgeber zum Thema. Meine persönliche Empfehlung ist folgende: Das m. E. Zuverlässige ist besonders das Bauchgefühl. Und hier knüpfe ich an mindestens einen in diversen Ratgebern angeführten Punkt an. Meine guten Erfahrungen bezüglich Spenden und ehrenamtlicher Arbeit sind Einrichtungen, die mich bei meinem Besuch herumführen (in diesem Falle nicht an der Nase!) und mir ohne Zögern und anderer Stress aufzeigender Körpersprache jegliche Fragen beantworten können und seien sie auch kritisch (und natürlich sachlich). Vereine, die sich nicht nur zu irgendwelchen Kindertagen (international und „Weltkindertag“, was für mich eigentlich das Gleiche ist), in der Öffentlichkeit präsentieren, sollen m. E. auch unterstützt werden. Es gibt sie (noch).

Das Wohl der Kinder und Jugendlichen ist permanent wichtig, nicht nur mit dem Argument der „Zukunft“. Es klingt oft, als wären Kinder und Jugendliche ausschließlich die künftigen Steuerzahler und Fachkräfte. Liebe Leute: Kinder und Jugendliche sind junge Menschen (!), die noch in der Entwicklung sind, ganz richtig. Sie sollen natürlich irgendwann auch mit Ehrgeiz und Kompetenz etwas erwirtschaften und nicht von verantwortungslosem Umfeld zu ebenso verantwortungslosen Menschen herangezogen werden, auch richtig. Kinder brauchen auch keine Menschen wie auch z. B. Politiker u. a. die sie als Sozialkeule benutzen, um soziale Leistungen zu erhalten oder noch gar zu erfinden. Kinder und Jugendliche sind nicht für Wahlkampfspielchen und diverses Polemisieren wie bei meinen „Lieblingsparteien“ und andere Häufchen, die sich um gleiche Zielgruppen streiten oder zur Generierung diverser Gelder geboren worden. Auch das ist m. E. Missbrauch. Sie sollten auch nicht als Trophäen für Steuerkarten oder Bilderrahmen auf Schreibtischen da („Hey guckt mal, welch toller Hecht ich bin…!“) herhalten. In erster Linie sind Kinder und Jugendliche Menschen, ob groß oder klein, die unseren Schutz, unsere Förderung in den verschiedensten Richtungen und vor allem unsere Zuwendung brauchen, ob als Familienmitglied(er), ob in der Fremdbetreuung oder auch als „einfacher“ zivilcouragierter Bürger.

Einen habe ich noch: es wird über „soziale Gerechtigkeit“ diskutiert, sogar oft lamentiert. Was aber ist „soziale Gerechtigkeit“, wie wir sie ganz besonders im Wahlkampf auf jeder Ebene und auch besonders zur Adventszeit und Weihnachten herauf- und heruntergeleiert bekommen? Aus eigener Erfahrung habe ich beispielsweise erleben müssen, wie Dienstleistungen und soziale Leistungen gern verwechselt werden. Als „freiwillige soz. Leistung“ vergebene „Unterstützung“ war man schnell „Dienstleister“ mit damit hohen Anforderungen konfrontiert. Ein Teil der Anforderungen war bzw. ist berechtigt. Andere Ansprüche wurden schnell als Selbstverständlichkeit deklariert. Allerdings spielte ich „unsoziales“ Wesen nicht mit. Möchte man sich aber auch als Dienstleister von seinem Dienst etwas leisten können, wurde und wird noch immer natürlich die Sozialkeule geschwungen. Übernahme von jeglicher Verantwortung wird in jeglicher Hinsicht verschieden bewertet, oft sogar abgewertet, obwohl diese 1:1 die Gleiche ist. „Soziale Gerechtigkeit“ ist m. E. dass Leistende eines Dienstes und dessen Inanspruchnehmer gleichermaßen gut leben können. Wenn mir dann ein Häufchen mit Mindestlohn oder anderen hübschen Bezeichnungen daherkommt, dann bitte konsequent für alle. Man könnte so einiges einsparen und sogar einiges an Steuern für wirklich nötige Leistungen (ob Pflicht oder freiwillig) einnehmen und entsprechend sinnvoll(er) einsetzen.
Es hilft übrigens auch nicht, wenn sich irgendwelche Minister oder ganz besonders Ministerinnen und Parteienvertreter/innen dekorativ irgendwo an den Tisch setzen oder an ein Pult trampeln, warme Worte irgendwo herunterleiern, irgendwelche Gutscheine verteilen, aber kein Ohr und „keine Zeit“ für die tatsächlichen Knackpunkte und Vorschläge zur Lösung haben. Dann ist z. B. der Titel eines Sozialministers oder einer Ministerin völlig verfehlt, wie ich beispielsweise in dieser Region feststellte.

Oh, bevor ich den gewohnten Werbeblock vernachlässige: Ich werbe heute dafür, in sich zu gehen und genau zu prüfen, wo und wie man spendet, ob nun materiell, finanziell oder auch in Zeit und Energie bei ehrenamtlicher Tätigkeit. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind erfüllend und sollten jedoch ebenso nicht missbraucht werden wie materielle und finanzielle Spenden, so mein Appell an die Politik, Ämter und auch Anlaufstellen. Schnell wandelt sich Erfüllung aus vielen Gründen in eine andere Richtung und das sollte verhindert werden.

Für das Schubladendenken (z. B. zu welcher „Wählerschaft“ ich nun wieder für Einige gehören würde) stelle ich eine hübsche, wenn auch nur virtuelle, Apothekerkommode hin, da ich so etwas schon immer liebte und für lau suche (total sozialromantisch, gell?) 😉