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Wir üben Sozialromantik …

Es wird bei sinkenden Temperaturen immer wärmer. Wem jetzt mindestens ein „Hm?!“ durch den Kopf geht, schlage bitte die Zeitungen auf, sehe sich auf diversen Plattformen um wie z. B. auf den sozialen Netzwerken. Richtig, es geht um die wahnsinnige „soziale Wärme“, auf die man uns jetzt wie jedes Jahr immer mehr stoßen möchte. Hier etliche Spendenaktionen, da einige Voting-Bettel-Links und das alles selbstverständlich „für einen guten Zweck“. An mancher Stelle halte ich diese Kracher-Wortgruppe sogar für glaubwürdig. Aber leider geht es immer fast nur um Geld. Zur Weihnachtszeit hin werden solche Aktionen natürlich vermehrt und intensiver betrieben. Der Druck auf die Tränendrüse wirkt dann immer mehr wie ein Faustschlag. Ich schrieb bezüglich des Spendenalarms schon einen extra Artikel. Ich werde noch immer darin bestätigt, wie so manche zweifelhafte Aktionen leider noch immer fruchten.

Natürlich gibt es tatsächlich Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind und man gern irgendwie helfen möchte. Hier und da wird die Hilfe auch dankbar angenommen, egal in welcher Form. Für richtig halte ich die oft so genannte „Hilfe zur Selbsthilfe“, das heißt für mich: Beratung zur Lösung eines Problems. Der Hilfe Suchende soll also auch aktiv dazu beitragen, seine Situation zu verbessern und das mit der professionellen Hilfe. Wem durch Unverschulden natürlich sein Hab und Gut zerstört ist, dem werden reine Beratungen natürlich nichts bringen. Hier ist auch schnelle Hilfe nötig.

So gut wir die eine oder andere Hilfeform auch meinen, gibt es auch andere Seiten der Medaillen und die sind beispielsweise auch im verlinkten Artikel zu finden. Unsere Hilfsbereitschaft wird beispielsweise auch missbraucht und nimmt dazu auch leider m. E. falsche Zielgruppen aus ihrer Verantwortung. Wer sich wirklich um das Wohl der Kinder sorgt, verlässt sich nicht ausschließlich auf andere Stellen, vor allem, wer viel Zeit aufbringen kann. Wer Verantwortung nicht tragen kann oder möchte, hätte sich rechtzeitig dagegen entscheiden können, wie es die Gesetze hergeben. Und leider bieten Suppenküchen und vergleichbare Anlaufstellen, die es einerseits ja sicher gut meinen, genau diese Abgabe der Verantwortung an. Sie sind z.B. für Obdachlose allerdings eine wirklich hilfreiche Einrichtung, keine Frage.

Und würde eine religiös angehauchte Einrichtung unter dem Deckmäntelchen der „Mildtätigkeit“ auch noch eine Tupperparty veranstalten, würde mich das auch nicht wundern. So manche Veranstaltung, die ich besuchte, ähnelte sehr einer Werbeveranstaltung, wo zwischendurch zwar auch mal ein Liedchen gesungen wurde, aber ansonsten Werbung für eine Produktgruppe unter dem Deckmäntelchen des Glaubens in Form von Anekdoten (die ich allerdings nicht abkaufen konnte) unter die Masse gebracht wurde. Aber die Tupperparty hätte ich spaßeshalber mitgemacht, unter welchem Deckmäntelchen wer auch immer wirbt. Ehrlich wäre natürlich der einfache Veranstaltungsname „Tupperparty“. Ich habe so etwas noch nie mitgemacht, da ich noch nie Bedarf hatte. Aber für Spaß bin ich ja immer offen.

Einige Hilfen sind sogar kontraproduktiv, wie wir in einigen Reportagen sehen können. Eine Reportage, die ich mir zuletzt angesehen hatte, beschrieb sogar im Detail, was andere Reportagen hervorbrachten und auch mich teilweise bei so mancher Erfahrung bestätigten. Es ging z. B. um Kleiderspenden und wie mit ihnen verfahren wird. Schon lange habe ich solche Container aus diesen Gründen gemieden und habe eine viel schönere und auch mitunter lustige Methode gefunden, die nicht mehr passenden, aber gut erhaltenen Klamotten loszuwerden. Und zwar direkt an die, die sich dann wirklich darüber freuen, unabhängig des sozialen Standes und sogar an Einrichtungen, die diese Spenden auch an wirklich Bedürftige weitergeben. Die lustige Form ist eine kleine private Tauschparty.

Zurück zum Bettel-Tamtam: Woran aber mache ich z. B. seriöse Anlaufstellen aus, wenn ich wirklich etwas Gutes für Bedürftige tun möchte? Irgendwelchen Zertifizierungen o. ä. kann ich seit längerer Zeit kaum etwas abgewinnen. Im Net finden sich genügend Ratgeber zum Thema. Meine persönliche Empfehlung ist folgende: Das m. E. Zuverlässige ist besonders das Bauchgefühl. Und hier knüpfe ich an mindestens einen in diversen Ratgebern angeführten Punkt an. Meine guten Erfahrungen bezüglich Spenden und ehrenamtlicher Arbeit sind Einrichtungen, die mich bei meinem Besuch herumführen (in diesem Falle nicht an der Nase!) und mir ohne Zögern und anderer Stress aufzeigender Körpersprache jegliche Fragen beantworten können und seien sie auch kritisch (und natürlich sachlich). Vereine, die sich nicht nur zu irgendwelchen Kindertagen (international und „Weltkindertag“, was für mich eigentlich das Gleiche ist), in der Öffentlichkeit präsentieren, sollen m. E. auch unterstützt werden. Es gibt sie (noch).

Das Wohl der Kinder und Jugendlichen ist permanent wichtig, nicht nur mit dem Argument der „Zukunft“. Es klingt oft, als wären Kinder und Jugendliche ausschließlich die künftigen Steuerzahler und Fachkräfte. Liebe Leute: Kinder und Jugendliche sind junge Menschen (!), die noch in der Entwicklung sind, ganz richtig. Sie sollen natürlich irgendwann auch mit Ehrgeiz und Kompetenz etwas erwirtschaften und nicht von verantwortungslosem Umfeld zu ebenso verantwortungslosen Menschen herangezogen werden, auch richtig. Kinder brauchen auch keine Menschen wie auch z. B. Politiker u. a. die sie als Sozialkeule benutzen, um soziale Leistungen zu erhalten oder noch gar zu erfinden. Kinder und Jugendliche sind nicht für Wahlkampfspielchen und diverses Polemisieren wie bei meinen „Lieblingsparteien“ und andere Häufchen, die sich um gleiche Zielgruppen streiten oder zur Generierung diverser Gelder geboren worden. Auch das ist m. E. Missbrauch. Sie sollten auch nicht als Trophäen für Steuerkarten oder Bilderrahmen auf Schreibtischen da („Hey guckt mal, welch toller Hecht ich bin…!“) herhalten. In erster Linie sind Kinder und Jugendliche Menschen, ob groß oder klein, die unseren Schutz, unsere Förderung in den verschiedensten Richtungen und vor allem unsere Zuwendung brauchen, ob als Familienmitglied(er), ob in der Fremdbetreuung oder auch als „einfacher“ zivilcouragierter Bürger.

Einen habe ich noch: es wird über „soziale Gerechtigkeit“ diskutiert, sogar oft lamentiert. Was aber ist „soziale Gerechtigkeit“, wie wir sie ganz besonders im Wahlkampf auf jeder Ebene und auch besonders zur Adventszeit und Weihnachten herauf- und heruntergeleiert bekommen? Aus eigener Erfahrung habe ich beispielsweise erleben müssen, wie Dienstleistungen und soziale Leistungen gern verwechselt werden. Als „freiwillige soz. Leistung“ vergebene „Unterstützung“ war man schnell „Dienstleister“ mit damit hohen Anforderungen konfrontiert. Ein Teil der Anforderungen war bzw. ist berechtigt. Andere Ansprüche wurden schnell als Selbstverständlichkeit deklariert. Allerdings spielte ich „unsoziales“ Wesen nicht mit. Möchte man sich aber auch als Dienstleister von seinem Dienst etwas leisten können, wurde und wird noch immer natürlich die Sozialkeule geschwungen. Übernahme von jeglicher Verantwortung wird in jeglicher Hinsicht verschieden bewertet, oft sogar abgewertet, obwohl diese 1:1 die Gleiche ist. „Soziale Gerechtigkeit“ ist m. E. dass Leistende eines Dienstes und dessen Inanspruchnehmer gleichermaßen gut leben können. Wenn mir dann ein Häufchen mit Mindestlohn oder anderen hübschen Bezeichnungen daherkommt, dann bitte konsequent für alle. Man könnte so einiges einsparen und sogar einiges an Steuern für wirklich nötige Leistungen (ob Pflicht oder freiwillig) einnehmen und entsprechend sinnvoll(er) einsetzen.
Es hilft übrigens auch nicht, wenn sich irgendwelche Minister oder ganz besonders Ministerinnen und Parteienvertreter/innen dekorativ irgendwo an den Tisch setzen oder an ein Pult trampeln, warme Worte irgendwo herunterleiern, irgendwelche Gutscheine verteilen, aber kein Ohr und „keine Zeit“ für die tatsächlichen Knackpunkte und Vorschläge zur Lösung haben. Dann ist z. B. der Titel eines Sozialministers oder einer Ministerin völlig verfehlt, wie ich beispielsweise in dieser Region feststellte.

Oh, bevor ich den gewohnten Werbeblock vernachlässige: Ich werbe heute dafür, in sich zu gehen und genau zu prüfen, wo und wie man spendet, ob nun materiell, finanziell oder auch in Zeit und Energie bei ehrenamtlicher Tätigkeit. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind erfüllend und sollten jedoch ebenso nicht missbraucht werden wie materielle und finanzielle Spenden, so mein Appell an die Politik, Ämter und auch Anlaufstellen. Schnell wandelt sich Erfüllung aus vielen Gründen in eine andere Richtung und das sollte verhindert werden.

Für das Schubladendenken (z. B. zu welcher „Wählerschaft“ ich nun wieder für Einige gehören würde) stelle ich eine hübsche, wenn auch nur virtuelle, Apothekerkommode hin, da ich so etwas schon immer liebte und für lau suche (total sozialromantisch, gell?) 😉

Wir üben Herbstsensationen und Krisen

Der Rummel des Jahres oder für länger (mal sehen) ist nun erst einmal rum. Der Sprung aus einer Kapsel oder was auch immer ist also doch noch erfolgreich gelaufen. Mal sehen, wie sich der Schallmauerhopser die nächste Sensation ausmalt oder überbieten will. Etliche Leute hockten also gespannt vor dem Fernseher und guckten sich dieses Spektakel an. Es kursieren im Net auch Sprüche in Bildern herum, die ich besser nicht zitiere, aber Dank schwarzem Humor schon irgendwie lachen musste. Eine Bekannte aus dem Nebenaufgang war schockiert, dass ich mir es nicht anschaute. Tja, mehr Kracher und Brüller gab es in letzter Zeit ja kaum.

Ha, doch einen hätte ich ja: Man möchte jetzt Wohnungen modernisieren. Oh, ich bin ja so gespannt, wie die vermutliche Flickschusterei ausfallen und aussehen wird, um uns bei Laune zu halten. Ich werde also Besichtigungsbesuch bekommen. Und genau diese Leute werden mit löchriggefragtem Bauch wohl ganz schön frieren, wenn sie wieder zum Parkplatz marschieren und in ihre warmen Büröchen zurück fahren.

Gestern sah ich übrigens eine Reportage zum Thema Bier. Hey, die Krise ist ja trotz Oktoberfest(e) ausgebrochen, jaja. Von der Züchtung des Hopfens und Bewertung der Qualität bis zur Vermarktung wurde rundum alles durchgerödelt. An der Stelle musste ich schon große Augen machen. Man schnappte sich in einem Getränkemarkt ein paar Kunden, die bereits Bier im Einkaufswagen hatten, um diese ihr Lieblingsbier herausschmecken zu lassen. Dann präsentierte man ihnen an einem Tisch ähnlich schmeckende Sorten und war gespannt, ob die Kunden ihre Favoriten erkennen. Das Ergebnis war durchwachsen. Der erste Kunde, den man zeigte, war ein junger Mann mit etwa Anfang bis Mitte 20. Dieser war verblüfft, dass er seine Lieblingsmarke nicht herausschmeckte. Und nun der Knüller: In seiner Verwunderung sagte er: „Ich bin damit aufgewachsen.“ Mein Gedanke war natürlich: „Wie jetzt, er ist mit seinem Bier aufgewachsen. Das Zeug trinkt er also von klein auf? Wow!“ Passend dazu sprach man davon, dass man teilweise auch die Vermarktungsstrategien ändern müsste und dazu auch mehr Zielgruppen gewinnen müsste. Na, wenn schon einige damit aufwachsen, dann „herzlichen Glückwunsch“. Auch wenn es vom jungen Mann eine sicherlich nur unglücklich ausgedrückte Aussage gewesen sein mag, ist so etwas ja leider nicht abwegig. Natürlich ging es auch darum, mehr Frauen für Bier zu gewinnen. Angefangen hatte man ja längst. Frauen seien lt. Aussagen ja eher für süße bzw. liebliche Getränke wie z. B. Wein, den viele anscheinend aus etlichen Gründen einem Bier vorziehen. Man begann ja längst auch, Biermixgetränke auf den Markt zu bringen und versucht sich ja schon an der Züchtung von Hopfen, der Fruchtgeschmack entwickelt wie beispielsweise Orange. Tja, interessant war das Ganze ja schon. Aber noch muss ich mein alkoholfreies Bier mit Orangensaft mixen. Macht ja nix, gibt Schlimmeres, nöch?

Und wenn man von „Kühlem“ und „Goldenen“ spricht, haben wir doch eine hübsche Brücke zum „goldenen Oktober“, denn es ist herrliches Wetter und laut Wettermeldungen sollen sogar noch mal 20°C aufkommen – juchuuuuuuuuuuuu! 😀

Und damit glückliche Hausfrauen und echte Männer nicht verpassen, womit sie sich teilweise neuerdings begeistern können, präsentiere ich natürlich wieder den Werbeblock. Hach, ist das Waschen einfach… „Damit kann sogar ich waschen…- naja, könnte…“ lacht uns ein junger Mann vom Typ „Schwiegermuttertraum“ entgegen. Solange es aber nur beim „könnte“ bleibt, hm…dürfte wohl schwierig werden. Es geht in dem Spot übrigens um ein Waschmittel-Teilchen, welches er im Spot zielgenau in die Trommel wirft und begeistert ist, dass da nur noch die Wäsche hinein muss. Wahnsinn! Und da das Wort „Krise“ ja so schön weich klingt, greife ich mal die nächste Branche auf, die damit (wohl immer trotz mächtiger „Hilfe“) zu kämpfen hat. Dass die Autobranche mächtig werben muss, ist bei den längst bekannten Problemen ja nichts Neues. Kreativ ist der eine oder andere Spot ja. Beispielsweise stand ein Tramper mit Bärenkostüm an der Straße und vorerst hielt niemand an. Dann aber stoppte doch eine Fahrerin der beworbenen Marke, die ihn ins Auto steigen ließ, ins Handschubfach griff und dem Mitfahrer einen Fisch in die Hand drückte. Ich frage mich dann lachend, wie lange dieser Fisch schon dort liegen und wie er eigentlich riechen müsste, wenn sie nur als Bären verkleidete Mitfahrer ins Auto winkt. Es ergibt sich dann daraus auch die Frage, wie lange sie wohl schon auf verkleidete Tramper gewartet haben muss. Ein recht alter Spot für eine Familienkutsche ist auch irgendwie amüsant. Wir sehen einen Vater an seinem Cabrio, der etliche Namen ruft und sein Jungchen gelangweilt erscheint. Daneben stehend ruft ebenfalls ein Mann mehrere Namen, bei denen tatsächlich ein paar Jungs begeistert zum geräumig wirkenden Auto laufen. Bei einem Spot für Kaffee stellt man uns einen älteren Herren hin, der einen Barista darstellen soll und einer herumstehenden Damentruppe nun mit wichtiger Miene folgendes erklärt „Für eine gute Espresso…es braucht Zeit… und Kaffee ist nicht gleich Kaffee“ Hm… den Espresso hätte man aber gern ebenso fix auf den Tisch, wie der auch kurz darauf im Schlund verschwindet. Allerdings frage ich mich immer, wie man so heißes Zeug einfach so in sich hineinkippen kann.

Fassen wir mal zusammen: Trinkt mehr Bier, auch zum Essen und kauft wie verrückt Autos, damit die Krisengeschüttelten keine Not mehr leiden müssen. Allerdings gilt nach wie vor: kein Alkohol am Steuer. Freut Euch auf die nächsten Sensationen, für die man sicher wieder einen Haufen Geld hinein steckt. Die Firma, die das klebrig süße (einmal probiert – nie wieder…) und lt. Werbeversprechen Flügel verleihende Getränk vertüdelt, dürfte ja keine Krise kennen, wie man ja mitbekommen durfte. Eines frage ich mich allerdings: Wenn man das Werbeversprechen streng nähme, nach dem Leeren einer solchen blauen Büchse mit dem aufgedruckten roten Bullen mal eben ohne jegliche Ausstattung (z. B. „Flüüüüügeeeeeeeeeel…“!) von irgendwo hoch oben herunterhopst und die vorhersehbaren Folgen vor die Kameralinse kämen, was dann?

Nun ja, seid passend zum Herbst golden…äh goldig… öhm… weiterhin lieb zueinander, es wird nämlich immer frischer auf der Hühnerbrust 😉

Wir üben mal Herbstbrüller …

Jawohl, es gibt (gefälligst) immer etwas zu klagen. Neulich guckte ich in einem sozialen Netzwerk sehr erstaunt auf eine Statusmeldung einer virtuellen Bekannten. Gewohnheitsmäßig füllt sie ihre Pinnwand ja in englischer Sprache. Ich bekam also große Augen, dass sie sich nun plötzlich in Deutsch beklagt. Dazu kam auch, dass sie wettet, dass es sich 99 % der Leser nicht getrauen würden, dieses Klagen zu verbreiten, also zu „teilen“, wie die Funktion bei einem sozialen Netzwerk ja heißt. Ich bin z. B. eine der „99 %“, die ihr z. B. nur teilweise zustimmt, aber das Wehklagen nicht auf die eigene Pinnwand postet. Wenn man uns erklärt, es ginge uns schlecht, dann haben wir gefälligst solidarisch zu lamentieren. Wenn man in den verschiedenen Medien erklärt, dass wir arm wären, dann haben wir uns gefälligst so zu fühlen. Und wenn uns als neues Phänomen vermarktet wird, dass die „Schere zwischen arm und reich immer mehr auseinander klafft“, dann haben wir bitteschön nicht festzustellen, dass es schon immer so war, unabhängig, wie wir diese Tatsache finden. Wie es jeder Einzelne von uns für sich selbst betrachtet, ist dann also völlig egal. Würde man auch noch gegenhalten, wie man mit seiner persönlichen Situation umgeht, wäre man wahrscheinlich auch noch blind bzw. lebe mit einer rosafarbenen Brille. Ehrlich? Jeder hat sein Päckchen zu tragen, ob selbst verschuldet oder nicht. Oder wie pflege ich meine Oma zu zitieren? „Unter jedem Dach ist ein Ach.“ Gegen so manches „Ach“ kann man selbst etwas unternehmen oder mit Unterstützung oder auch Konsequenzen ziehen, hier zieht sich eigentlich ein hübscher Kreis. Gegen viele andere „Ach´s“ kann man leider kaum etwas unternehmen, nicht einmal mit Wahlen. Aber worüber ich klage oder juble, darf man mir, dem „feigen“ Anteil von den angesprochenen „99 %“ ruhig selbst überlassen. Nun zu weiteren Krachern, sogar im wahrsten Sinne des Wortes. In meinem ehemaligen Wohnort gab es Rummel um eine Entschärfung einer Weltkriegsbombe. Wenn man so liest und sieht, in welchem Gebiet evakuiert werden musste, stockt mir schon der Atem. Ich wohnte ja mal dort. Man konnte, völlig unabhängig des Gebietes, den Betroffenen und allen Kräften vor Ort nur Tapferkeit und Erfolg wünschen. Wenig später war meine Hoffnung doch erfüllt, die Bewohner konnten in ihre Häuser zurück. Sogar die Regionalzeitung sagt u. a. darüber „dickes Ding“. Von einem dicken Ding kommen wir zum Nächsten: im Landtagsgebäude im selben Ort ließ man lt. Meldung Bratkartoffeln anbrennen und schon stand die nächste Evakuierung an. Kurzum: heiße Gegend. Zum Schluss lasse ich mal etwas Romantik heraus: Nehmt statt toller Lichterketten Kerzen, der Strom wird noch teurer. Aber schön aufpassen, die freiwilligen Feuerwehren haben fast überall Engpässe.

Für die Pi…- Pause gibt es natürlich wie fast immer den Werbeblock: Warum schreien eigentlich so viele Weibchen in den TV-Spots? Die einen brüllen mit den Postboten um die Wette, andere wegen einem kleinen Makel an den Haaren. Ein neues Kracherwort ist „Preis-Leistungs-Queen“ bei einem Spot über eine „Wundercreme“ (tatsächlich so genannt worden *uff*!). Übrigens gibt es noch einen anderen amüsanten Spot für „Design-Energiesparfenster“. Der mehr oder weniger gut aussehende Herr läuft mit nackten Beinen durch Schnee, staunt nicht schlecht, wie kalt Schnee immer noch sein kann und hoppelt frierend wieder in sein Haus. Und m. E. ersten so richtig sympathischen TV-Spot gibt es jetzt für Ü-Eier (ich bin so begeistert, dass ich sogar mal den Produktnamen nenne).

Und wenn ich schon so über Wärme…(soll ich nicht eher Hitze sagen?) reden: Die Bastelzeit ist da, jawohl. Also, bastelt nach Herzenslust, mit oder ohne die Kurzen, entstaubt die Entspannungs-Musik-CD´s (wer es eben, wie ich, auch nicht so wahnsinnig modern hat). Rein in die Kuscheldecke, Tisch an den Bastelschrank schieben und ran ans Werkzeug. Man kann ja den Lachkrampf weglassen, das spart Zeit. Ich spare sie mir nicht, wenn ich wieder auf eine verrückte Bastel-Idee komme 😉

In diesem Sinne also: Macht Euch die kalten Abende drinnen schön und lacht kräftig, worüber auch immer.